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Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Ohhh manno Geli,

ich drück Dich gaaanz lieb!:kuss1:

Ich habe echt net an Deine Mum gedacht, sorry...
Und glaube mir, wenn wir noch im Pott wohnen würden, ich täte Bonnie sehr gerne am WE nehmen!!!!Dann hätte sie alles, was Du glaubst sie täte es brauchen*zwinker (net bös gemeint!! ):kuss1:

Ich bewunder Dich und Deine Stärke!!!
Aber schau auch auf Dich, Du liebe Seele!

Und wenn Du quatschen magst, hier ist ein Ohr :umarm:

*Dir einen leckeren Ingwer Tee mach und eine Decke über die Beine leg*
 
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AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Hallo, Du Liebe,

Danke für Deine so lieben Zeilen und auch dafür, dass Du Dir so viel Zeit genommen hast für Deine Erklärungen.

Es ist - glaube ich - typisch für demenzkranke Personen, dass sie dauernd glauben, bestohlen worden zu sein. Bin ich froh, dass Du das Geld gefunden hast! Sonst müsstest Du am Ende noch das Minus auf ihrem Konto ausgleichen.....

Gestern habe ich eine Mail von einem ehemaligen Kollegen bekommen, der musste seine Mutter in ein Pflegeheim bringen lassen. Zuletzt hat sie behauptet, er würde sich in ihrer Wohnung verstecken und sie bespitzeln. Man konnte sie wirklich nicht mehr alleine lassen, sie war unberechenbar. Und natürlich hat sie sich geweigert, in ein Heim gebracht zu werden. Sie musste abgeholt werden, Polizei war auch dabei. Und sie hat sehr lautstark im Stiegenhaus gebrüllt: da steht der Schuldige. Dabei hat sie auf ihn gezeigt - ihren einzigen Sohn. Ich hoffe wirklich, liebe Geli, dass Dir eine derartige Demütigung und ein solcher Schmerz erspart bleiben mögen!

Ich gratuliere Dir ganz herzlich zu Deiner Abnabelung von Deiner Mutter! Darauf kannst wirklich stolz sein, so etwas ist sicher ziemlich schwierig. haste gut gemacht!!!!! :jump::jump::jump: Der Außenstehende tut sich in so einem Fall wirklich leicht, er ist ja nicht gefühlsmässig verwickelt.

Ja, und wegen Bonnie: mach Dir wirklich nicht zu viele Gedanken! Du tust für sie, was Du nur kannst. Und irgendwie habe ich das Gefühl, sie ist lieber bei Dir und ruht als ohne Dich mit doch fremden Kindern. Alles kann man nicht haben im Leben - Hunde sind nicht so wie wir, dass sie immer das haben wollen, was sie gerade nicht haben. Hunde sind bedeutend klüger als wir Menschen. Jawoll! :zunge1::zunge1:

Liebe Geli, halt die Ohren steif und lass Dir's nicht verdrießen!:trost: Ich würde mich sehr freuen, wieder mal was von Dir zu hören!

Alles Gute

ElliB
 
AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Hallo Geli erst mal gute Besserung, ich hoffe Du bist bald wieder auf dem Posten!
Zu Deiner Mutter kann ich folgendes beisteuern!

Ich war mal in der Altenpflege tätig und habe meinen Nachbarn bekommen, dies ging überraschend gut aber eines Tages, er war da aber schon 95 Jahre alt ,ließ er stark nach. Dann ging alles sehr schnell! Er hatte viel Geld und dann hat er behauptet ihm währe Geld gestohlen worden ob von dem Essen auf Rädern oder der wo ihm die Getränke liefert oder ich das war ihm egal. Auch ich habe unter Protest die Wohnung durchsucht und siehe da nach langem Suchen ,er lag wie versteinert in seinem Bett,haben wir 2000 damals noch DM in der Matratze und 1700 DM im Abwasserrohr der Spüle in der Küche gefunden. Frag mich mal wie ich darauf gekommen bin aber wenn man beschuldigt wird findet man diese Stellen! Er hat sich an nichts mehr erinnert.

Leider ist es so das alte Menschen viel an Gedächtnis verlieren, meine Mutter ist 75 und wir haben schon seid Jahren das Problem das sie einen Beschimpft und ärgert und echt übel behandelt und mir tut da nur mein Vater leid der diese Launen Täglich erdulden muss. Sie kann richtig bösartig werden. Jetzt hat ihr Arzt hier neue , ich sag immer Häppy Pillen, verschrieben und sie ist jetzt umgänglicher!

Ich wünsche Dir das du weiter die Kraft hast für Deine Mutter da zu sein ohne das Dich dies auffrißt! Es kann noch schlimmer werden aber das weißt Du bestimmt, ich hoffe und wünsche es Dir nicht!

Deine Bonnie weiß das und ich glaube auch das sie viel lieber abwartet bis du die Zeit hast und lieber dann ausgiebig mit Dir mal schmust, Gassi geht usw. wie wenn sie dauernd von Kindern betreut wird. Hunde fühlen die Situation und lernen damit umzugehen.

Also gute Besserung und bleib stark Du hast den richtigen Weg mit Deiner Mutter eingeschlagen!
 
AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Hallo liebe Dagmie,:) liebe Elli, :) liebe Jessica, :)

ich drücke Euch mal ganz fest! :kuss1:
Jetzt aber nacheinander:

Liebes Rieschen, dankeschön! :)

Dir würde ich Bonnie übers WE liebend gerne geben, sie wär in absolut guten Händen, hätte alles was ich glaube, dass sie vermissen täte,*grins* und fiele vermutlich auch gar nicht weiter auf, ausser dass Deine Kiddies ein zusätzliches Hundi zum begeisterten Spielen hätten.:rolleyes:

Danke auch für den Ingwertee und die Decke über die Beine! Genau das kann ich gerade gut brauchen!!!

