AW: Sind Hunde erzieherisch nur im Augenblick beeinflussbar?
Sehr schöner Artikel, Marie!:blume2:
Dankeschön!
Für mich bestätigt sich hierin einfach vieles, von dem ich durch Beobachtung eh ausgegangen bin. - Zum Beispiel auch die Sache mit den Satzgefügen. Aber der Hund versteht nicht nur ein einzelnes Wort daraus, er kann in einem Satzgefüge nicht nur mindestens zwei unterschiedliche Worter verstehen, sondern auch in inhaltlichen Zusammenhang bringen.
Mein bestes Beispiel hierfür ist: Bullenheißer Tag, der Hund ( unangeschnallt auf dem Rücksitz) will dringend aus dem Auto. Ich halte vor der Haustür= Anreiz endlich rauszukommen.
Ich sage, wie beiläufig: "Hey, wart mal nen Moment, ich muss nur mein Geld holen, wir gehen noch einkaufen." - Verblüffendes Ergebnis: Der Hund sitzt freudig lächelnd still und macht erstens keinerlei Anstalten auszusteigen ( oder gar herauszudrängen, wie es angesichts der Hitze vorstellbar gewesen wäre), obwohl ich die Tür öffne und selber aussteige. Zweitens finde ich ihn beim Zurückkommen immer noch lächelnd und geduldig wartend vor.
Also, der Hund muss eindeutig die Begriffe "Warten" und "Einkaufen gehen", kombiniert haben. Dazu sei gesagt, dass Bonnie sehr gerne einkaufen geht, bedeutet es für sie doch, nach der Autofahrt ins Dorf, dort umherzugehen, in erlaubte Läden hereinzuspazieren, da ihre Menschenfreunde zu besuchen und Leckerlies abzukassieren.
Ich bin ganz sicher, das auch dieses Verstehen von mehreren Wörtern in Satzgefügen bald wissenschaftlich bewiesen sein wird.
Was ich auch für sehr wesentlich halte bezüglich des Erfassens von Hundintelligenz , ist die eigene, feinfühlige Beobachtung des Hundeverhaltens. Da gibt es so verblüffende Dinge zu erleben!
Gestern war ich z.B. bei einer Freundin, die Bonnie auch seeehr liebt.
Süßie wird da goldig gehätschelt, saß dann auch pfötchengebend und ein wenig die Nase auf's Knie der Freundin legend neben dem Tisch, als ich zu Bonnies "Schande" berichten musste, dass mein Hund heute eine neue Variante gefunden hatte aus dem Garten zu entkommen: Das Luder war bei Pinschersicht auf der anderen Straßenseite schlichtweg ÜBER den Jägerzaun gesprungen!
Was macht mein Hund während ich das erzähle? - Sie kriecht ein wenig unter den Tisch, legt sich und macht die Augen zu. Nein, nicht richtig zu. Sie macht sie blinzelnd zu! So, dass sie uns noch gut beobachten kann, bis wir hoffentlich bald mit diesem für sie "schandhaften/ beschämenden" Thema durch sind, während sie sich selbst ein Stück weit "unsichtbar" gemacht hat. - Tja.
Zur Kommunikation durch Hundezeichen:
Heute morgen sind wir sehr früh aufgestanden, zu früh für Bonnie wohl. Wie immer geht sie mit zum Briefkasten, um mir dann die Zeitung aus der Hand zu nehmen und sie dann eigentlich an den Küchentisch - mit raschem Blick zum Kühlschrank- zu tragen, denn sie weiß, es erwartet sie ein Leckerli.
Nicht so heute. In der Küche angekommen machte sie vor mir - Zeitung im Maul - ein paar ulkige Verrenkungen mit Popo hoch und vorne ganz niedrig, sprang dann wie in spielerischer Aufforderung mit allen Vieren in die Luft - das kenn ich schon, das ist ihre typische Geste: "Folg mir!" Na, so hüpfte sie, sich immer wieder umschauend, ob ich auch nachkäme, voraus ins Schlafzimmer - und legte mir die Zeitung ins Bett!
Liebe Grüße,
Geli