AW: Jule seit heute in Tierklinik
Hallo lieber Ulf,
liebe Ela, liebe anderen Foris.
Ich habe mir ein bisschen die letzten Tage den Kopf zerbrochen, was ich hier - vernünftig - weiter schreiben kann, denn ich finde die Situation mit Jule schon schwierig.
Vorab: Ich glaube nicht, dass Nux Vomica bei jedem Reflux hilft. Ist der Reflux da, weil die obere 'Zwerchfelldichtung' zur Speiseröhre hin nicht richtig schließt, wird es nicht helfen, dazu entsäuert es nicht stark genug.
Ist der Reflux da, weil Du am Tag 5 Liter Kaffee trinkst und 5 Schachteln Gauloises ohne rauchst, kann Nux Vomica sehr wohl helfen, denn hier kann es seine entgiftende, beruhigende Wirkung zeigen.
Ist der Reflux da, aufgrund irgendwelcher Geschwürsbildungen und Entzündungen am Mageneingang, kann es gleichfalls gut helfen, denn für solche Dinge ist es wiederum ein gutes Mittel.
Und weil Du ja schriebst, das Jule innerlich kleine Entzündungen im Magen- Darmbereich hat, habe ich auch daran gedacht.
Ich habe gestern versucht, mich über die heilende (curative) Wirkung der Cortisone etwas schlauer zu machen, bin aber zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen.
Wenn man mich nach persönlichen Erfahrungen fragen würde, würde ich sagen nein. Ich habe aktuell drei Spritzen gegen einen "Tennisarm" bekommen: Ergebnis negativ. Letztes Jahr bekam ich Spritzen wegen einer schmerzenden Schulter: Ergebnis negativ. Die heilte dann ein Chiropraktiker mit verblüffend sanftem Einrenken der Halswirbel. Ich habe von 3 Hautärzten zig Salben und Pasten wegen eines trockenen Ekzems an den Fingern bekommen - sie verschlimmerten. Weg ging es von Acidum Nitricum in der 12 Potenz, Dilution. ( Ich hatte schon vorher über die Jahre erfolglos homöopathische Mittel ausprobiert, unter anderem auch dieses. Aber weil ich nicht schon Morgens einen Schnapsgeschmack im Mund haben wollte, hatte ich es mir als Tabletten bestellt. Da passierte gar nichts. Es musste tatsächlich, wie auch in allen Büchern drinstand, die Dilution sein.)
Aber die allopathischen Ärzte können ja nicht alle Idioten sein.
Also suchte und las und fragte und googelte ich weiter, und kam zu dem, was Du auch schon weißt:
Cortisone helfen (neben solchen des Knochen/ Sehnen/ Muskelgerüstes/ Rheuma) ganz klar bei entzündlichen, allergischen Störungen und erleichtern vielen Menschen und Viechern mit kleinen täglichen Gaben das Leben.
Ob sie dergleichen dauerhaft heilen bleibt dahingestellt.
Also, zum Beispiel eine chronische Polyarthritis heilen die nicht. Auch keine Arthrose. Sie nehmen nur einen Teil der Schmerzen und Symptome weg, so dass ein Lebewesen mit einer - jetzt nicht mehr so deutlich gespürten - langfristigen Erkrankung leben kann.
Tja, das ist die Crux mit dem Zeug. Was sagen denn die Ärzte im KKH dazu, Ulf? Glauben die an eine Heilung von Jule durch es? Oder stellen sie sie jetzt so ein, dass das über Jahre gehen kann?
Eigentlich ist ja bei Besserung an langsames Rausschleichen gedacht, oder?
Was aber, wenn es sich - wie bei Euch - nun nicht bessert?
Welches Cortison bekommt denn Deine Hündin?
Prednisolon sollte es nicht sein, Boxermaus schrieb, andere Cortisone werden von Hunden nebenwirkungsfreier vertagen, z.B. Dexamethason.
Schau dazu in diesen Thread:
https://www.tierliebe.at/threads/6304
Bei ihr ist es so, dass sie das Zeug langjährig gibt.
Ich hingegen glaube, möglicherweise kann man gut auf Cortison verzichten, sofern man etwas anderes, gut greifendes bei der Hand hat.
Nur, WAS kann es bei Jule ( neben Diätfütterung) sein?
Mir erscheint das Nux Vomica nicht verkehrt und ich würde es ( statt Omepraxol) auch trotz Cortison geben, liebe Ela.
Ich sehe nicht, warum das kontraindiziert sein sollte. Es nimmt ja nicht die Cortisonwirkung als solche weg, es entgiftet und heilt nur darüber hinaus.
Und wenn es dem Hund nach drei Wochen besser geht, so dass man langsam aus dem Cortison ausschleichen kann, wäre MIR persönlich wurscht, ob die Besserung nun durch das Nux erzeugt wurde oder durch die lange Cortisongabe. Denn das kann man dann nicht mehr auseinander halten.
Dritterseits ist es so, dass Cortison auch durchaus Entzündungen im Magen-Darmraum als Nebenwirkung hervorrufen kann.
Ich glaube, wenn ICH Du wäre lieber Ulf, ich würde mir Elas Tierheilpraktikerin krallen, und gucken, wie man mit homöopathischen Medis den Körper aufbaut, während man gleichzeitig aus dem Cortison ausschleicht.
So dass da jetzt ein homöopathisches Gegengewicht geschaffen wird, womit man das Cortison dann wegnehmen kann. Denn einfach absetzen geht ja auch nicht, weil die Nebennierenrinde des Hundes sonst keins produziert.
Ich würde damit nicht länger warten, Ela! Sondern Homöopathica wirklich zusätzlich geben.
Und wenn es nicht Elas THP ist, weil vielleicht zu weit entfernt, gibt es sicher andere ( Qualität vorher prüfen! Gibt es Empfehlungen zu diesem oder jenem?).
Dann Körper, Magen und Darm aufbauen!
Nux vomica D6 ist ein Mittel, bei der sensiblen Hündin kann auch Pulsatilla D4 im Wechsel gegeben werden.
Während der ersten Tage würde ich sogar 5 von jedem im Wechsel geben, also alle zwei, drei Stunden das eine oder das andere. Die nächtlichen Geschichten lassen stark an Arsenicum Album D6 ( bis zur Besserung zweistündlich) denken. Asa Föetida D4 ( 3x täglich) baut den kranken, mit Blähungen und Koliken überlasteten Darm wieder auf.
Und last not least wirkt Magnesium phosporicum D6 ( mehrmals täglich, im Kolikfall ad libitum, im Extremfall 1/4 stündlich) gleichlautend mit Buscopan gegen äußerst schmerzhafte Koliken.
Das wäre das homöopathische Schmerzmittel.
ICH kann aber die nötigen Medis von hier aus nicht einschätzen. Da muss sich jemand Wissender schon den Hund angucken, anfühlen, anriechen, Verhalten und Wesen, Blutbild und bisherige Medis angucken.
Diät:
Du schriebst, Ulf, auf Hühnchen und Reis keine Besserung. Vielleicht fehlten da die Möhren?
Du schriebst, mit Quark und Reis kommt Ihr aber klar.
Natürlich beinhaltet Quark auch ordentlich Protein, es ist aber anders aufgeschlossen als im reinen Fleisch.
Es ist leichter verdaulich. Trotzdem ist der Hundemagen und -darm eigentlich für Fleisch geschaffen.
Ich würde als erstes dem Quark-Reiszeug etwas gekochte, zerdrückte Möhre hinzufügen.
Zwei Tage schauen. Bekommt es, würde ich etwas gekochtes Hühnchen dazugeben. Bekommt es: Lange halten, Menge steigern. Bekommt es nicht: Abbruch! Nächster Versuch nach vier Tagen vielleicht etwas gegartes Lammfleisch? Bekommt es nicht? - Zurück!
Dann näherst Du Dich langsam dem, ob Jule generell kein Protein aus Fleisch mehr verträgt.
Ich glaube aber, wenn ihr Inneres abheilt , wird sie wieder Fleisch futtern können!
Ich würde noch nicht barfen. Ein Hund der noch Omeprazol bekommt, hat nicht genügend Magensäure um rohe Fleischbrocken zu erschließen.
Für heute alles Liebe.
Gute Besserung der Kleinen!
Frag nach, wenn Du mehr wissen willst
und halt uns auf dem Laufenden, wie es weiter geht!
Einen lieben Gruß,
Geli :blume2: