Angelika-Marie
Sehr aktives Mitglied
Gerade musste ich lachen, als ich auf dem Computer ( auf der Suche nach etwas ganz anderem) - eine alte Zeichnung wiederfand.
Hier ist sie:
Die stammt aus einer Zeit, als ich mich hier, in diesem Forum, mit einer Marie darüber stritt, was man denn tun soll, wenn Hunde partout nicht hören wollen. Und das war vor 2005, denn da kam Bonnie ins Haus. *zwinker*
Marie's 'wunderbares' Rezept war: Ignorieren!
Na, inzwischen bin ich gut 18 Jahre weiter, und einige arme, komplett unerzogene Kötis aus den unterschiedlichsten Tötungstationen sind durch meine Hände gegangen.
Ich muss sagen: Ignorieren - und irgendwie 'weiter wie bisher` - hat nichts gebracht, genau das Gegenteil ist der Fall: Hingucken sollte man.
Hundis haben in der Regel einen Grund, weshalb sie sich Schei*se verhalten. Bei Hunden aus Tötungstationen oder von der Straße - grad aus Rumänien- ist es oftmals Angst.
Sie benötigen ungeheuer viel Wärme und Vertrauen; sie brauchen eine gute Bindung an ihren Menschen, so dass sie sich irgendwann mal wieder wie ein 'normaler' Hund verhalten können.
Mit meinem jetzigen Spitz Aladin habe ich sozusagen - Achtung, Ironie!- das 'große Los' gezogen.
Immer noch zerbeisst der Hund heimlich mein Bettzeug!
Morgens werde ich wach, in meinem Daunenbett sind reingefressene Löcher, und um mich herum schneit es gewaltig feine Daunenfedern, wie bei Frau Holle.
Ich weiß, warum er es macht.
Ich wüsste es nicht, wenn ich nicht zwischenzeitlich einen 10 jährigen und - bissigen - Neufundländer in Pflege übernommen hätte. Dessen Herr und Frauli waren innerhalb eines Jahres an Krebs weggestorben. Der Hund bewohnte danach über zwei Jahre allein eine große, gepflegte Parterrewohnung im Essener Süden, und auch den großen Garten des gutbürgerlichen Hauses. Nur Abends kam von ersten Stock eine alte Tante herunter und brachte ihm Futter. Sie stellte es ihm nur hin, denn sie hatte Angst vor dem großen Hund.
Dieses Köti zerbiss bei mir auch alles was an Kissen und Decken da war. Und dabei weinte er.
Abends legte er sich in seinem großen Korb nieder, nachts stand er aber auf, und suchte sich etwas Weiches. Das nahm er sich dann zwischen den Pfoten zur Brust und zersabbelte und zerkaute es, bis am Morgen nur noch nassgeheulte, nasse Fetzen übrigblieben. Die Weichheit der Kissen und Decken war ihm offenbar ein Trost.
Weich, warm, sabbern, reinbeissen und dabei weinen - das war über einige Monate seine Devise.
Ich konnte diesen alten Hund später gut vermitteln - und er hat danach auch nur noch einmal in seinem Leben einen Tierarzt gebissen.
Jedenfalls, mein Hund Aladin hat das auch. Ich weiß, er ist in seiner Jugend gequält worden. Irgendwer hat ihm irgendwann seinen schönen Spitzschwanz bis auf die untere Hälfte abgeschnitten. Mit Schere, Messer, einfach aus Lust auf Quälerei? Man darf ihm am Hinterteil nicht berühren, dann schreit er vor Angst und Entsetzen.
Nachts tröstet er sich, indem er einen warmem, weichen Bettzipfel mit beiden Pfoten fasst, da rein beisst, rein sabbert und - ungehört - weint. Der Kleine hat - immer noch - einiges innerlich wegzuarbeiten.
Ich freue mich aber, wie gut er sich ansonsten gemacht hat. Männer und Postboten sind nicht mehr seine Feinde. Heute waren wir an der Grundschule. Ich sage den Kindern immer: "Ruft ihn bei seinem Namen! Wenn er direkt zu euch kommt, dürft ihr ihn streicheln!" Das klappt gut.
Der Hund ist sichtbar glücklich - und die Kinder sind es auch.
Wegen der nächtlichen Zerbeisserei habe ich mir wieder mein altes Hunde-Homoöpathie Buch geschnappt. Unter Angststörungen sagt es: Bellt = Phosphorus. Ich dachte immer, das sein Mittel. Nun, das war es wohl nicht.
Seit einigen Tagen probiere ich nun das zweite aus: Zerbeisst = Pulsatilla
Wollen wir hoffen, dass es hilft.
Jedenfalls: ignorieren ist für mich kein Weg zur Besserung störendes Verhaltens.
Geli
Hier ist sie:
Die stammt aus einer Zeit, als ich mich hier, in diesem Forum, mit einer Marie darüber stritt, was man denn tun soll, wenn Hunde partout nicht hören wollen. Und das war vor 2005, denn da kam Bonnie ins Haus. *zwinker*
Marie's 'wunderbares' Rezept war: Ignorieren!
Na, inzwischen bin ich gut 18 Jahre weiter, und einige arme, komplett unerzogene Kötis aus den unterschiedlichsten Tötungstationen sind durch meine Hände gegangen.
Ich muss sagen: Ignorieren - und irgendwie 'weiter wie bisher` - hat nichts gebracht, genau das Gegenteil ist der Fall: Hingucken sollte man.
Hundis haben in der Regel einen Grund, weshalb sie sich Schei*se verhalten. Bei Hunden aus Tötungstationen oder von der Straße - grad aus Rumänien- ist es oftmals Angst.
Sie benötigen ungeheuer viel Wärme und Vertrauen; sie brauchen eine gute Bindung an ihren Menschen, so dass sie sich irgendwann mal wieder wie ein 'normaler' Hund verhalten können.
Mit meinem jetzigen Spitz Aladin habe ich sozusagen - Achtung, Ironie!- das 'große Los' gezogen.
Immer noch zerbeisst der Hund heimlich mein Bettzeug!
Morgens werde ich wach, in meinem Daunenbett sind reingefressene Löcher, und um mich herum schneit es gewaltig feine Daunenfedern, wie bei Frau Holle.
Ich weiß, warum er es macht.
Ich wüsste es nicht, wenn ich nicht zwischenzeitlich einen 10 jährigen und - bissigen - Neufundländer in Pflege übernommen hätte. Dessen Herr und Frauli waren innerhalb eines Jahres an Krebs weggestorben. Der Hund bewohnte danach über zwei Jahre allein eine große, gepflegte Parterrewohnung im Essener Süden, und auch den großen Garten des gutbürgerlichen Hauses. Nur Abends kam von ersten Stock eine alte Tante herunter und brachte ihm Futter. Sie stellte es ihm nur hin, denn sie hatte Angst vor dem großen Hund.
Dieses Köti zerbiss bei mir auch alles was an Kissen und Decken da war. Und dabei weinte er.
Abends legte er sich in seinem großen Korb nieder, nachts stand er aber auf, und suchte sich etwas Weiches. Das nahm er sich dann zwischen den Pfoten zur Brust und zersabbelte und zerkaute es, bis am Morgen nur noch nassgeheulte, nasse Fetzen übrigblieben. Die Weichheit der Kissen und Decken war ihm offenbar ein Trost.
Weich, warm, sabbern, reinbeissen und dabei weinen - das war über einige Monate seine Devise.
Ich konnte diesen alten Hund später gut vermitteln - und er hat danach auch nur noch einmal in seinem Leben einen Tierarzt gebissen.
Jedenfalls, mein Hund Aladin hat das auch. Ich weiß, er ist in seiner Jugend gequält worden. Irgendwer hat ihm irgendwann seinen schönen Spitzschwanz bis auf die untere Hälfte abgeschnitten. Mit Schere, Messer, einfach aus Lust auf Quälerei? Man darf ihm am Hinterteil nicht berühren, dann schreit er vor Angst und Entsetzen.
Nachts tröstet er sich, indem er einen warmem, weichen Bettzipfel mit beiden Pfoten fasst, da rein beisst, rein sabbert und - ungehört - weint. Der Kleine hat - immer noch - einiges innerlich wegzuarbeiten.
Ich freue mich aber, wie gut er sich ansonsten gemacht hat. Männer und Postboten sind nicht mehr seine Feinde. Heute waren wir an der Grundschule. Ich sage den Kindern immer: "Ruft ihn bei seinem Namen! Wenn er direkt zu euch kommt, dürft ihr ihn streicheln!" Das klappt gut.
Der Hund ist sichtbar glücklich - und die Kinder sind es auch.
Wegen der nächtlichen Zerbeisserei habe ich mir wieder mein altes Hunde-Homoöpathie Buch geschnappt. Unter Angststörungen sagt es: Bellt = Phosphorus. Ich dachte immer, das sein Mittel. Nun, das war es wohl nicht.
Seit einigen Tagen probiere ich nun das zweite aus: Zerbeisst = Pulsatilla
Wollen wir hoffen, dass es hilft.
Jedenfalls: ignorieren ist für mich kein Weg zur Besserung störendes Verhaltens.
Geli
Zuletzt bearbeitet: