Angelika-Marie
Sehr aktives Mitglied
AW: Resumee nach einem Jahr
Hi, Janina,
irgendwie verstehe ich es nicht. Was mache ich anders, als Du oder Batida?
Ich habe hier seit drei Monaten einen - ehemals gegen Menschen und andere Hunde bissigen - Pflegehund, und er ist süß jetzt. Er beisst nicht mehr. Ist zugänglich zu jedem Menschen und jedem Hund. Sein Vertrauen zu mir ist groß. Tino ist nicht mein erster Beisshund, ich hatte einige Jahre vorher einen bissigen, 10 Jahre alten Neufundländer in Pflege. Auch der ist gut ausgegangen.
Jetzt, was ist der Unterschied?
Ich traue meinen Hunden (natürlich auch Pflegehunden) generell viel zu. Sie sollen sich neben mir -ohne Leine- anständig benehmen. Das "ohne Leine" setze ich bewusst ein, um dem Hund keine Sicherheit an meiner Seite zu bieten. Hunde beissen oft Artgenosen, weil sie sich an der Leine sicher fühlen, oder auch, weil sie durch sie Leine das Gefühl haben, ihr Herrli/Frauli verteidigen zu müssen.
Also ab mit dem Ding!
Zunächst hinaus in die stille Flur, wo kein anderer Mensch mit Hund läuft - und sorgsam, sorgsam an der Beziehung zwischen Dir und Deinem Hund arbeiteten. Ihn stehenlassen und sich hinter einem Baum verstecken, wenn er nicht kommt; Möglichkeiten finden, ihn zu locken, damit er gerne kommt, wie, sich hinhocken und die Arme ausbreiten, wie, mit einem Quiekeding quieken, mit dem dann gespielt wird. Hier geht es um das Beobachten, auf was der Hund reagiert. Möglichkeiten suchen.
Zu Hause dem neuen Gast nicht die Futterschüssel hinstellen, sondern ihn bröckchenweise aus der Hand füttern, um die Bindung zu verstärken.
Hier üben wir auch "Sitz" und "Platz" Und "Warte/Bleib".
Als nächsten Schritt: "Platz- warte/bleib - Such!"
Dabei verstecke ich auf dem Teppich sitzend ein kleines, vorher etwas eingespieltes Ding (abgekauten Ochsenziemer, kleinen Ball, winziges Stofftier) direkt an meinem Körper. Unter dem Rock, im Hosenbein, im Ärmel. Man muss da mit den Händen etwas geschickt sein, um das begehrte Teil immer wieder neu zu verstecken. In der Regel kraspele ich mit der einen Hand an einer Stelle, wo es gar nicht liegt - zum Beispiel unter dem Teppichläufer - während ich es mit der anderen in meinem Halsausschnitt, unter meinem Rock, in meiner Hosentasche, etc. versenke.
Solche körpernahen Spiele festigen die Bindung ungemein!
Aber wie irre, wenn das Ding dann doch mal UNTER dem Teppich liegt! Oder unter dem Einkaufskorb daneben, oder auf dem Stuhl daneben!
Das "Aus" erfolgt anfangs über Leckerli, später auch über freundliches Zerrenspielen, was Hund wiederum begeistert. Irgendwann gibt der Hund das Objekt gegen den Widerstand des Fangs auf (er weiß ja inzwischen eh, dass er das Spielzeug wiederbekommt), oder man erringt es zerrend, oder man hat große Geduld, man macht gar nichts, ruht nur neben Hund, der das Ding irgendwann aus Langeweile ausspuckt.
Zack! Greifen und verschwinden lassen- und fort geht das hübsche Spiel!
Das ist für verspielte Abende oder das Aufwachen am Morgen, bei dem ich den Ball geschickt mit der einen Hand unter die Bettdecke laviere...
Wie gesagt, diese körpernahen Spiele binden ungemein.
Klar kann man auch 'ne Übung daraus machen! Mit Hund ein Ding einspielen, Hund ablegen,"Platz und Bleib", Ding irgendwo im nächsten Raum verstecken, und: "Such!" Er findet es, bringt es, auf "Aus" gibt es ein Leckerli. Hunde mögen das sehr!
Okay, mit den alten, übernommenen Hunden muss man an dergleichen recht lange üben. Und immer gucken, dass der Hund den Spaß nicht verliert! Das wäre absolut kontaproduktiv. Dann lieber lassen. Oder auf neue Ideen kommen.
Mein jetziger Pflegli Tino hat sich zum Beispiel bei solchen Spielen knurrend mit dem "erbeuteten Ding" unter den Tisch verzogen, ich hatte überhaupt keine Möglichkeit da dran zu kommen, es sei denn, ich wollte gebissen werden.
Also habe ich langsam, langsam, einen alten, langen Plastikschuhlöffel ins Spiel eingeführt. Mit dem gebogenen Ende wollte ich ihm den Ball wegnehmen, um weiter spielen zu können. Oh, was hat er da wütend reingebissen! Der Schuhlöffel hat ihn mit dem gebogenen Ende aber immer wieder sanft auf dem Kopf gekrault - so dass schließlich der Schuhlöffel Tino's unbestrittener Liebling war. Ohne dieses feine Teil wollte er nicht mehr aus dem Haus gehen.... bis er ihn dann eines Tage im Garten liebevoll zerbiss. Da war der kleine Hund inzwischen aber schon so weit, den Ball, nach der Zeit des Geiferns, mir halbherzig zuzurollen...
Ich schließe ab: Dies sind die Dinge, die mit Bindung zu tun haben.
Ein gebundener Hund, dem man etwas zutraut, ist auch draußen gebunden.
Das Training daheim wirkt sich auf das "Außen " aus.
Ein Hund, der vertraut, ist bereit, auch draußen auf Deine Worte zu hören.
Wenn Du "draußen" für ihn noch nicht interessant genug ist, mach Dich interessant, indem Du Euer "Drinnenspielzeug" mitnimmst.
Hier wird der geliebte Quiekeball natürlich nicht am Körper versteckt, sondern geworfen. Der Hund will ihn Dir aber trotzdem wiederbringen, schließlich habt ihr das geübt.
Jagen?
Frauli mit dem Spielzeug ist doch viel interessanter! Und wenn er trotzdem jagen will, kannst Du ihn sofort zurückrufen: "Komm her Soundso, nein wir jagen keine Kaninchen! Aus! die Kaninchen! Aus, die Rehe! "
Und wenn er nach all den voran gegangenen Übungen daheim nicht kommt, gehst Du. Gehst entweder weiter - nach ihm schreien brauchst Du nicht, er hört das Knacken Deiner Schritte sowieso - oder Du versteckst Dich nach anfänglichem Rufen irgendwo hinter einem Baum und wartest.
Wenn Du Deine Übungen bis dahin brav gemacht hat, wennes Dir gelang, eine Bindung zu dem Hund aufzubauen, wird er Dich suchen, garantiert!
Und seine Freude wird groß sein, wenn er Dich wiederfindet,
Hingegen kommt er jetzt für eine Zeit still an die Leine- und weitergeht's.
So lernt er, dass es besser ist, nicht wegzulaufen.
So. Und jetzt kommen andere Menschen und fremde Hunde ins Spiel.
Hund ist leinenlos ( für den Anfang) und an Dich gebunden. Die Bindung nutzt Du, zum Beispiel an der Straße "bei Fuß" zu üben. Aber immer ticho - und zunächst erst NACH dem Haufen!
Ist der Hund bei der Begegnung mit anderen feige, will sich hinlegen und nicht mehr weiter, gehst DU voraus. Frauli zeigt dadurch: Ich habe alles im Griff! Trau dich mal!
Ist der Hund - trotz aller Bindungsarbeit- leinenlos anderen Hunden gegenüber angriffig, schreite ich ein.
Das mindeste ist ein "Aus" brüllen, in der Regel fliegt bei mir aber etwas, und zwar die Hundeleine, die ich in der Hand halte, gegen den eigenen Hund. Das "Aus"brüllen plus Leinenfliegen ist oft immens verblüffend, so dass man dieses Mittel nicht mehr als ein, zweimal in der Erziehung des gebundenen Hundes wiederholen muss. In der Situation lasse dem Hund gegenüber keinen Zweifel daran aufkommen, dass mich seine Übergrifflichkeit anderen gegenüber stört. Ich schimpfe ihn aus! Lasse ihn sitzen, abliegen, ich ordne ihn unter! Zank mit anderen Hunden gibt es bei mir nicht! Man kann sich ja auch fremden, blöden, angriffigen Hunden gegenüber anders verhalten! Man kann ja auch weggehen!
Dann kommt mein Hund an die Leine und wird für eine Zeit still weggeführt.
Diese deutliche Erziehung hat zur Folge , dass ich meine Hunde abrufen kann, wenn mir andere Hunde von Ferne seltsam erscheinen.
Also, das Paar, was da im Wald halb in den Büschen steht, ihre Schäfermixe an der kurzen Leine, nur darauf wartend, dass wir vorbeigehen... dann sage ich Bonnie: "Lass die Hunde!" Worauf freilaufendes Madamchen einen Bogen um sie schlägt. Der ehemals bissige 5jährige Tino, den ich als Pflegehund jetzt seit 12 Wochen habe, ist noch nicht soweit. Er, der allen anderen Hunden und Menschen misstraute, ist jetzt in der Phase, dass er zu jedem Köti hingehen, schnüffeln und herzlich-freundlich wedeln muss.
Dann muss ich das Paar in den Büschen anrufen:" Hören Sie, dieser kleine braune Hund kommt aus einer südländischen Tierauffangstation, er ist nicht meiner! Ich kann ihn noch nicht 100% abrufen! Es ist besser, ich lasse ihn frei laufen, dann ist er friedlich, denn wenn ich ihn an der Leine habe, verteidigt er mich!"
Das geht auch immer problemlos ab.
Das einzige Problem sind mitunter die anderen Leute, die dann schreien:
"Ja aber mein Hund beisst vielleicht!"
Dann brülle ich zurück: "Sie haben ihn doch aber an der Leine, dann kann Tino, freilaufend, doch entkommen?"
Und das macht der dann auch. Wenn ihm ein Hund böse kommt, beginnt Tino, wie Bonnie, einen Bogen zu schlagen.
Nach den Attacken der ersten Wochen, die Bonnie und verschiedenen Menschen galten, ist Tino deutlich friedfertiger geworden.
Also, es geht!
Deshalb ran, Janina!
Einen lieben Gruß,
Geli :blume2:
Hi, Janina,
irgendwie verstehe ich es nicht. Was mache ich anders, als Du oder Batida?
Ich habe hier seit drei Monaten einen - ehemals gegen Menschen und andere Hunde bissigen - Pflegehund, und er ist süß jetzt. Er beisst nicht mehr. Ist zugänglich zu jedem Menschen und jedem Hund. Sein Vertrauen zu mir ist groß. Tino ist nicht mein erster Beisshund, ich hatte einige Jahre vorher einen bissigen, 10 Jahre alten Neufundländer in Pflege. Auch der ist gut ausgegangen.
Jetzt, was ist der Unterschied?
Ich traue meinen Hunden (natürlich auch Pflegehunden) generell viel zu. Sie sollen sich neben mir -ohne Leine- anständig benehmen. Das "ohne Leine" setze ich bewusst ein, um dem Hund keine Sicherheit an meiner Seite zu bieten. Hunde beissen oft Artgenosen, weil sie sich an der Leine sicher fühlen, oder auch, weil sie durch sie Leine das Gefühl haben, ihr Herrli/Frauli verteidigen zu müssen.
Also ab mit dem Ding!
Zunächst hinaus in die stille Flur, wo kein anderer Mensch mit Hund läuft - und sorgsam, sorgsam an der Beziehung zwischen Dir und Deinem Hund arbeiteten. Ihn stehenlassen und sich hinter einem Baum verstecken, wenn er nicht kommt; Möglichkeiten finden, ihn zu locken, damit er gerne kommt, wie, sich hinhocken und die Arme ausbreiten, wie, mit einem Quiekeding quieken, mit dem dann gespielt wird. Hier geht es um das Beobachten, auf was der Hund reagiert. Möglichkeiten suchen.
Zu Hause dem neuen Gast nicht die Futterschüssel hinstellen, sondern ihn bröckchenweise aus der Hand füttern, um die Bindung zu verstärken.
Hier üben wir auch "Sitz" und "Platz" Und "Warte/Bleib".
Als nächsten Schritt: "Platz- warte/bleib - Such!"
Dabei verstecke ich auf dem Teppich sitzend ein kleines, vorher etwas eingespieltes Ding (abgekauten Ochsenziemer, kleinen Ball, winziges Stofftier) direkt an meinem Körper. Unter dem Rock, im Hosenbein, im Ärmel. Man muss da mit den Händen etwas geschickt sein, um das begehrte Teil immer wieder neu zu verstecken. In der Regel kraspele ich mit der einen Hand an einer Stelle, wo es gar nicht liegt - zum Beispiel unter dem Teppichläufer - während ich es mit der anderen in meinem Halsausschnitt, unter meinem Rock, in meiner Hosentasche, etc. versenke.
Solche körpernahen Spiele festigen die Bindung ungemein!
Aber wie irre, wenn das Ding dann doch mal UNTER dem Teppich liegt! Oder unter dem Einkaufskorb daneben, oder auf dem Stuhl daneben!
Das "Aus" erfolgt anfangs über Leckerli, später auch über freundliches Zerrenspielen, was Hund wiederum begeistert. Irgendwann gibt der Hund das Objekt gegen den Widerstand des Fangs auf (er weiß ja inzwischen eh, dass er das Spielzeug wiederbekommt), oder man erringt es zerrend, oder man hat große Geduld, man macht gar nichts, ruht nur neben Hund, der das Ding irgendwann aus Langeweile ausspuckt.
Zack! Greifen und verschwinden lassen- und fort geht das hübsche Spiel!
Das ist für verspielte Abende oder das Aufwachen am Morgen, bei dem ich den Ball geschickt mit der einen Hand unter die Bettdecke laviere...
Wie gesagt, diese körpernahen Spiele binden ungemein.
Klar kann man auch 'ne Übung daraus machen! Mit Hund ein Ding einspielen, Hund ablegen,"Platz und Bleib", Ding irgendwo im nächsten Raum verstecken, und: "Such!" Er findet es, bringt es, auf "Aus" gibt es ein Leckerli. Hunde mögen das sehr!
Okay, mit den alten, übernommenen Hunden muss man an dergleichen recht lange üben. Und immer gucken, dass der Hund den Spaß nicht verliert! Das wäre absolut kontaproduktiv. Dann lieber lassen. Oder auf neue Ideen kommen.
Mein jetziger Pflegli Tino hat sich zum Beispiel bei solchen Spielen knurrend mit dem "erbeuteten Ding" unter den Tisch verzogen, ich hatte überhaupt keine Möglichkeit da dran zu kommen, es sei denn, ich wollte gebissen werden.
Also habe ich langsam, langsam, einen alten, langen Plastikschuhlöffel ins Spiel eingeführt. Mit dem gebogenen Ende wollte ich ihm den Ball wegnehmen, um weiter spielen zu können. Oh, was hat er da wütend reingebissen! Der Schuhlöffel hat ihn mit dem gebogenen Ende aber immer wieder sanft auf dem Kopf gekrault - so dass schließlich der Schuhlöffel Tino's unbestrittener Liebling war. Ohne dieses feine Teil wollte er nicht mehr aus dem Haus gehen.... bis er ihn dann eines Tage im Garten liebevoll zerbiss. Da war der kleine Hund inzwischen aber schon so weit, den Ball, nach der Zeit des Geiferns, mir halbherzig zuzurollen...
Ich schließe ab: Dies sind die Dinge, die mit Bindung zu tun haben.
Ein gebundener Hund, dem man etwas zutraut, ist auch draußen gebunden.
Das Training daheim wirkt sich auf das "Außen " aus.
Ein Hund, der vertraut, ist bereit, auch draußen auf Deine Worte zu hören.
Wenn Du "draußen" für ihn noch nicht interessant genug ist, mach Dich interessant, indem Du Euer "Drinnenspielzeug" mitnimmst.
Hier wird der geliebte Quiekeball natürlich nicht am Körper versteckt, sondern geworfen. Der Hund will ihn Dir aber trotzdem wiederbringen, schließlich habt ihr das geübt.
Jagen?
Frauli mit dem Spielzeug ist doch viel interessanter! Und wenn er trotzdem jagen will, kannst Du ihn sofort zurückrufen: "Komm her Soundso, nein wir jagen keine Kaninchen! Aus! die Kaninchen! Aus, die Rehe! "
Und wenn er nach all den voran gegangenen Übungen daheim nicht kommt, gehst Du. Gehst entweder weiter - nach ihm schreien brauchst Du nicht, er hört das Knacken Deiner Schritte sowieso - oder Du versteckst Dich nach anfänglichem Rufen irgendwo hinter einem Baum und wartest.
Wenn Du Deine Übungen bis dahin brav gemacht hat, wennes Dir gelang, eine Bindung zu dem Hund aufzubauen, wird er Dich suchen, garantiert!
Und seine Freude wird groß sein, wenn er Dich wiederfindet,
Hingegen kommt er jetzt für eine Zeit still an die Leine- und weitergeht's.
So lernt er, dass es besser ist, nicht wegzulaufen.
So. Und jetzt kommen andere Menschen und fremde Hunde ins Spiel.
Hund ist leinenlos ( für den Anfang) und an Dich gebunden. Die Bindung nutzt Du, zum Beispiel an der Straße "bei Fuß" zu üben. Aber immer ticho - und zunächst erst NACH dem Haufen!
Ist der Hund bei der Begegnung mit anderen feige, will sich hinlegen und nicht mehr weiter, gehst DU voraus. Frauli zeigt dadurch: Ich habe alles im Griff! Trau dich mal!
Ist der Hund - trotz aller Bindungsarbeit- leinenlos anderen Hunden gegenüber angriffig, schreite ich ein.
Das mindeste ist ein "Aus" brüllen, in der Regel fliegt bei mir aber etwas, und zwar die Hundeleine, die ich in der Hand halte, gegen den eigenen Hund. Das "Aus"brüllen plus Leinenfliegen ist oft immens verblüffend, so dass man dieses Mittel nicht mehr als ein, zweimal in der Erziehung des gebundenen Hundes wiederholen muss. In der Situation lasse dem Hund gegenüber keinen Zweifel daran aufkommen, dass mich seine Übergrifflichkeit anderen gegenüber stört. Ich schimpfe ihn aus! Lasse ihn sitzen, abliegen, ich ordne ihn unter! Zank mit anderen Hunden gibt es bei mir nicht! Man kann sich ja auch fremden, blöden, angriffigen Hunden gegenüber anders verhalten! Man kann ja auch weggehen!
Dann kommt mein Hund an die Leine und wird für eine Zeit still weggeführt.
Diese deutliche Erziehung hat zur Folge , dass ich meine Hunde abrufen kann, wenn mir andere Hunde von Ferne seltsam erscheinen.
Also, das Paar, was da im Wald halb in den Büschen steht, ihre Schäfermixe an der kurzen Leine, nur darauf wartend, dass wir vorbeigehen... dann sage ich Bonnie: "Lass die Hunde!" Worauf freilaufendes Madamchen einen Bogen um sie schlägt. Der ehemals bissige 5jährige Tino, den ich als Pflegehund jetzt seit 12 Wochen habe, ist noch nicht soweit. Er, der allen anderen Hunden und Menschen misstraute, ist jetzt in der Phase, dass er zu jedem Köti hingehen, schnüffeln und herzlich-freundlich wedeln muss.
Dann muss ich das Paar in den Büschen anrufen:" Hören Sie, dieser kleine braune Hund kommt aus einer südländischen Tierauffangstation, er ist nicht meiner! Ich kann ihn noch nicht 100% abrufen! Es ist besser, ich lasse ihn frei laufen, dann ist er friedlich, denn wenn ich ihn an der Leine habe, verteidigt er mich!"
Das geht auch immer problemlos ab.
Das einzige Problem sind mitunter die anderen Leute, die dann schreien:
"Ja aber mein Hund beisst vielleicht!"
Dann brülle ich zurück: "Sie haben ihn doch aber an der Leine, dann kann Tino, freilaufend, doch entkommen?"
Und das macht der dann auch. Wenn ihm ein Hund böse kommt, beginnt Tino, wie Bonnie, einen Bogen zu schlagen.
Nach den Attacken der ersten Wochen, die Bonnie und verschiedenen Menschen galten, ist Tino deutlich friedfertiger geworden.
Also, es geht!
Deshalb ran, Janina!
Einen lieben Gruß,
Geli :blume2: