AW: Beagle
Dann gibt es ja bald 3 Beagler in diesem Forum, mit mir halt!:zunge3:Also das einzige Problem ist das von der Leine lassen, ja aber sonst ist er ganz super!
Na und jetzt (nach monate[jahre-?] -langer Abstinenz) noch einen dazu:
"
dongabor", Der,der mit seinen Beagles tanzt !
Also, ich erlaube mir, meine ach so fachkundige Meinung zum Thema
beizubringen und entschuldige mich schon vorab für meinen
berüchtigten Humor.
Gerne würde ich dieses Posting als einen kleinen Leitfaden für "janega"
verstanden wissen.
Derzeit befinden sich zwei der Racker in unserem Familienverbund;
über die Jahre hinweg hatten wir fünf Beagles - und man soll es nicht
glauben:
ALLE FÜNF hatten unterschiedliche Verhaltensweisen, Fressgewohnheiten,
Charaktere etc.
Dies wird wohl bei anderen Rassen auch zutreffend sein, doch denke ich,
dass gerade die Beagles ein sehr facettenreiches Individuum sind und
daher nicht pauschal beurteilt werden können.
Diese Unterschiedlichkeit möchte ich gerne anhand einiger Beispiele untermauern:
Beispiel 1
"Benny", (unser Nichtmehrmännchen) ist 4 und seine Lieblingsbeschäftigung
war es, den ganzen Tag vor dem Zaun auf und ab zu trotten um auf
eventuelle Kumpels zu warten, obwohl er gut 2000 qm Auslauf zur Verfügung hat; selbverständlich wurden Nichtkumpels dabei gleich lautstark verbellt.
Tja, und Benny wurde dabei aber richtig trübsinnig; keine Spur mehr eines lebhaften Beagle.
Schnell war klar: Der braucht eine Gefährtin !
Kriegte er - "Klara",die nach der Micky Maus Figur Klarabella genannt wurde,
weil sie ebenso viele Flecken am Arsch hat, wie eine Simmentaler Kuh.
Jetzt ist Benny natürlich mit Klara dauerbeschäftigt, aber wenn sich nun
Nichtkumpels beimZaun vorbeibewegen, geht das Geläut erst richtig los.
Denn Benny hat Klara das Bellen richtig schön beigebracht.
Wenn dann auch noch unser Adoptivkind "Buffy" ihren Senf dazugibt,
(eine seeehr foine, adelige und distinguierte Minimalteserin) weiss mal wieder die ganze Ortschaft, dass dongabors zu Hause sind.
Fazit 1: BEAGLES BELLEN GERN !
Und zwar leidenschaftlich, mit Inbrunst und Ausdauer.
Beispiel 2
Benny frisst sein ausgeklügeltes Happi-Happi-Mjam-Mjam genauso
enthusiastisch und in Sekundenschnelle wie Klara, doch Benny kriegt weniger.
Dennoch legt er gerne schnell an Gewicht zu, wogegen Klara immer noch sehr schlank ist. Beide sind jedoch gemäss Beobachtung und auch TA-Kontrolle kerngesund.
Fazit 2: BEAGLES FRESSEN GERN !
Ganz harte, beinahe schon brutale Konsequenz, vor allem beim Gassigehen
ist daher unbedingt notwendig!
Beispiel 3
Ohne dass Herrchen oder Frauchen sich mit etwas Fressbarem beschäftigt,
kommt Benny mehrmals am Tag her, und legt ganz sanft sein, mit einem
unbeschreiblich liebenswert-dämlichen Gesichtsausdruck bewaffnetes
Köpfchen auf den jeweiligen Schoss und fordert mit der Pfote
unmissverständlich aber sanft zum Gestreicheltwerden auf;
was ihm natürlich gerne gewährt wird.
Klara macht das auch, doch brauchst nach der einen Krankehausaufenthalt,
weil sie ihre Pfoten nicht unter Kontrolle halten kann.
Fazit 3: BEAGLES SIND LIEBESSÜCHTIG !
Und mögen es ganz einfach nicht, wenn man böse auf sie ist.
Vor allem bei Welpen ganz wichtig:
Immer wieder zeigen, dass man ihn lieb hat.
Das darf ruhig sehr, sehr kindlich bis kindisch wirken;
ein Zuviel gibt es dabei nicht !
Beispiel 4
Charly (leider seit 2004 auf der groooßen, groooßen Himmelshundewiese)
war z.B. ein absoluter Balli-Freak.
Mit allem was nur im entferntesten einem Ball ähnelte
(Wurstsemmelpapierl, Sockenknäuel, toter Vogel, grosser Fussball,
kleiner Fussball, Tennisball, verlorene Brieftasche, knorriges rundes
Holz, unsere Katzen, Teddybär, verschiedene Plüschtiere, Schuhe,
Hemden und, und, und,....) beschäftigte er sich sowohl selbst,
als auch mit anderen (Gast-) Hunden.
Aber am liebsten war es ihm, wenn ich einen Tennisball auf den Boden legte,
ihm mehrmals "zurück" befahl und dann den Tennisball mit voller Wucht und
dem Fuss in seine Richtung trat.
Der hätte ein kleines Goal locker verteidigt, denn er fing 90 % aller Bälle.
Damit wären wir beinahe bei "Wetten dass..." aufgetreten - das Regieteam hatte uns jedenfalls schon besucht und probegefilmt, aber dann zu lange Zeit
gelassen und dann wollte ich das meinem mittlerweile gealterten Liebling nicht
mehr zumuten.
Benny hingegen läuft vor einem Ball beinahe davon, weil er Schiss hat
und Klara würde sich zwar brennend interessieren, doch ist sie zum Fangen
zu dämlich. Dennoch gibt es auch daraus ein
Fazit 4: BEAGLES SIND IRRE VERSPIELT !
Und brauchen viel Zeit und Geduld vom "Rudelführer" also ihrem Menschen !
Beispiel 5:
Charly konnte OHNE LEINE bei Fuss gehen, in freier Wildbahn
"abgelegt" werden, konnte wesenssicher seine Platzhaltung bewahren und schnorrte nur in unbeobachteten Augenblicken bei Tisch.
(natürlich monatelanges Training und zwar täglich 2-4 Std., ohne Ausnahme !)
Benny und Klara hingegen wären in denselben Situationen restlos überfordert.
Im Feld wären sie die sprichwörtliche Wolke, bei Fuss ist es das reinste Chaos
und Futterschnorren gehört leider zum Standardprogramm.
Ich weiss auch woran das liegt:
Für Charly hatt ich in seiner entscheidenden Ausbildungszeit immer Zeit für ihn.
Wir waren 24 St. am Tag ein Team.
Ich konnte sein Vertrauen in mich suggsessive und schrittweise aufbauen.
Das ist nämlich das ganz grosse Geheimnis der Hundeerziehung:
Dein Hund muss blindes Vertrauen in Dich haben, denn:
DU machst alles richtig; DU irrst dich nie; DU weisst,wie der Hase läuft,
DU bist der Rudelführer
Fazit 5: BEAGLES BRAUCHEN EINE BESONDERS KONSEQUENTE ERZIEHUNG !
So, jetzt muss ich allerdings pausieren; werde aber in diesen Thread wieder regelmässiger reinschaun und wenn ich behilflich sein kann, dies auch gerne tun.
Liebe Grüsse
dongabor