Ich habe echt net an Deine Mum gedacht, sorry...
Du Jessica, das liegt an meiner falschen Fragestellung.
Es ging mir ja zunächst nur um Bonnie's Unausgelastetsein und mich. Ich habe ja selber an das Mutterproblem nur am Rande gedacht. Es ist mir erst durch den Dialog mit Euch hier klargeworden.
Mir ist erst jetzt klar, dass meine Mutter soviel Zeit und Energie schluckt, dass ich mich um keinen Hund kümmern könnte, wie ich es wollte. Gut, wenn ich jetzt noch Kinder hätte, würde das Problem in dem Maße nicht auftreten. Die würden sich mit Bonnie beschäftigen, während ich die Mutter pflege oder arbeiten muss.
Wenn ich mir mein erstes Posting heute anschaue, und meine Gefühle dabei, hätte es, wenn ich zu mir selbst hätte ehrlich sein können, sofort heißen müssen: "Hilfe! Ich pflege zeitaufwendig meine Mutter! Dadurch komme ich weder zu mir selbst und erst nicht zu meinem jungen Hund! Ich brauche Hilfe! Ich muss ihn zeitweise abgeben!" Aber aus Nichtwissenwollen der großen Mutterpflegebelastung habe ich das negiert, getan, als ob das nur ein Randproblem sei.
Lieber äugelte ich mit dem Gedanken, Bonnie zu ihrem "Besseren" ganz abzugeben, als mir die massive Mutterverpflichtung einzugestehen.

Psychologisch ist das ein Ding!
Ich habe anfangs tatsächlich mein Augenmerk auf Nebenschauplätze gelenkt: Bonnie ruht zu viel, ich habe Grippe, sie hat keine Spielkameraden in Form von Kindern - was alles stimmt, aber dabei habe ich das eigentliche Grundproblem verdrängt. Und dieses "Verdrängen" hat - wie ElliB das anschnitt - etwas mit dem tief im Unbewussten verankerten Gefühl zu tun: Ich darf Mutter ihre Pflegebedürftigkeit nicht anlasten. Ihre Bedürftigkeiten sind wichtiger als meine (und Bonnies). Die Pflege, das muss einfach gemacht und in mein Leben integriert werden. Deshalb strebe ich in der Lösung nach äußeren Sachen.
Dabei läuft parallel- und vor einem selbst verborgen - die innere Platte: Ich gebe mir die Schuld, dass mich mich nicht genügend um Bonnie kümmern kann. Hätte sie nur Kinder, ginge es ihr besser!
Anstatt zu sagen: Hört mal, ich bin total überlastet mit dieser Sch*** Mutterpflege. Ich komme zu nichts! Selbst mein Hund kommt zu kurz!

Ich bin aber froh, dass ich durch Eure Antworten drauf gekommen bin! Vielleicht sollten wir auch in anderen Threads hier im Forum daran denken, dass so ein persönliches nicht genau Hinsehen, möglich ist.
Jemand stellt ein Problem in den Raum, alle antworten brav auf seine Frage, in Wirklichkeit liegt das Problem aber woanders und viel tiefer verborgen. Im schlechtesten Fall, kann er durch die Antworten, weiterhin Lösungen auf der obersten Ebenen suchen, und bei seinem "Scheinproblem" bleiben. Im besten Falle, kommt er durch die für ihn nicht ganz passenden Antworten dahinter, das der Casus Knacktus doch woanders lag - wie es mir gerade passiert ist.

Nichtsdestotrotz, muss, wenn das Problem jetzt erkannt ist, doch eine Lösung gefunden werden. Und da ich die Mutter nicht abschaffen kann, ich aber Pausen brauche, und Bonnie ausgelastet werden muss, ist Ulis Idee mit der Weekendfamilie nach wie vor super!


Hallo, du auch liebe Elli! :blume2:

Ich mag Dich in Deiner warmherzigen Art auch sehr gerne lesen. *lach* Ich freue mich richtig, dass Du hier bist! Und ich freue mich auf weiteren Ausstausch!
Sie musste abgeholt werden, Polizei war auch dabei. Und sie hat sehr lautstark im Stiegenhaus gebrüllt: da steht der Schuldige.
Ja, genauso kann's kommen. Grusel! Ich fürchte, sowas ähnliches steht mir auch bevor. Wenn ich nur wüsste, wie ich es für Mutter verträglicher gestalten könnte! Guck, da denke ich auch wieder zu allererst an sie.
Ich habe mich auf einer Verhaltensebene recht gut abgenabelt. Ich fahre jetzt z.B. erst Mittwoch wieder hin, anstatt morgen oder Montag, wie Mutter es mit tausend Listen von mir erflehte.
Ich meine, ich war richtig krank, meine Wohnung sieht aus wie Sau, morgen, Sonntag wird geputzt. Montag und den halben Dienstag, will ich arbeiten, der Rest Dienstag ist schon wieder der Mutter gewidmet: Baumarkteinkäufe für die Renovierung, Schreibkram wegen des Grundsteuerbescheides, wo sie schon wieder Chaos angerichtet hat.
Aber heute habe ich mir mit Bonnie einen wunderschönen Erholungs- und Hundewiesentag gemacht!!!! *grins*
Also äußerlich versuche ich mein Bestes - aber innerlich gibt es immer noch die Instanz, wie in diesem Thread erfahren, dass Mutter für mich wichtiger ist als ich.
Naja, gut erkannt ist halb gebannt!


Hi, liebe Dagmie! :blume1:

Ja, genau so, wie Du es mit dem alten Mann beschreibst, ist das.
Meine Mutter bekommt auch ein leichtes Psychopharmaka, ohne das ist sie gar nicht zu ertragen. Dann schreit und weint nur. Und zwar einfach, weil sie die Welt nicht mehr versteht, nicht mehr einordnen kann. Alle sind Diebe, alle wollen ihr Schlechtes, vorneweg die böse Tochter. Klar, weil sie an mich innerlich am meisten gebunden ist. So bin auch ich immer wieder die erste Instanz, die sie verteufelt.
Und das ist bei aller Liebe und Hilfe wirklich mitunter schwer zu ertragen.

Mit Bonnie hatte ich, nach dem gestrigen Muttertag, gerade auch ein Problem. Meine Mum füttert sie immer heimlich mit Speiseresten, die sie schon urlange aufbewahrt hat. Ich habe ihr die vor Alter schon steifen und grünen, gebratenen Koteletts schon oft aus der Hand genommen und fortgeworfen. Ich reinige ihren Kühlschrank ständig und packe verdorbenes Zeug in den Müll. Aber Mama ist der Meinung, für den Hund ist das noch gut.
Also versteckt sie ihre gegarten Fleischreste jetzt irgendwo in der Wohnung, und wenn ich nicht danebensitze, füttert sie damit den Hund.
Ergebnis: Massiver Durchfall. Bonnie war gestern um 24 Uhr nochmal raus deswegen, aber als ich dann schlief, musste doch der Flurläufer daran glauben.
Hat auch ein Gutes: Ich bin während des heutigen Erholungstages zu Ikea und Trends gefahren, habe in Möbelhäusern visioniert - und uns einen preiswerten neuen Laufer gegönnt.


Ihr Lieben!
Ich danke Euch für den guten und nährenden Austausch!
Ohne Euch wäre ich auf den Kern des Problems nicht gekommen!

Einen lieben Gruß,
Geli :)
 
AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Hallo Geli :)

Meine Mama wollte auch nie in ein Heim...........
Sie hatte Zucker - hoher Blutdruck - Herz - sowie die Vergesslichkeit...

Die Pflege kam 2 x am Tag. Doch sie wusste nie ob sie etwas gegessen hatte oder nicht. Gespritzt worden ist - usw.

Bis ich eines Tages sie fragte, ob Ihr das Leben so gefalle. (Zu mir wollte sie nicht ziehen. Besuch kam keiner mehr. )
Nein Ihr gefiel es nicht mehr. Aber ich konnte nun alle Hebel in Bewegung setzen , um einen Heimplatz zu bekommen...

Er wurde auch gefunden - sie konnte einige Jahr lang versorgt werden - ohne dass wir in Angst und Schrecken unsere Tage verbringen mußten.

Sie fand Menschen zum Unterhalten. Die Medikamente wurden immer richtig verabreicht, dadurch ging es Ihr dann auch besser.

Ich will damit nur andeuten, dass man sich als Kind nicht schämen braucht, wenn man nicht mehr kann ! Die Liebe zur Mama bleibt doch erhalten ! ! !

Laß es Dir durch den Kopf gehen : Wie lange hältst Du das noch aus ?
1 Jahr ? Mehr als ein Jahr ? Oder für alle Zeiten ? Wie geht es Dir dabei ?

Bist Du dann eher am Friedhof - als Mama ? Ist nur eine Denkeanfrage....

Was ist wenn Du nicht mehr kannst ? Wer kommt dann mit Mama klar ?

Wenn es wegen dem Geld ist - da gibt es immer eine Möglichkeit...

Bonnie kann reden - frage sie doch einfach einmal was sie darüber denkt.
Ist jetzt kein Witz ! Ich fragte auch einmal einen Pflegehund wo er hin möchte. Zur Familie - des verstorbenen Fraule - die keine Zeit für sie hatten - oder ob sie bei uns bleiben möchte. ( Ich brachte sie jeden Tag wieder in ihre Hofhütte zurück )
Sie blieb vor der Gartentüre stehen - hörte sich meine Frage an - schaute mir in die Augen und drehte sich wieder zu unserer Haustüre um. Das war für mich das Zeichen, Xana wollte bei uns bleiben... Sie lebte dann auch noch als bester Hütehund - etliche Jahre bei uns - im Gnadenhof und wurde 13 Jahre alt...

Rede mit Bonnie :reden::umarm: LG Elli :)
 
AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Hallo, Du Liebe,
Zuerst mal dank ich Dir ganz herzlich für Deine lieben Worte, freu mich sehr drüber!
Weißt, ich glaube, Du musst ja nicht von heute auf morgen eine Lösung finden. Vielleicht hilft es Dir schon, wenn Du mit uns drüber reden kannst. Und wir geben überall unsern Senf dazu! :reden::reden::reden:

Ich finde es jedenfalls wirklich sehr super von Dir, dass Du versuchst, Dich ein bisschen von ihr abzunabeln. Es ist wirklich ein schöner Erfolg, dass Du ohne schlechtes Gewissen (seeeehr wichtig!!!!!) auch einmal Nein sagen kannst.

Bei der Mutter meines ehemaligen Kollegen war es jedenfalls so, dass sie sich innerhalb kürzester Zeit an das Pflegeheim gewöhnt hat. Sie wird dort in jeder Hinsicht bestens versorgt. Er besucht sie regelmäßig, manchmal weiß sie nicht, wer er ist, manchmal ist sie freundlich, manchmal ist sie böse. Natürlich rate ich Dir nicht dazu, Deine Mutter unbedingt in ein Heim zu geben. Aber falls es einmal so weit sein sollte: fürchte Dich nicht, Du tust ihr nichts an damit. Die Idee von Gnadenhof-Elli finde ich irgendwie gar nicht so schlecht, vielleicht könntest Du das Thema bei passender Gelegenheit einmal anschneiden. Dann wirst Du ja sehen, ob sie strikt dagegen ist.

Und zum Abschluss will ich noch unbedingt wissen, ob Du einen schönen Läufer bekommen hast!

Ich glaube, dass es jetzt, wo die Grippe überstanden ist, nicht nur körperlich sondern auch seelisch bergauf gehen wird. Jedenfalls wünsche ich Dir das von Herzen und ich sende Dir ganz liebe Grüße,

ElliB
 
AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Huhu beide Ellis! :kuss1:

Liebe B-Elli, :)

den Läufer habe ich bei Trents gekauft, er war im Angebot, was ganz einfaches, gewebte Baumwolle mit Jute ( bin ja son Naturheini) , in beige/ grün.... Ich meine, wenn der Hund Nachts mal wieder Durchfall hat, darf es nix kostbares sein!

Ja sicher geht's aufwärts, nachdem die Grippe fort ist! Ich bin auch schon wieder ganz glücklich mit meinem Hündchen! Und dankeschön für das Angebot des "Senfens", ich komme darauf zurück! *schmunzel*

Liebe Gnadenhof - Elli, :)

Heim: Anfangs dachte ich auch, ich will meiner Mutter das ersparen, vielleicht geht es ja daheim. Aber es geht nicht, es frisst mich auf!
So versuche ich meine Mutter schon seit zwei Jahren - mit ihrer Zustimmung allerdings - ins Heim zu kriegen.

Ihr erstes Argument dagegen war: "Da werden die alten Leute geschlagen! Das sieht man immer im Fernsehen!"
Aber, die böse Tochter ist ja findig!
Als sie einmal zu Hause die Treppe herunter gefallen war, und wegen eines Darmbeinanbruchs ( Gottseidank nichts schlimmeres) in Kkh musste, habe ich es so gedreht, dass die Ärzte sie hinterher für 4 Wochen in die Kurzzeitpflege einwiesen. Mutter ging es prima dort! Hatte nette Leute, Zeit zum Quatschen und Mensch-Ärger-Dich-Nicht spielen.
Nun wusste sie, sie würde im Heim nicht geschlagen!

Das machte mir Hoffnung, und sie zeigte nun auch Interesse an einem Heimplatz! Also bin ich drei Monate lang mit Mutter jede Woche zwei Heime besichtigen gegangen, um das Beste für sie herauszufinden.
Es war sehr interessant, die doch sehr großen Unterschiede in der Heimpflege zu sehen, und ich habe viel dabei gelernt!

Hinterher fanden wir tatsächlich das "beste" Heim. Ich sag mal die Kriterien: Eine große, sonnige Kaffeeteria im Eingangsbereich, so dass die alten Leutz sich ein bisserl wie in der Kur fühlen können, Essen gab es in Restaurantartig angelegten Speiseräumen mit Blümchen auf dem Tisch. Beides gibt es so gut wie gar nicht mehr in anderen Heimen. Oft werden die Bewohner in nach rückwärts gelegenen Zimmern abgefüttert.
Dann, größere Zimmer als sonst. Vielfach ist in den Heimen, in denen vorwiegend zum Sterben gepflegt wird, die "Nasszelle" fast größer als das eigentliche Zimmer, da muss nicht nur ein Bett reinpassen, da braucht man auch Platz zum hantieren, und wenn man im Zimmer selbst den gleichen Platz hat, na, dann reicht das doch? In solchen Heimen sind auch die Gänge breit und schmucklos, schließlich müssen überwiegend die Betten mit den Gestorbenen durch. - In einem solchen Heim kriegt man schnell ein ganz scheußliches Gefühl!
Hier hingegen waren die Gänge schön dekoriert, es gab Handläufe für die alten Leute, und immer wieder verbreiterten sich die Gänge zu lichtdurchfluteten Räumen, die liebevoll mit zum Teil wunderschönen, alten Schränken, zu modischen Sitzmöbeln gestaltet waren, hohe Topfpflanzen dazu. In einem Raum standen Spiele, im anderen ein Fernseher...
Und last not least hing ein Plan am schwarzen Brett, mit zahlreichen Aktivitäten für die alten Leute.

Mutter machte sofort Nägel mit Köpfen, man solle ihr ein Zimmer anbieten! Der nette Sozialbetreuer hatte tatsächlich zwei frei: Einmal ein traumhaftes Einzelzimmer in Südlage, in warmen Aprikotönen gehalten, Parterre, mit Blick auf den Innengarten. Der Innengarten sollte gerade eine neue Attraktion bekommen, ein "Duftbeet". Deshalb lagen dort - zunächst- dicke Bruchsteine auf einem Haufen.
Das zweite Zimmer war eigentlich ein Doppelzimmer, wurde aber zum Preis eines Einzelzimmers vermietet. Dies war im ersten Stock, diesmal Westlage, farblich nicht ganz so traumhaft wie das erste, aber schließlich jede Menge Platz!
Nun, Mutter entschied sich für das zweite.
Bis zum Abend. Dann erreichte mich ein Anruf: "Also, ich habe mir das überlegt, Angelika! Das eine Zimmer kann ich nicht nehmen, da gucke ich ja nur auf Steine. Und dann Südlage! Da schwitze ich mich ja dumm und dämlich! Und das zweite, ich sag' Dir, weshalb die das so preiswert weggeben! Da ist letzte Nacht einer drin gestorben! Und als wir kamen, haben sie nur schnell das zweite Bett rausgeschoben! So geht das! Die haben sich gedacht, die Neuen, die können wir ja veräppeln, schieben denen mal ein Totenzimmer unter! Aber da kann ich nicht schlafen! Da vergehe ich ja vor Grausen!"

Aber Mutters "böse" Tochter ist ja nicht dumm.
Als sich Madame das nächste Mal aus reiner Hysterie per Notarztwagen ins KKh einliefern ließ, und zwar weil ich eines Sonntagabends nicht kommen wollte auf ihr Geschrei, weil ich wusste, sie hat nix - musste ich die Krankenhausärzte gar nicht groß überreden, sie in die Kurzzeitpflege zu überweisen. Diesmal ins "beste" Heim.

Das war jetzt aktuell im letzten Oktober.

Natürlich hat Mutter ein Riesentheater gemacht, sich geweigert, ein Zimmer dort zu beziehen, hat bis in die Nacht neben ihrem Koffer im Gang gesessen.
Böse Tochter konnte sie dann aber telefonisch überreden, doch zu bleiben...
Sie kam auf eine Station, auf der vorwiegend Alte waren, denen es deutlich schlechter ging als ihr.
Bald schon engagierte sie sich in deren Mitpflege, was vor allem darin bestand, die Pflegerinnen aufzumischen und anzutreiben: " Hören Sie mal, diese Frau hier am Nebentisch muss dringend zur Toilette! Sie können die doch nicht einfach so in ihren Rollstuhl sitzenlassen! Schließlich kann die nicht alleine! Die weint schon! Nun beeilen Sei sich mal! - Oder soll ich sie etwa aufs Klo bringen?"
Oder, Mutter schleppt sich ins Schwesternzimmer, an ihrer Hand eine völlig durcheinandrige Frau, die aus der "Drei" entlaufen war: " Hören Sie mal, ich habe hier diese Frau gefunden! Die irrt hier schon die ganze Zeit umher! Und die ist viel zu dünn angezogen, nur das dünne Hemdchen! Fühlen Sie mal, ganz kalt ist sie schon! Ja, soll die sich denn erklälten? Nun kümmern Sie sich aber mal!"

Alles klar, liebe Ellis?

Mutter selbst langweite sich tödlich, denn niemand spielte mit ihr Gesellschaftsspiele, die Alten waren zu alt und die Pflegerinnen hatten keine Zeit.
Der Unterschied zur ersten Pflegeunterbringung wurde uns bald klar: Das war eine reine Kurzzeitpflege gewesen, die Alten waren dort nur zeitweise untergebracht, waren also noch so fit, ansonsten daheim zu leben. Im heutigen Altersheim hingegen überwiegt der Anteil der tatsächlichen Pflegefälle.
Ich habe mit den Pflegern gesprochen. Dass das heute so ist, hat unsere Zeit mit sich gebracht. Es gibt immer mehr Alte, Plätze sind rar, es bleiben vor allem die dort, die wirklich nicht mehr anders können.
Früher machten die Pfleger mit den Bewohnern noch Ausflüge in den Zoo oder zum Weihnachtsmarkt, organisierten Busfahrten, wie mir große Fototafeln in der Galerie zeigten. Das ist heutzutage alles weggefallen. Die Einsparungen beim Personal sind immens, und die Bewohner sind vom Altersdurchschnitt vielfach nicht mehr in der Lage zu solchen Aktionen.

So ging Mutter wieder nach Hause, wir trafen die Absprache, dass sie dort eine Betreuerin bekommt, und wir es mit dieser nochmal eine Zeitlang ohne Heim versuchen.

Ich bleibe aber trotzdem dran. Immer wieder, wenn sie über Einsamkeit klagt, und mich bedrängt, öfter zu kommen, als ich will und kann, sage ich ihr: " Ja, dann musst du besser ins Heim gehen! Da hast du Leute, die nach dir schauen. Und wir wollten doch auch immer noch mal das "Zweitbeste" Heim ausprobieren, na, haste Lust?"
Ich denke, ein gutes Heim , in dem noch ein bisschen was los ist für sie, wäre wirklich für alle Beteiligten das Beste.
Wie gesagt, ich bleibe dran!

Einen lieben Gruß,
Geli :blume2:
 
AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Nochmal ich, *grins*
Die Sache mit Bonnie's "Reden" schreibe ich mal separat.

Ja, Elli, ich weiß, dass sie reden kann!
Sie sagt mir: "Ich liebe dich, und will bei dir bleiben! - Aber ich liebe Kinder riesen, riesengroß! Ich gehe gerne mit ihnen mit nach Hause, ich weiß ja, du holst mich wieder ab!"
Und dann denke ich machmal, wenn's mir schlechtgeht, na, ob die mich tatsächlich vermissen würde? Ich gehe mal davon aus, nach einer Zeit sicherlich, schließlich ist es das, was von ihrer Sprache bei mir ankommt.

Sagen wir so, und auf Deutsch: NIE strahlt dieser Hund mehr, als wenn IHRE Kinder sie abholen. Was heißt strahlen! Sie scheint schon immer im voraus zu wissen, wenn es Dienstags und Donnerstags ist. Von eins bis halb drei, wenn die Kurzen einlaufen, ist sie bereits jippelig. Und wenn ich dann noch, meinetwegen gegen zwei, bestätige: "Ja, Maurice kommt", gibt es kein Halten mehr. Dann drehen vor der Flurtür alle vier Bonniepfötchen auf der Stelle rennend durch, oben versucht der Kopf die Klinke zu erreichen: "Frauli, mach sofort auf!" Anschließend sitzt Hundi eine halbe Stunde höchst aufmerksam vor dem Gartentor, in alle Richtungen auf die Straße schauend, wedelnd, wedelnd, wedelnd...
Und wenn sie dann kommen, echt, ich müsste dieses Hundegesicht mal fotografieren, was aber nicht geht, weil sie vor Freude soooo umherspringt. Das Maul ist aufgerissen, und bis zu den Ohren vor Lachen verzogen.
Ich habe sie einmal für drei Stunden zu dieser Familie hingebracht, und dortgelassen, weil ich irgendwas Wichtiges hatte. Hat sie mich vermisst? Nein. Keine Sekunde. Ich kann sie leider nicht öfter hinbringen, die alleinerziehende Mutter von drei Kleinen hat ausserdem noch drei Pflegekinder, das muss man nicht noch durch einen Hund belasten, denke ich.

Ich lasse sie häufiger für kurze Zeit bei meiner Mutter allein, wie um noch mal schnell in den Ort zu fahren, dies und das zu holen. Sie steht sofort hinter der Tür und jammert!
Ich habe sie wegen eine Arzttermines neulich zwei Stunden einer Freundin gebracht, die sie sehr liebt und urgerne verwöhnen möchte, und Bonnie liebt sie auch. Trotzdem hat Bonnie gejammert.

Neulich wollten Freunde meines Sohnes gern mit ihr spazierengehen. Sie zerrte zurück. Einer anderen Freundin von mir ist sie beim gleichen Versuch 100 meter die Straße abwärts fortgelaufen. Zurück! Nur Zurück!

Aber bei den Kindern tut sie es nicht. Im Gegenteil.
So ist das!

Naja, und dann sucht sie sich, wenn wir spazierengehen, halt ständig Kinder!
Sobald sie welche sieht, ein "Abklärungsblick " zu mir: "Frauli, hast du die auch gesehen? - Ich geh da jetzt mal hin, ja?" Naja, und dann läuft sie hin, und fängt an die Kinder zu bespielen! Vorsichtig! Urvorsichtig! Freundlich, urfreudlich. Die fremden Kinder sehen sie staunend an. Frauli kann dann hinterhergehen und dolmetschen: "Sie will mit euch spielen!"
"Beisst die nicht?" fragen die Kinder. "Nein." "Dürfen wir den Hund anfassen?" "Ja. Sagt ihr aber erst Sitz." "Sitz!" sagen die Kinder. Der Hund sitzt, spuckt ihnen ihren Ball vor die Füße. "Ihr sollt ihn werfen," sage ich.
Und wupps, ist das Eis gebrochen, und ein phantastisches Kinder-Hundespiel beginnt. Und klettern die Kinder dabei auf Bäume, springen sie über Hürden: Bonnie macht alles nach und tut es ihnen gleich.

Einen lieben Gruß,
Geli
 
AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

allerliebste geli,

sorry, hab erst wieder heute zeit für eine antwort und auch da nur kurz. *malwiederschlafensollt*

ich hab die bisherigen antworten nur "überflogen", also nicht genau durchgelesen.

nur die aussage mit dem "bestohlen werden" ist mir ins aug gesprungen. keine sorge, im krankheitsverlauf deiner mutter "ganz normal".

unsre oma wurde auch dauernd "bestohlen", schon daheim (da waren es ihre sparbücher ganz unten im kleiderschrank, von denen nur wir wussten, also waren WIR die beschuldigten - sie selbst hatte die sparbücher jedoch unter ihrer matraze versteckt), dann auch im pflegeheim, dort gings dann um entwendete unterhosen oder nachthemden und socken (weil im heim keine geldwerte in irgendeiner form mehr hinterlegt waren).

zum thema rollstuhl: zuhause wurde der abgelehnt, sie musste links und rechts gestützt vom bett zum stuhl vorm esstisch und weiter zur ruhecouch und retour ins bett geschleppt werden.

im heim gings (nach einem oberschenkelhalsbruch, der sie von daheim ins spital und schließlich ins heim brachte) dann mit einem rollwagerl über mehrere jahre (aus dem ihr auch alles mögliche gestohlen wurde) und schließlich die letzten monate dann nurmehr mit dem rollstuhl.

im heim war meine oma von der ankunft an ein paar wochen völlig weggetreten und bettlägrig, dann hat sie sich total erholt und war mit dem rollwagen jahrelang gut unterwegs (bis auf kleiner seltsamkeiten).

dann kam ein erneuter oberschenkelhalsbruch, der sie letztendlich total an den rollstuhl fesselte (bis zu ihrem plötzlichen herztod, der sie einfach friedlich einschlafen ließ, bei einer nachmittagssendung im aufenthaltraum im rollstuhl). die windel war ihr in jeder situation ein totaler graus und selbst in bettlägrigen zeiten schob sie das teil auf die seite, damits daneben lief und alle mit ihrem beschmutzten bett beschäftigt waren.

wie sich die bilder gleichen..... :umarm:

hmmmmmm, zu deiner äußerung: was kann noch schlimmer werden? auch wenn ich das nicht gerne sage: es gibt nicht wenige pflegefälle, die angehörige zu psychiatrischen notfällen gemacht haben, weil sie es nicht mehr durchgedrückt haben.

deshalb find ich deine abnabelung und dezitierten aussagen gegenüber deiner mutter GANZ WICHTIG für dich selbst - denn auch du hast ein recht auf dein leben! das machst du ganz toll!

ich hab zur zeit ganz massive probleme mit meinen eltern, die mich an den rande des wahnsinns treiben und mich psychisch so fertig machen, dass ich mich beruflich wie privat stark eingeschränkt sehe. aber gegen den psychiater wehre ich mich noch intensiv, denn schließlich haben SIE die probleme mit MIR, nicht umgekehrt. warum soll ich dafür sauteure behandlungen zahlen, wenn mein allerbester aller ehemänner mich so tatkräftig unterstützt und ich gar nicht schuld an der schlechten psychischen verfassung meiner eltern habe?

aber genug von mir gejammert, was tut sich an der "wochenendfront" für bonnie?

ich hab auch kurz in die von dir beschriebenen situationen bei einer bei muttern oder freunden zurückgelassenen bonnie gelesen.

zuwenig ablenkung und freude am spiel, ganz klar. das müsstest du dann von beginn an bei deiner wochenend-kind-familie ganz stark forcieren, aber ich denke, das weißt du eh.

dickes bussi, uli & zoo
 
AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Hallo Zusammen :kuss1:

Da fällt mir gerade eine Geschichte ein - Im Krankenhaus hatte ich
eine sehr alte Mitkranke... Sie war ja sooooooooooo hilflos.
Immer nur die Glocke drücken - um zu jammern - zu fordern -
zu lammentieren... So schwach. Zu nichts fähig. Gut sie war
nicht umsonst im Krankenhaus, aber man kann es auch übertreiben.
Sie hatte alle und Jeden im Griff. Das ging ein paar Wochen so.
Bis es zur Heimreise ging. Da sie ja soooooooooooooo hilflos war,
wurde ein Pflegeplatz gefunden. Die Sanitäter kamen um sie
dahin zu fahren.
Nun geschah es, wir trauten unseren Augen nicht. Das alte
schwache Weiblein - zog sich selber an. War am singen und
fing mit ihrem Stock einen Walzer zu drehen. Beim rausgehen
aus dem Zimmer, brauchte sie den Stock nicht um sich zu stützen -
nein sie schwang ihn über dem Kopf und trällerte ein Liedchen...

Wir verstanden die Welt nicht. Von einer Stunde auf die Andere
um 180 Grad gedreht... Bin dann zu dem Ergebnis gekommen, dass
es eine sehr egoistische Frau gewesen ist. Alle hatten sich um sie
zu sorgen. Was ja auch gemacht wurde....

Wie es den Schwestern und Pflegern dabei erging war ihr egal.
Wir im Zimmer sowieso. Die Ärzte waren auch immer froh - wenn
sie gehen konnten................... Man lernt eben immer noch etwas dazu...

Das mit der Bonnie kann ich sehr gut nachempfinden. Kinder und
Jugendlichen haben einen ganz anderen Draht zu den Tieren...
Ich kenne auch ein paar Hunde - die so reagieren.

Weißt Geli , aus der Ferne ist es nicht leicht - etwas zu beurteilen.
Was ich vorschlagen würde : Bonnie im Auto lassen, wenn es
wohin geht - wo sie nicht mit rein kann. Ämter - Ärzte usw.
Wirst sehen sie ist glücklich - mit im Auto BEI DIR zu sein.
Du kommst ja auch wieder ins Auto... Ich habe die Susi - sie flippt aus,
wenn sie nicht dabei sein kann. Aber im Auto warten ist OK...

Nun wünsche Ich Dir VIEL GESUNDHEIT- einen guten Einfall und sehe
Bonnie als Fraule Beschützerin an. Nicht als RUHENDE. Denn sie bekommt
alles mit und wäre bestimmt zur Stelle, wenn der Staatsfeind etwas vom
Fraule wollte. Geb ihr doch einmal eine Streicheleinheit von Elli :)
 
AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Huhu ihr Lieben, :)

Liebe Uli, Ellis... :kuss1:

Oh, ich weiß, das meine Mum ganz normal alterskrank ist!
Das mit dem bestohlen werden bei alten Leuten, hat mir neulich meine Schwägerin Dr. Tierpsychologin, gut erklärt. Sie sagt, es ist, weil das Kurzzeitgedächtnis so gering geworden ist, und wandte dazu ein einfaches Beispiel an: Wir saßen am Tisch, vor jedem von uns eine Kaffeetasse. " Stell dir jetzt vor", sagt sie, "es passiert irgendwas, was dich jetzt ablenkt. Das Telefon klingelt, oder meinetwegen kommt eine tolle Musik im Radio, du geht hin und machst es lauter. Nun kommst du zurück, ich sitze immer noch am Tisch, vor mir meine Kaffeetasse - aber deine ist weg. Da ist nur noch ein leerer Unterteller. Ich bin aber die einzige, die da ist, ausser dir! Ja, da wirste mich doch auch groß angucken, und fragen: "Sag mal, bist du jeck? Warum hast du meine Kaffeetasse weggenommen?" In Wirklichkeit hast du die Kaffeetasse aber mit zum Radio genommen, oder zum Telefon, und dort jeweils abgestellt - du weißt es aber nicht mehr. Und da du es absolut nicht mehr weißt, kann ja nur der andere am Verschwinden der Tasse schuld ein.
Das würde jedem normalen Menschen ohne Gedächtnisverlust genauso gehen."

Ich finde, diese Erklärung ist ungeheuer plausibel.
Hinzu kommt noch eine zweite: Manchmal kann der alte Mensch das gesuchte Objekt am neuen Ort, wo er es hinverlegt hat, nicht mehr wahrnehmen, weil er es felsenfest an anderer Stelle vermutet.
Um bei der Kaffeetasse zu bleiben: Wenn ich meine Mum allein gelassen hätte, in der Situation, in der ihre Tasse vom Tisch verschwunden war, sie hätte sie neben dem Telefon oder dem Radio - wo sie sie selbst hingestellt hatte - nicht wiederfinden können, hätte tausendmal an ihr vorbei geguckt, weil ihr Kopf fest darauf geeicht war, sie müsse auf dem Tisch stehen.
Und klar ruft sie mich dann hinterher an, und beschuldigt mich, die Kaffeetasse gestohlen zu haben. Das geht dann soweit, wenn ich das abstreite, dass sie mir einräumt, ich könne es doch ruhig zugeben, sooo schlimm sei das doch auch nicht, wenn ich mal ne Kaffeetasse von ihr mitnehmen würde!

Also, anfangs war ich noch sauer, aber inzwischen nehme ich es nicht mehr persönlich.
Ich habe ihr ja schon so viel geklaut, liebe Leute: Die Quirle von ihrem Mixer, die Gummiringe der Einkochgläser aus dem Keller ( oder war das doch der Gärtner?) , ihren Ring mit dem roten Stein ( lag hinter der Heizung), ihre Brille ( dito), eine Packung Lachs aus dem Kühlschrank, die ich extra für sie eingekauft hatte...

Als sie mit dem Rad noch ihre Einkäufe erledigen konnte, das ist gerade mal 4 Jahre her, schrie sie einmal Zeter und Mordio, jemand hätte ihr ihr teures Hollandrad geklaut und ihr statt dessen ein billiges untergeschoben. Die Polizei hat sie kommen lassen, Anzeige erstattet.
Die forschten nach und fanden ihr Fahrrad unberührt beim Discounter stehen. Meine Mutter hatte hingegen ein Fahrrad gekaut, indem sie versehentlich das falsche nahm...

Echt, man könnte Geschichten drüber schreiben, wenn es anfangs für einen selbst nicht so kränkend und nervend wär.

Auch diese gespielte Hilflosigkeit, gepaart mit dem Egoismus, bei jedem Laut umfassend versorgt zu werden, Uli und Gnadenhof, kenne ich inzwischen aus dem ff. Aber "böse" Tochter ist wirklich auf einem guten Weg. Ich versuche sie, so viel es geht, auch in meiner Anwesenheit alleine machen zu lassen, das hält fit. Und zwar tue ich das, indem ich vielfach wegschaue. Ich übersehe die Hand, die sich mir aus dem Sessel entgegenstreckt, und die bedeutet: "Trag mich ins Auto!" Stattdessen hole ich ihr ihren Stock, drücke ihn ihr in die Hand, ziehe sie kurz in den Stand, und sage: "Ich lade schonmal die Körbe in den Wagen und den Hund, du kommst ja dann nach!" - Und weg bin ich.

Trotzdem bleibt unendlich viel Arbeit über.

Ich war auch schon dran, dass ich einen Psychologen brauche, Uli. Weil's so auffressend ist. Man muss wirklich seeeehr bei sich bleiben, und das kann man nicht von Anfang an. Man glaubt der Mutter ihre Hilfsbedürftigkeit zu stark, man ist persönlich anfangs zu sehr betroffen.

Aber warum willst Du jetzt einen Psycho aufsuchen? Ich meine, es gibt da gute Leute, und vielleicht reicht ein Tipp in einer Stunde, damit Du Dich tatsächlich rundherum richtig fühlen kannst, in Deinem Handeln?
Und warum musst Du es bezahlen? Auch in Austria zahlt das inzwischen die Kasse! Du sagt, in Absprache mit dem Psycho, Du wirst depressiv mit Deinen Eltern, oder kriegst Durchfall, Migräne- dann ist es auch bei Euch ein Kassenproblem!

Liebe Gnadenhof-Elli, Bonnie gibt Dir einen dicken Schmatz zurück!
Ich soll Dir sagen, sie wartet ja schon weitestgehend immer im Auto!

Aber hab jetzt keine Sorgen mehr! Ich habe mein Elend weitestgehend thematisiert, ich bin endlich die Grippe los - an der zehre ich schon seit der Sittichzeit, und hatte sie nie richtig auskuriert- und gucke wieder klarer und optimistischer!
Nachdem ich mir die letzten Tage richtig viel Zeit für mein Schätzchen genommen habe, kriegt sie jetzt den Hals nicht voll und will immer noch mehr. So kann's kommen. *grins*

Aber ich mache das mit den Weekendeltern. Ich habe noch keine Anzeige verfasst, aber es wird eine geben.

Liebe Grüße an alle Mitleser und Schreiber
und ein freundliches Umärmeln
von Geli
und Bonnie
:blume2:
 
AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Nochmal zu Bonnie:

Ich vermute, ihre massive Kinder-Spielfreude liegt auch an dieser Beimischung "Epagneul Breton". Das sind Hunde, die kennt man hier kaum. Ich kenne sie auch nicht.
Ich hörte aber, als ich in der Bonnie-Anfangzeit mal beim Hundegang mit jemandem spazierenging, dazu folgende Geschichte:
"Oh" sagte er, "ich habe von der Rasse schon gehört, und zwar über ein befreundetes Ehepaar aus Süddeutschland, was lange in Spanien lebte. Die sind irgendwann wieder nach Deutschland gekommen, aber als sie dann Kinder hatten, sind die 2000 Kilometer mit dem Auto gefahren, um sich so einen Hund zu holen. Ich habe denen damals 'nen Vogel gezeigt, ich meine 2000 Km fahren! Hier gibt es ja auch Hunderassen genug! Aber sie sagen, der Epagneul Breton ist DER Kinderhund schlechthin, und zwar was das Spielen betrifft. Die liebevolle, kinderbezogene Spielfreude dieser Tiere ist wohl kaum zu überbieten."
Damals hatte ich das an Bonnie noch nicht festgestellt, ich wusste nichts davon. Damals hatte sie sogar noch Angst vor Kindern, wenngleich sich schon da ein riesengroßes, hinter meinen Beinen hervorschauendes Kinderinteresse unter die Angst mengte...

Einen lieben Gruß,

Geli :blume2:


http://www.hundeinfos.de/index.php?status=beschreibung&rassen_nr=50

Diesen Text habe ich aus obigem link entnommen:
Bei Erwachsenen benimmt sich dieser Hund hin und wieder in wenig eigensinnig, aber im Umgang mit Kindern kommt das nie vor. Ihnen gehorcht er immer. Da er voller Energie steckt, liebt er endlose Spielchen. Er versteht sich ausgesprochen gut mit lebhaften Kindern, die gerne laufen, Fußball spielen oder ihm Bälle zuwerfen. Mit Kleinkindern verhält sich dieser Hund besonders zärtlich und erträgt geduldig alle Neckereien.

Bonnie jagt nicht!
 
AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Hallo Geli :kuss1:

Ich freue mich, dass es Dir wieder besser geht...

Eine verschleppte Grippe kostete unserem 41 Nachbarn das Leben.
Herzmuskelentzündung...
Du siehst, wir haben nicht umsonst ANGST UM DICH ! LG Elli :)
 
AW: Ich glaube, ich bin für Bonnie nicht genug

Danke, liebe Elli! :kuss1:

Dein/Euer mitfühlendes Kümmern und Schreiben hat mich aufgebaut, und in meiner Irritation wieder mehr zu mir selbst finden lassen!
Herzmuskelentzündung? Hupp, so weit war's bei mir noch nicht, wenn ich doch massive Blutdruckprobleme hatte.
Vieles wusste Madamchen - ich - ja auch vorher, vieles war aber auch verschüttet und brauchte dringend der Auffrischung und Bestätigung durch Deine/ Eure guten Texte! - Um in Eurem Geborgensein wieder zu mir zu finden!!!
Dankeschön! :danke:

Ein liebes Bussi,
Geli:blume2:

Ich will aber auch noch die Sache mit dem Epagneul Breton vertiefen, denn mir öffnet sich da gerade ein Fenster!
 
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