Angelika-Marie
Sehr aktives Mitglied
AW: hilfe - lagerkoller
Liebe Biene,
es liegt mir schon eine ganze Weile auf der Zunge, deshalb schreibe ich es jetzt. Wie ich zwischen Deinen Zeilen lese, habe das Gefühl, dass nicht nur Uno Dich belastet, sondern Deine Situation insgesamt - aus Gründen die ich nicht kenne - schwierig ist.
Allein die Tatsache, dass Du mit einem Bandscheibenvorfall herumlaborierst, sagt für mich, dass Dein Rücken so stark belastet ist, dass Du die täglichen Anforderungen Deines Lebens kaum noch tragen kannst.
Ich lese aber nie etwas von irgendeiner Therapie dagegen, nie von dem, was Dich außerdem belastet, immer nur von Uno.
Mir erscheint es, als käme mit dem jungen Hund der letzte bittere Tropfen, der letzte schwere Stein, den Du nun auch noch schleppen sollst, auf Dein ohnehin nicht leichtes Leben obendrauf.
Siehe Deinen Oberbegriff: Lagerkoller!
Du versuchst am Thema Hund zu doktern - was ja korrekt ist, da muss Ordnung rein! - aber andere Sachen gehören vorher auch angeschaut.
Ich denke, dass Du mit Uno leichter klar kämest, und bei Ratschlägen nicht immer ein Haar in der Suppe finden würdest, wenn Deine Seele schonungsvoller aufgehoben wäre.
Das Seelische ist nun Deine Angelegenheit, dazu kann ich gar nichts sagen, außer: kümmer Dich darum!
DIR muss es doch gut gehen im Leben! Das ist Dein Ziel! - Und wenn es DIR gut geht, da bin ich sicher, ist der Hund das geringere Problem.
In diesem Sinne ( es sich gutgehen lassen ) möchte ich etwas zu dem Bandscheibenvorfall sagen.
Was tust Du dagegen, um Dich selbst wieder auf den Damm zu bringen?
Wie pflegst Du Dich? Sorgst für Deine Entspannung?
Hast Du gute Ärzte, Physiotherapeuten?
Ist es ein Vorfall, oder eine Protusion? Oder klemmt das Ileo- Sakral-Gelenk?
Ich habe von 1999 bis 2004, also 5 Jahre mit sowas herumlaboriert.
Es konnte nicht weggehen, wenn ich mich nicht entspannte, nur, wirklich entspannen konnte ich mich nicht, weil ich den Druck von aussen als zu groß empfand ( Alleinerziehend, Kinder, Hund, selbstständig).
Hinzu kam ein selbstgemachter innerer Druck, der noch viel schwerer als der äußere lastete: Ich musste GUT sein, alles können und bewerkstelligen: "Kinder, Hund und Firma, ein großer Garten - das ist doch alles eine Frage der Zeiteinteilung!"
War es aber nicht. Es gibt Menschen, die ziehen sich die Probleme anderer Menschen an. Und aus reiner Rücksichtnahme schonen sie Eltern, Kinder, Partner, Hunde, in dem Gedanken: Ach, das kann ich ja auch noch schultern.
Sie wollen kein böses Wort hören, mögen nicht gegen Widerstand ankämpfen, sondern sich lieber für alle krummlegen.
So eine bin/ war ich.
In so einer Haltung stecken mehrere verborgene Bestandteile, bzw. Annahmen:
1. Ich will mich mit meinen Leuten nicht zanken, sondern in Frieden leben. Dafür nehme ich Mehrbelastung in Kauf. Ich schaffe das schon.
( Dahinter steckt eigentlich ein verborgenes Stück Größenwahnsinn - das ist jetzt das falsche Wort, oki? Aber etwas was dem nahe kommt.
Man schätzt sich stärker ein, als man ist.
Aus Rücksicht auf die anderen und deren Meinungen und Entscheidungen bürdet man sich selbst Dinge auf. Wenn man dann heulend im Bett liegt , hört man doch wieder nur ihre Stimmen: DU hast es so gewollt!
Und das zieht man sich an und schämt sich.
2. Man ist eigentlich viel kleiner, als man denkt, dass man sei. Denn immer mehr fällt einem auf, dass man sich seine eigenen Rechte anderen gegenüber nicht nehmen kann. Besonders blöd: man erkennt die eigenen Rechte gar nicht, die man für sich beanspruchen könnte.
Hier kippt die Größensicht der eigenen Person und macht - ebenso schwierig wie unrichtig, - dem Glauben an eigene Unfähigkeit Platz.
Nun sehnt man sich danach, jemanden zu haben, der einen bedüddelt und betreut.
Man fühlt sich allein, wenn der Partner nicht da ist und einem Dinge abnimmt. Der Partner, um dessentwillen man sich gerne verbiegt. Entweder in die Stärke-, oder in die Schwächerichtung.
3. Innerliches Statement: Ich muss alles richtig machen.
Das geht geht gar nicht, das ist genauso unmöglich, wie im Leben alles falsch zu machen.
Entscheidungen können nie 100%richtig ein. Sie bedeuten immer eine Abwägung zwischen einem 'etwas besser' in dieser Beziehung, 'etwas schlechter' in jener.
Aber da ist sie wieder: die innerliche Größensicht. Nur dadurch, dass die da ist, kommt man auf den Gedanken, man könne theoretisch alles richtig machen.
Verabschieden, diese Sachen, liebe Biene!:kuss1:
Stattdessen durchgreifen und die eigenen Rechte regeln.
Jetzt gibt es 4. aber noch die Möglichkeit eines Wesens, bei dem die Punkte 1-3 zutreffen, welches nun aber aus Frust über alles unerreichte in ihm selbst ausgesprochen zänkisch wird.
Die Ansprüche an die Lebensumgebung werden riesengroß. ICH brauche Schonung! Schließlich bin ich krank! - Und wieder schießt die Einschätzung des Miteinanderlebens über die gesunde Mitte hinweg. Die anderen in ihren Bedürftigkeiten werden nicht mehr gesehen.
Entweder liegen die Ansprüche unserer vorgestellten Person bei: Ich kann alles leisten! Oder aber : Ich kann gar nichts mehr.
Mitte finden, gell?
Ich glaube, dass Du mit dem gesagten schon was anfangen kannst.
Liebe Biene, zunächst würde ich aber gerne lesen, WAS Du eigentlich gegen Deinen Bandscheibenvorfall unternimmst, und nochmal, siehe oben, was der eigentlich ist.
Die Rückenschmerzen müssen erstmal weg. Ist ja kein Leben, wenn man ständig Schmerzen hat!
Also, hin, und gute Therapeuten suchen!
Wie gesagt ... ich weiß, wie das ist.
Ich drücke dich lieb und die Daumen,
Geli :blume2:
Liebe Biene,
es liegt mir schon eine ganze Weile auf der Zunge, deshalb schreibe ich es jetzt. Wie ich zwischen Deinen Zeilen lese, habe das Gefühl, dass nicht nur Uno Dich belastet, sondern Deine Situation insgesamt - aus Gründen die ich nicht kenne - schwierig ist.
Allein die Tatsache, dass Du mit einem Bandscheibenvorfall herumlaborierst, sagt für mich, dass Dein Rücken so stark belastet ist, dass Du die täglichen Anforderungen Deines Lebens kaum noch tragen kannst.
Ich lese aber nie etwas von irgendeiner Therapie dagegen, nie von dem, was Dich außerdem belastet, immer nur von Uno.
Mir erscheint es, als käme mit dem jungen Hund der letzte bittere Tropfen, der letzte schwere Stein, den Du nun auch noch schleppen sollst, auf Dein ohnehin nicht leichtes Leben obendrauf.
Siehe Deinen Oberbegriff: Lagerkoller!
Du versuchst am Thema Hund zu doktern - was ja korrekt ist, da muss Ordnung rein! - aber andere Sachen gehören vorher auch angeschaut.
Ich denke, dass Du mit Uno leichter klar kämest, und bei Ratschlägen nicht immer ein Haar in der Suppe finden würdest, wenn Deine Seele schonungsvoller aufgehoben wäre.
Das Seelische ist nun Deine Angelegenheit, dazu kann ich gar nichts sagen, außer: kümmer Dich darum!
DIR muss es doch gut gehen im Leben! Das ist Dein Ziel! - Und wenn es DIR gut geht, da bin ich sicher, ist der Hund das geringere Problem.
In diesem Sinne ( es sich gutgehen lassen ) möchte ich etwas zu dem Bandscheibenvorfall sagen.
Was tust Du dagegen, um Dich selbst wieder auf den Damm zu bringen?
Wie pflegst Du Dich? Sorgst für Deine Entspannung?
Hast Du gute Ärzte, Physiotherapeuten?
Ist es ein Vorfall, oder eine Protusion? Oder klemmt das Ileo- Sakral-Gelenk?
Ich habe von 1999 bis 2004, also 5 Jahre mit sowas herumlaboriert.
Es konnte nicht weggehen, wenn ich mich nicht entspannte, nur, wirklich entspannen konnte ich mich nicht, weil ich den Druck von aussen als zu groß empfand ( Alleinerziehend, Kinder, Hund, selbstständig).
Hinzu kam ein selbstgemachter innerer Druck, der noch viel schwerer als der äußere lastete: Ich musste GUT sein, alles können und bewerkstelligen: "Kinder, Hund und Firma, ein großer Garten - das ist doch alles eine Frage der Zeiteinteilung!"
War es aber nicht. Es gibt Menschen, die ziehen sich die Probleme anderer Menschen an. Und aus reiner Rücksichtnahme schonen sie Eltern, Kinder, Partner, Hunde, in dem Gedanken: Ach, das kann ich ja auch noch schultern.
Sie wollen kein böses Wort hören, mögen nicht gegen Widerstand ankämpfen, sondern sich lieber für alle krummlegen.
So eine bin/ war ich.
In so einer Haltung stecken mehrere verborgene Bestandteile, bzw. Annahmen:
1. Ich will mich mit meinen Leuten nicht zanken, sondern in Frieden leben. Dafür nehme ich Mehrbelastung in Kauf. Ich schaffe das schon.
( Dahinter steckt eigentlich ein verborgenes Stück Größenwahnsinn - das ist jetzt das falsche Wort, oki? Aber etwas was dem nahe kommt.
Man schätzt sich stärker ein, als man ist.
Aus Rücksicht auf die anderen und deren Meinungen und Entscheidungen bürdet man sich selbst Dinge auf. Wenn man dann heulend im Bett liegt , hört man doch wieder nur ihre Stimmen: DU hast es so gewollt!
Und das zieht man sich an und schämt sich.
2. Man ist eigentlich viel kleiner, als man denkt, dass man sei. Denn immer mehr fällt einem auf, dass man sich seine eigenen Rechte anderen gegenüber nicht nehmen kann. Besonders blöd: man erkennt die eigenen Rechte gar nicht, die man für sich beanspruchen könnte.
Hier kippt die Größensicht der eigenen Person und macht - ebenso schwierig wie unrichtig, - dem Glauben an eigene Unfähigkeit Platz.
Nun sehnt man sich danach, jemanden zu haben, der einen bedüddelt und betreut.
Man fühlt sich allein, wenn der Partner nicht da ist und einem Dinge abnimmt. Der Partner, um dessentwillen man sich gerne verbiegt. Entweder in die Stärke-, oder in die Schwächerichtung.
3. Innerliches Statement: Ich muss alles richtig machen.
Das geht geht gar nicht, das ist genauso unmöglich, wie im Leben alles falsch zu machen.
Entscheidungen können nie 100%richtig ein. Sie bedeuten immer eine Abwägung zwischen einem 'etwas besser' in dieser Beziehung, 'etwas schlechter' in jener.
Aber da ist sie wieder: die innerliche Größensicht. Nur dadurch, dass die da ist, kommt man auf den Gedanken, man könne theoretisch alles richtig machen.
Verabschieden, diese Sachen, liebe Biene!:kuss1:
Stattdessen durchgreifen und die eigenen Rechte regeln.
Jetzt gibt es 4. aber noch die Möglichkeit eines Wesens, bei dem die Punkte 1-3 zutreffen, welches nun aber aus Frust über alles unerreichte in ihm selbst ausgesprochen zänkisch wird.
Die Ansprüche an die Lebensumgebung werden riesengroß. ICH brauche Schonung! Schließlich bin ich krank! - Und wieder schießt die Einschätzung des Miteinanderlebens über die gesunde Mitte hinweg. Die anderen in ihren Bedürftigkeiten werden nicht mehr gesehen.
Entweder liegen die Ansprüche unserer vorgestellten Person bei: Ich kann alles leisten! Oder aber : Ich kann gar nichts mehr.
Mitte finden, gell?
Ich glaube, dass Du mit dem gesagten schon was anfangen kannst.
Liebe Biene, zunächst würde ich aber gerne lesen, WAS Du eigentlich gegen Deinen Bandscheibenvorfall unternimmst, und nochmal, siehe oben, was der eigentlich ist.
Die Rückenschmerzen müssen erstmal weg. Ist ja kein Leben, wenn man ständig Schmerzen hat!
Also, hin, und gute Therapeuten suchen!
Wie gesagt ... ich weiß, wie das ist.
Ich drücke dich lieb und die Daumen,
Geli :blume2: