AW: Leinenpflicht!
Hallo in die Runde,
ich muss noch mal der Erziehung das Wort reden...
Fusselbürste schrieb:
Leinenpflicht in unterschidlichen Situationen für Tiere die nicht immer abrufbar sind oder nicht gut sozialisiert sind.
Nein. Keine durchgehende Leinenpflicht ( ausgenommen Stadtverkehr), sondern statt dessen Training mit ihnen! Sich in sie hinein fühlen, eine gute Bindung schaffen, Regeln setzen, loben, Hund innerlich mit den eigenen Vorstellungen von seinem Verhalten lenken, in Übungssituationen innerlich nie auslassen, wie um noch mal eben schnell ans Handy zu gehen, sondern 100 pro dabeisein, ferner dem Tier vertrauen, dass schaffst du!
Wenn Du innerlich fest überzeugt bist, Dein Hund verhält sich toll, wird sich bald ganz toll verhalten - tut der das auch.
Batida schrieb:
Ich bin grundsäztlich auch für die Leine, möchte das aber nicht verallgemeinern. Es gibt sehr wohl Hunde (vor allem ältere), die brav neben dem Besitzer hertrotten und die einfach nichts aus der Ruhe bringen kann
Nein, auch junge, springlebendige tun das. Wie meiner.
Wichtig ist, dass beim Gehen und Üben ( über die ersten Monate und bei gefährlichen Situationen, wie Freilaufen an der Straße, über die ersten Jahre) der innere Draht zum Hund nie abreisst. Das ist eben nicht ein gemütliches Gehen und Schlendern, Du bist 1000% aufmerksam und völlig mit Deinem Hund verbunden, er klebt sozusagen an Deinen Gesten, Deiner Stimme, Deinen Augen - bis das Verhalten nach 5000 Wiederholungen sitzt.
Dieses "Kleben" geht aber nur, wenn der Hund Dir völlig vertraut.
Wenn er aus Erfahrung weiß, dass Du ihn richtig einschätzt, dass Du ihm andererseits auf der Wiese freilaufend, sein Rennen und Spielen gestattest. Wenn Du ferner so interessant für ihn bist, dass er um Deiner Stimme und des hochgehaltenen Spielzeuges willen, auch gerne auf das Rennen nach Hasen verzichtet.
Dingsda schrieb:
Die meisten Hundebissen geschehen mit Menschen, die dem Hund wohlbekannt sind.
Hallo Sabrina - genauso ist es! Deshalb weg mit der Angst vor dem "bösen" freilaufendem Hund!
Ignorieren ist eine Möglichkeit- also Weggucken, Feuervogel, und ruhig weitergehen. Wenn Du fortschaust,
ihm nicht in die Augen, fühlt sich der fremde Hund nicht angegriffen und mag gelassener bleiben, als wenn Du Dich ängstlich aufregst.
Du bist ruhig und sicher, gehst lächelnd vorneweg, Dein Hund ist ruhig und sicher - das überträgt sich.
Liebe Nici
Es gibt immer wieder Situationen, Tage, momente..., wo man als Besitzer sich nicht sicher ist.., ob der Hund hört.. ob er her kommen würde ect.
Ich spreche nur von mir, und ich sag jetzt mal Nein. Du hast Recht, auf meine ersten zwei Hunde bezogen - ab dem dritten war es nicht mehr so.
Ich bin selbst überrascht, wie gut das funzt.
Ich wurde mal auf einer Feier, bei völlig unbekannten Leuten, so vorgestellt:
"Dies ist Geli! Und der helle Hund da vorne im Garten, der, der die Hundeleine im Maul trägt und sich gerade von meiner Tochter auf Handzeichen ablegen lässt, das ist Lucy! Ich habe Geli beim Spazierengehen kennengelernt, unten beim Hackstück, wo die Straßen keinen Bürgersteig haben. Mein Hund zerrte mich an der Leine hinter sich her, die Lucy lief frei an uns vorüber, ohne sich groß zu interessieren Da kam ein Auto. Na, ich mein Köti am Halsband mit aller Kraft beiseite gerissen, was tut die Geli? Ich hörte die unbekannte Frau vorübergehend leise sagen: "Lucy, geh an den Rand, da vorne kommt ein Auto." - Und, stellt Euch vor: Der Hund machte das auch!"
Lucy war völlig Straßenverkehrssicher. Wartete an jedem Straßenübergang auf mein Handzeichen. Auf :"Lass den Hund" machte sie freilaufend einen Bogen um mir schwierig erscheinende Kötis, auf " komm bei Fuß" flössten wir ängstlichen Menschen einen guten Eindruck ein, indem Süße das tatsächlich machte, und stolz, nah meinem Bein , die Leine oder einen Ball oder sonstwas tragend, an den Menschen vorbei ging.
Bonnie macht es auch schon ganz gut. Mit fast drei Jahren kann sie "Lass den Hund" perfekt. "Bei Fuß" im Ort - wo Autos fahren- funzt zu 100%, ebenso das Warten am Straßenrand auf meine Zeichen zum Überqueren.
"Bei Fuß" auf Wanderwegen, wenn andere, offenbar ängstliche Leute kommen, von denen ich sie fernhalten will, funzt noch nicht perfekt.
Und das ist wahrscheinlich auch genau das, was ich als ( zum Teil unbewusste) Vorstellung in meinem Kopf habe. Ängstliche Leute spielt Bonnie vorsichtig an! Spuckt ihnen den Ball vor die Füße, lauert mit schräg gehaltenem, wachen Köpfchen und gutem Augenkontakt, dass die ihr Angebot annehmen - und dann müssen die auch schon über den putzigen Hund lachen.
Da haut mich meine eigene Vorstellung in die Pfanne.
Also, es geht ganz viel. Es ist immer EURE unbewusste Vorstellung, die Euch und den Hund bestimmt!
Lieben Gruß,
Geli :blume2: