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Die Lebensphasen des Hundes- Geburt- Pupertät

wolfsbraut

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14 Oktober 2008
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234
Ort
Österreich- Vorarlberg
Hallo Leute!

Ich dachte mir dass ich mal was über das Verhalten des Hundes schreibe, wusste nur nicht so recht wohin mit dem Beitrag...
hoff ich bin hier richtig!

(Das Ganze weiß ich aus Büchern von dem Verhaltensforscher, Biologe, Zoologe und Schüler von Konrad Lorend- Eberhard Trumler)

Viel Spaß beim Lesen!

LG!

Sharon


Ein Hund kommt zur Welt- Das wölfen

Ein Hund ist das Ergebnis des Zusammenwirkens von angeborenen Anlagen und deren Umwelteinflüsse. Sie sind beide entscheidend wie der Hund künftig sein wird.
Die schönste und beste Ahnentafel nützt nichts, wenn der Hund seine Jugendentwicklung unter schlechten Bedingungen mitmachen musste. Selbst die beste Lebensbedingung nützt nichts, wenn der Hund schlechte Veranlagungen hat.

Schön wäre es doch, wenn die Geburt in der Ahnentafel stehen würde- denn die größte Leistung ist es, die Welpen ohne Probleme auf die Welt zu bringen. Aber das wird nicht anerkannt, so kommt es dazu dass es immer mehr Schwierigkeiten bei der Geburt gibt… leider.

Die Mutterhündin baut kein Nest, sie buddelt ein Lager. So eine art kleine Höhle für die Jungen, welche im Fachbegriff Welpen genannt werden.
Die Welpen werden behaart zur Welt kommen, die ersten 21 Tage bleiben sie im Lager mit ihrer Mutter. Daher kann man die Welpen in dieser Zeit auch „Lagerjunge“ nennen. Im Übrigen gebiert die Mutterhündin nicht, sie „wölft“. Die Welpen sind Blind. Ein gesunder Welpe bewegt sich immer im Kreis.

Die Hündin braucht keine aufgeheizten Räume wenn sie wölft, manche Hündinnen setzen ihre Körperwärme 24 Stunden vor dem wölfen um zwei volle Grad ab, was ihr aber schwer fallen wird wenn der Raum geheizt ist. Erfahrene Züchter wissen natürlich, dass die Welpen in einem warmen Raum schneller aktiv werden- das heißt aber, dass schwächere Welpen in einem warmen Raum mehr Lebenschancen haben. Was wiederum heißt dass man sie verkaufen kann- natürlich wissentlich, dass die Rasse geschwächt wird, sofern mit den schwächeren Welpen weitergezüchtet wird. Unausrottbar ist in fast allen Köpfen noch die Vorstellung, dass es Tierliebe sei, solche schwachen Welpen noch großzuziehen- ja sogar mit ihnen zu züchten! Ein großer Irrtum! – Die Natur hat sich auf ewig bewiesen, dass das eliminieren von schwächeren nichts böses ist und der Art dient! – Das sollten wir beherzigen! Wichtig ist, dass das Wurflager trocken ist.
Das Scharren der Hündin, vor der Geburt, ist ganz normal, es dient dem Lagerbau.

Die Eröffnungsphase- vor der Geburt, hier die typischen Merkmale:

1.) Zunehmende Unruhe
2.) Aufsuchen des Lagers
3.) Lagerbindung
4.) Zunehmend häufigeres belecken der Vulva
5.) Vulva- Ausscheidung
6.) Belecken des Lagerbodens
7.) Raschere Atmung
8.) Unsicherer Ausdruck
9.) Häufiges Aufstehen und wieder hiliegen
10.) Umdrehen
11.) Häufiges zurückwenden
12.) Zeitweiliges Hecheln
13.) Abwesender Blick
14.) Geringe Ansprechbarkeit
15.) Krampfhaftes Scharren
16.) Intensive Schluckbewegungen
17.) Zittern
18.) Vorwehen
19.) Andrücken der Ellenbogen beim Sitzen
20.) Winseln (Schutzbedürfnis)




Die vegetative Phase (1. und 2. Woche)

Die kleinen Welpen sind absolute Egoisten! – Hauptsache sich haben Sicherheit, die anderen Welpen sind ihnen völlig egal! Der Welpe ist auch zufrieden, wenn man ihn von den Geschwistern trennt, mit einem warmen Wolltuch, schon hört das Schreien auf. Er will nicht zu den Geschwistern, er ist absolut egoistisch- und das ist gut so, denn die Natur hat vorgesehen, dass nur die Starken überleben. Ein Welpe, der schon jetzt sozialisiert ist, kann freilich nicht egoistisch sein…



Die Übergangsphase (3. Woche)

Jetzt wird von den Welpen schon versucht, die Nasen, Ohren und Pfoten der Geschwister ins Maul zu nehmen, denn ihre Sinne nehmen zu- in der Regel öffnen die Welpen am 13. Lebenstag Lipspalten und äußere Gehörgänge. Die Sehfähigkeit der Augen entwickelt sich erst um den 17. oder 18. Lebenstag, doch sie ist noch sehr unvollkommen und muss erst noch eingeübt werden. Auch die Nase scheint nun zu erwachen, sie beginnen nun mit der Nase alles zu „besichtigen“. Soziale Verhaltensweisen sind noch nicht entwickelt. Gewöhnlich am 18. Lebenstag setzt ihnen die Mutterhündin nun vorgewürgtes Futter vor. Die Lernbegabung der Welpen ist dort schon sehr hoch! Schon nach dem zweiten mal lernen die Welpen dass es auch Futter vom Maul der Mutter oder des Vaters gibt. So wird beachtlich viel Aufmerksamkeit dem Mäulern geschenkt. Die Welpen lernen nun, dass es wunderbar geht die Nase und die großen Mäuler zu stecken und dass diese dann aufgehen um das Futter hervorzubrechen. Auch beim Welpen ist dies der Fall- kitzelt man einen Welpen am Mundwinkel, beginnt dieser zu gähnen!
Daher kommt nun der Mundwinkelstoß – da der Mensch groß ist, bleibt dem Welpen nichts anderes übrig als heraufzuspringen. Viele unserer Haushündinnen und Rüden können dieses Vorwürgen nicht mehr- dennoch entwickelt sich der Mundwikelstoß. Es ist eine Erbkoordination. Bis einschließlich des 20. Lebenstag sind die Welpen im Lager und fühlen sich dort so sicher und geborgen dass sie keine Ängste kennen.
Greift man mit der Hand hinein, so werden die Finger beknabbert und beleckt.
Am 21. Lebenstag folgen sie der Mutter ins Freie und verlassen so erstmals das Lager. Was nun geschieht, kann man nur bei intakten Hundefamilien beobachten: Während die Hündin sich nicht um die Welpen kümmert, jagt der Rüde die Welpen ins Lager- und zwar so: Er packt sie, wirft sie herum und schüttelt sie. Die Welpen suchen so schnell wie möglich das Lager auf! Ist ein Welpe nicht schnell genug, oder hat er keine Kraft mehr- wird er sterben. So ist das, in der Natur. Doch der Rüde will sie nicht töten, nein. Er spielt mit ihnen- ein Spiel, das für manche Welpen der Tod bedeutet. Aber die Welpen wissen sich zu helfen- sie werfen sich sofort auf den Rücken und Quietschen so laut sie können- der Rüde lässt von ihnen ab und kümmert sich um den nächsten… Der Welpe folgt ganz von alleine einem Trieb. Der Rüde folgt den Welpen nicht ins Laber- die Welpen haben so gelernt dass außerhalb des Lagers Gefahr drohen kann!

Auf der nächsen Seite geht es weiter....
 
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AW: Die Lebensphasen des Hundes- Geburt- Pupertät

Die Prägephase (4. bis 7. Woche)

Die Sinnesleistungen der Welpen sind nun voll entwickelt. Wir werden nun beobachten wie die Welpen schneller, sicherer und wendiger werden. Die Welpen in der Prägephase ziehen das Futter den Eltern einfach aus dem Maul, ohne dass diese sauer werden. Hat ein Welpe aus Futterneid zu viel gefressen, wird er in eine Ecke gehen, es herauswürgen und von neuem wieder anfangen zu Fressen. Die Welpen saugen noch immer bei der Mutter und sind noch immer totale Egoisten.
Gewöhnlich hört das Saugen bei der Mutter nach der Prägungsphase auf, nur die Welpen, die Mütter von Hochleistungs- Milchproduzenten haben, trinken danach noch weiter! Doch je mehr sie im Freien sind, desto mehr wird auch im Freien getrunken- die Mutterhündin wird sie nun nach und nach vertreiben, da die feinen Milchzähnchen in den Zitzen schmerzen, notfalls knurrt sie die Welpen an. Doch nun kommt etwas entscheidendes- die ersten sozialen Verhaltensweisen:
Das Wedeln mit der Rute als Ausdruck freundlicher Erregung und Zuwendung, des Einklemmen der Rute als Ausdruck ängstlicher Ergebenheit, oder das schon geschilderte Mundwinkelstoßen, Ausdruck freundlicher Ergebenheit und Zuneigung. Die Welpen streiten schon recht zornig um Futterbrocken, sträuben dabei das Fell, legen die Ohren an, ziehen die Mundwinkel zurück und entblößen knurrend die Zähne. Die Welpen ziehen es in dieser Phase noch vor, wenn die Eltern sich weiter als 30-50 Meter vom Lager entfernen, doch zum Lager zurück zu gehen. Neugierde und Lerntrieb ist jedoch sehr stark zu erkennen. GANZ WICHTIG in dieser Zeit, daher heißt sie die Prägephase, ist nun das erriechen von Artgenossen- fehlt der Mensch dabei, wird dieser Welpe den Menschen NIEMALS wieder als Artgenossen anerkennen! Diese Zeit kann NIEMALS nachgeholt werden!!! – Der Züchter oder die Züchterin muss sich sehr bemühen in dieser Zeit voll und ganz auf die Welpen einzuwirken- am besten viel auf den Arm nehmen, viel streicheln und ganz viel „riechen lassen“ !
Auch das Futter spielt hier eine entscheidende Rolle- ein Welpe, der in dieser Zeit kein rohes Fleisch bekommt, lässt sich später schwer darauf ein, rohes Fleisch zu fressen!
In dieser Zeit haben die Welpen eine totale „Narrenfreiheit“ bei den Eltern. Alles das sollte man als Käufer wissen!


Die Sozialisierungsphase (8. bis 12. Woche)

Häufig kann man nun beobachten dass die Eltern den Welpen halbtotes Futter bringen, sodass die Welpen schon jetzt ihre Taktiken der Tötung entwickeln können.
Noch immer dürfen die Welpen zuerst an das Futter, erst dann kommen die Eltern.
Untereinander raufen die Welpen noch immer um die besten Stücke des Futters, mit erheblich mehr Temprament- Das Knurren ist nun sehr deutlich, das Abwehrschnappen kommt nun dazu und noch einiges mehr… das Streiten um die Beute hat aber eine bedeutende soziale Funktion!- Die Welpen lernen nun, (noch immer Egoisten!) wie man sein Recht behauptet und noch dazu können sie eine Menge Aggression auslassen dabei. Beim Spielen kann man nun beobachten dass es Sieger- und Verliererspiele gibt- mit Rollentausch, wobei die sozialen Blockaden aggressiver Verhaltensweisen sowohl instinktmäßig als auch über die Erfahrung ausreifen. Zunehmend kommt nun die Disziplin von Seiten des Vaterrüdens dazu- Denn in dieser Lernphase erzieht, wenn vorhanden, der Vaterrüde die Welpen!
Er bestimmt Anfang und Ende jedes Spiels mit den Welpen uns setzt dabei seinen Willen sehr energisch durch. Der Rüde setzt nun TABUS- um deren Einhaltung er sich konsequent kümmert! So erklärt er einen alten Knochen zum Tabu- will sich ein Welpe nähern wird dieser böse angeknurrt, ignoriert der Welpe das Knurren, wird er sofort am Nacken gepackt, geschüttelt bis der Welpe sein Welpengeschrei ausstößt- dann wird er weggeschleudert, wobei der Welpe sich danach, sobald er am Boden angekommen ist, sofort auf den Rücken wirft. Kaum guckt der Vater weg- schon ist der Kandidat erneut zum Knochen geschlichen und erhält erneut „Prügel“. Das wird oft mehrfach wiederholt, denn in dieser Zeit will der Welpe es ganz genau wissen was nun erlaubt ist und was nicht! Durch diese Tabus wird den Welpen schnell klar was sie dürfen und was nicht und ganz besonders wichtig ist dass sie nun lernen wie konsequent der Vater ist- dafür wird er auch hochgejubelt von den Welpen, sofern der Vater als würdig genug erscheint und seine Aufgabe auch ernst nimmt! Ja, noch mehr sogar!- Nach der Bestrafung geht der Welpe zum Vaterrüden um ihn durch Schnauzenstoß, Mundbelecken und Pfötchengeben zu versichern, dass er nun verstanden hat, was so viel heißt wie:“ Chef, du weißt, was du willst, zu dir kann man Vertrauen haben!“. Freudiges Loben, sowie disziplinierte Strafe prägt sich dem Welpen in dieser Zeit ganz besonders ein- Daher rate ich jedem, sich dem Welpen unbedingt anzunehmen und die Aufgabe ernst zu nehmen! – Denn ein suuuuuuper Anführer prägt sich ebenso ein wie ein total inkonsequenter und ohne Gerechtigkeit handelnder Anführer!!!
Gaaaanz wichtig in dieser Lebensphase ist das SPIEL! – Je schöner das Spiel in diesem Abschnitt des Lebens vom Hund ist, desto begehrter wird er später spielen!
Dieses gelernte wird für alle Zeit gefestigt und kann nicht mehr oder nur sehr schwer nachgeholt werden! Dazu muss man sich etwas sagen: Strafe gibt es nur auf Übertretung von klar festgelegten Verboten- ansonsten NICHT!
Dazu muss gesagt werden dass das Strafen an sich an den Welpen und seine Persönlichkeit angemessen sein muss!- Manche brauchen eine stärkere Hand, anderen reicht ein kurzes „Nein!“.
Dazu muss festegelegt sein: Wenn wir von unserem Welpen etwas wollen, so kann man dies nur und ausschließlich durch Belohnung erreichen, ohne den Welpen seine Persönlichkeit zu brechen! Das Lernen lernt der Welpe durch das Spiel- Das Spiel mit Menschen und mit Hunden! Damit meine ich erwachsene Hunde- nur die können ihm, sofern sie sich gut benehmen, die guten Hundesitten beibringen- nämlich voll und ganz bestrebt zu sein, den andern nicht und auf keinen Fall herauszufordern!!!
Gut, zu diesem Thema könnte ich endlos schreiben, aber lassen wir es dabei, das Wichtigste ist geschrieben.

Später schreibe ich noch folgendes:


Die Rangordnungsphase (13. bis 16 Woche)
Die Rudelordnungsphase (5. bis 6. Monat)
Die Pupertätsphase
 
AW: Die Lebensphasen des Hundes- Geburt- Pupertät

danke für deinen beitrag!

WICHTIG: ich denke, jeder verantwortungsvolle mensch, der einen hund bei sich aufnimmt, sollte diese punkte bereits vorher schon verinnerlicht haben, das ist wissens-basic.

übrigens: der typ hieß konrad lorenZ (nicht lorenD), er war übrígens verhaltensforscher der ersten stunde für sehr viele tierarten und dies seit jahrzehnten. er ist 1989 verstorben. schön, dass schüler von ihm sein wissen weitergeben, denn es war wertvoll.

UND: er war ÖSTERREICHER (da kommt die patriotin in mir durch! :D) und hat im TV schon zahlreiche dokus gemacht, bevor "tier-TV" überhaupt in mode war (in den 80-er-jahren).

mann, ich merke, ich werd alt - bin mit konrad lorenz gross geworden... :blume2:
 
AW: Die Lebensphasen des Hundes- Geburt- Pupertät

Hallo!

Ich weiß, war ein Schreibfehler von mir- Konrad LorenZ.

Sooo, hab mal weiter geschrieben: :D


Die Rangordnungsphase (13. bis 16 Woche)

Je älter die Jungen werden, desto schwerer lässt sich nun in einzelne Zeitbeschränkungen die Phasen erklären. Bei manchen Hunderassen reifen die Jungen früher, die anderen später. Doch gerade in der Rangordnungsphase lässt sich gut erkennen wie manche Hunderassen aggressiver, andere tempramentvoller werden, als jene Hunderassen, die das nicht so ausgeprägt aufweisen. Viele glauben: Der Welpe, der am stärksten ist, wird der Ranghöchste, der wo am schwächsten ist der Rangniedrigste- aber so einfach ist das nicht. Es spielt auch die Intelligenz eine entscheidende Rolle dabei! Rangordnung ist mehr eine psychische Überlegenheit- dies beweist folgendes: Setzt man einen älteren Hund in das Revier eines jüngeren, wird der jüngere Hund es mit aller Kraft und Intelligenz verteidingen, ganz einfach weil er sich als Territorium- Chef fühlt. An sich seltsam, weil ein Hund, der gute Hundemanieren hat, sich einem älteren unterwirft… wie gesagt- hier spielen viele Faktoren zusammen! In der Wildbahn frei lebende Wölfe können es sich nicht leisten dass die Rangordnung ständig in Frage gestellt wird! Die Welpen sind nun voller Unruhe und man kann viel aggressives Verhalten beobachten. Doch keine Sorge- die Welpen sind noch nicht in einem Alter, indem sie sich ernsthaft verletzen würden. Außer bei Welpen die auf Aggression gezüchtet worden sind- aber uns interessiert das Normalverhalten der Welpen. Man kann nun auch beobachten wie es zu „Mutproben“ kommt- welche nur durch Wesensfestigkeit, also auf die seelische Widerstandskraft allein ankommt. Diese Mutproben zeigen sich so: Alle auf einen! Lässt sich dieser nicht einschüchtern und schnappt nach allen Seiten, so hat er gewonnen. Auch der Vaterrüde wird nicht wegen seiner Kraft anerkannt, denn die Welpen wären in der Lage den Vaterrüden zu zerreißen, sondern auf seine Intelligenz. Werden die Welpen zu aggressiv im Spiel, so greift der Rüde noch immer ein, sehr energisch sogar. Sonst aber genügt schon in dieser Lebensphase der Welpen, vom Rüden ein mahnender Blick, um den Sprössling zur Ordnung zu rufen! Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen!!! Die Welpen zeigen nun wie sie an dem Alten hängen, keine Unterwürfigkeit, nein, es ist viel mehr ein kurzes lecken über die Schnauze des Alten, eine Anhänglichkeitsbezeugung, also ein Ausdruck der Gefolgschaftstreue, wie das Konrad Lorenz sagen würde, kurz: Eine freiwillig zum Ausdruck gebrachte Anerkennung der väterlichen Autorität im Sinne von „Vater, du bist der Beste!“. Das Vorhandensein einer anerkennenswerten Autorität gibt den Welpen die Sicherheit ihrer Existenz und damit die Möglichkeit zur freien Anpassung an die bewährte Sozialordnung. Wollen wir in dieser Zeit als SUPER Autorität anerkannt werden, dann müssen wir uns „artgemäß“ verhalten. Da der Rüde nun schon die Welpen allmählich schult, dürfen wir nun mehr von dem Welpen verlangen, freilich noch immer alles im Spiel und mit Belohung. Wir sollten uns angewöhnen, wenn der Welpe etwas richtig macht, mit einem anderen Spiel zu beginnen. Würden wir das gleiche Spiel wiederholen, würden wir den Welpen verunsichern, er müsste glauben dass er es doch nicht richtig gemacht hat. Das gilt für die Unterordnungs- und Gehorsamsübungen, die wir jetzt täglich etwas schulen können, möglichst nicht länger als eine viertel Stunde. „Sitz“, „Platz“ und „Fuß“, das können wir schon jetzt fordern, aber wir sollten darauf achten, dass es dem Welpen nicht zu langweilig wird und es nicht einer zwingenden Übung weicht! Noch sollte man das alles üben, wo es ruhig ist, also wenig Ablenkung vorhanden ist. Macht es dem Welpen richtig Spaß uns zu folgen, dann ist das etwas anderes, so können wir dann schon draußen etwas üben, aber immer noch nicht mehr als eine viertel Stunde! Das Spiel ist nun ein „Miteinander“ geworden, die Welpen haben schon begriffen dass sie nicht mehr egoistisch sein müssen.


Die Rudelordnungsphase (5. und 6. Monat)

In dieser Zeit muss die Rangordnung eingespielt sein, da nun die Wanderschaft beginnt. Auch unter den Welpen ist die Rangordnung geklärt, so wird die Zusammenarbeit wichtiger denn je! Konrad Lorenz bemerkte, dass „Einmannhunde“ nun in diesem Alter sich an den Herrn binden- für immer. Denn das Bild, der Leitwolf, ist nun für alle Zeit gefestigt und nicht mehr Rückgängig zu machen. In dieser Zeit ist auch zu erkennen dass die Junghunde/Jungwölfe sich gemeinsam auf „die Jagd“ machen. Das kann aber auch eine Wiese sein, bei der sie nach Mäusen buddeln. Der Welpe jedoch bleibt an uns gebunden, sofern wir die Prüfung bestanden haben- welche wir in der ganzen vorherigen Zeit hatten. Gerade jetzt braucht der Welpe uns als starken, zuverlässigen, konsequenten und gerechten Anführer! Die Unterordnung festigen wir mehr durch Selbstsicherheit als durch Gewalt! Der Welpe ist in einer Phase, in der er schnell ins Wanken kommen kann, wenn wir nicht als guter Anführer taugen!!! Daher ist der Welpe dann geneigt, die eigene Ranghöhe zu verbessern, sofern das Leitbild versagt. Er fordert uns heraus indem er gefließentlich Kommandos überhört und sich um die Wünsche des Anführers weniger kümmert. Dann werden viele bös und machen es noch viel schlimmer, was sich durch einen Haustyrannen oder durch direktes Drohen zeigt. Sind wir jedoch ein gutes Leitbild gewesen, so haben wir keinerlei Probleme.

Später schreibe ich noch die Pupertätsphase.
 
AW: Die Lebensphasen des Hundes- Geburt- Pupertät

Die Pupertätsphase

Der früheste Termin der Pupertätsphase ist im siebten Monat. Auch die Läufigkeit kann nun bei Weibchen auftreten. Ist diese Hündin voll bereit einen Rüden anzunehmen endet die Pupertätsphase in diesem Monat. Die Rüden bei den Haushunden zeigen das Erwachsenwerden mit dem Beinchenheben, was aber häufig erst im neunten Monat zu beobachten ist, wenn nicht noch später. Bei Dingos ist das alles, Rüde wie Hündinnen, in diesem Monat. Vorsicht bei läufigen Hündinnen, da diese in der Läufigkeit sogar bereit sind anderen Hündinnen zu töten. Dies ist aber kein Extremfall, sondern als normal zu werten. Denn die Hündin sucht sich ihren Partner aus und verteidigt diesen gegen Rivalinnen- auch wenn der Rüde noch nicht vorhanden ist! Das Läufigwerden zwei mal Jährlich ist auch keine Überzüchtung, denn Dingos, die man also wirklich nicht überzüchtet nennen kann, werden auch zwei mal im Jahr läufig. Hierzu noch ein ernstes Wort: Es ist viel besser, die Hündin den vom Züchter ungewollten Wurf austragen zu lassen als vom Tierarzt eine Spritze geben lassen. Die Tragezeit schadet der Hündin mit Sicherheit nicht- für die Spritze legt Herr Trumler nicht die Hand ins Feuer. Auch der Aberglaube, eine Hündin sei dann verdorben, wenn ein Hund anderer Rasse sie deckte, ist hoffe ich bald vergessen. Ganz allgemein kann man sagen dass der Hund bei der Geschlechtsreife Erwachsen geworden ist. Nach dem zweiten Lebensjahr ist der Hund eine eigene Persönlichkeit geworden.
 
AW: Die Lebensphasen des Hundes- Geburt- Pupertät

Huhu Sharon, :)

also, das mit dem Totbeissenwollen der läufigen Hundinnen anderen Weibsen gegenüber, halte ich bei Hunden für unzutreffend.
Bei Wölfinnen mag das angehen, aber nicht bei domestizierten Hündinnen.
Ich habe eher den Eindruck gewonnen, dass heiße Hündinnen untereinander gerne aufreiten und zwar aus reiner Lust. Nach dem Motto: die riecht so gut, ich auch, und man muss das so machen.

Bonnie und ihre Hundedamenbekanntschaften bildeten dabei auch durchaus einen kompletten Dreier oder Vierer.... zum Amüsement und zum Erröten ihrer Besitzerinnen.
Auch meine früheren drei Hündinnen ( nacheinander) haben in der Hitze kein aggressives Verhalten gegen anderen Damen gezeigt, im Gegenteil. Für sie waren auch diese waren interessant, als potentielle, Lust vermittelnde, Anschnupper- und Spielbegattungspartnerinnen.

Mit der letzten Hündin, Lucy, hatte ich eine Zeit mit ca. zwei Jahren, in denen sie aus Eifersucht andere Hündinnen beissen wollte, und zwar dann, wenn ich sie streichelte, oder mich ihnen zuwandte.
Da reagiere ich genauso wie Du: ich kann auf der Stelle böse aus dem Bauch losbrüllen, dass der Hund verblüfft innehält. Zur Bekräftigung meiner Autorität gab es dann einen kurzen Griff in den Nacken, was die Hündin mit auf den Rücken werfen beantwortete. Anschließend ließ ich sie noch Platz und Sitz machen - und dann waren wir wieder Freunde. Zweimal diese Aktion - und Lucy hatte es für den größeren Rest ihres 13 jährigen Lebens begriffen.

Viele sagen in den letzten Jahren, der Nackengriff sollte nicht angewandt werden, weil der Hund glaubt, er werde dann umgebracht. Ich war im Gegensatz dazu immer der Meinung, dass, wenn es um Wiedergewinnung und Durchsetzung der Autorität geht, ein Griff in den Nacken und auch ein kurzes Schütteln an der dicken Haut dort, keinem gut sozialisierten Hund schadet. Es geht ja nur darum , dem Hund in einer Extremsituation ( er ist dabei zu beissen) zu zeigen, dass man das absolut nicht durchgehen lässt.

Was nun nicht gleichbedeutend damit ist, dass man einen Hund ständig am Nacken schütteln soll. Es geht um Extremsituationen, in denen Unterordnung dringend gefordert ist, und nicht anders erreicht werden kann. Um sonst nix.

Einen lieben Gruß,
Geli
 
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Hallo !!!

Verstehe... sehr gut sogar.

Wie ich schon mal geschrieben habe: Hunde können Verhaltensweisen übersteigert oder gar nicht zeigen...

Daher ist das Ganze auch etwas schwierig zu schreiben... Ich persönlich finde es gut, wenn ich von Wölfen und Dingos berichte- denn so kann man sich ein BIld machen.

LG!
SHaron

PS: Unter "Disziplinieren und Tabuisieren" werde ich über das Nackenschütteln ganz genau schreiben ;-)
WEnn es gleich wissen willst, weil bis dort hin werde ich lange brauchen, kann ich dir gerne den Gefallen machen und per PN antworten mit dem Thema.
 
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