Angelika-Marie
Sehr aktives Mitglied
AW: Neuer Pflegehund
Huhu Batida,
und danke der Nachfrage.
Nein, ich habe noch niemanden, der ihn mir abnimmt. Da werde ich wohl noch etwas suchen müssen.
Tinos Verhalten hat sich Bonnie gegenüber inzwischen sehr gebessert, wenn er auch leider nicht mit ihr spielt.
Anfangs musste er begreifen, dass ich sie vor ihm schütze und beschütze. Nachdem er das ( widerwillig) akzeptiert hatte, spielte ihm seine eifersüchtige Seele einen Streich: Er konnte im wahrsten Sinne des Wortes, nicht mitansehen, wenn ich nett zu Bonnie war. Sicher zwei Wochen lang, musste er sich immer abwenden, wenn ich Bonnie streichelte, oder bei ihr Zecken entfernte, oder er sie bei mir im Bett entdeckte. Er hat sich dann hingesetzt und uns demonstrativ den Rücken zugekehrt. Gelegentlich ein kleiner Blick über die Schulter, ob sich die Situation vielleicht inzwischen geändert hätte? Und wenn ja, kam er zu mir angetrapst. Ich fand es zum piepen!
So, das hat sich aber inzwischen geändert, Tino akzeptiert, dass ich Bonnie streichele und anschließend ihn, oder auch beide zugleich.
In der letzten Nacht hat der verrückte Köter doch tatsächlich eine Maus gefangen! In der Wohnung, in meinem Malzimmer! Ich wusste, dass es diese Maus gibt und verfolge sie seit einer Woche mit den schönsten Spezereien in der Lebendfalle, aber das Viech ging nicht rein. - Nu, dumm gelaufen, jetzt ist es aus mit ihr. Im Laufe des gestrigen Abends wunderte ich mich durchaus, wieso Tino , wie eine Katze, vor den Schränken hockte. Und als ich ins Bett ging, hatte er tatsächlich die Maus gefangen und erlegt. Er hat sie nur totgebissen, nicht gefressen.
Für beides war ich ihm sehr dankbar, wenn ich dem besitzergreifenden Tino das Viech auch nicht wegnehmen konnte. Es musste bis heute früh tot vor der Schlafzimmertür liegen, dann hatte Pflegehund es vergessen.
Ich hatte viel Stress in seit Anfang Juni, viel Druck, viel Angst.
Bonnie ist krank, aber ich konnte sie nicht operieren lassen, weil mir die Mittel dazu fehlten. Das kam unter anderem auch deshalb, weil der neue Mieter, den ich für meine Wohnung in meinem Elternhaus gewonnen hatte, nicht zahlte und auch immer noch nicht zahlt. Ich werde ihn vor die Tür setzen müssen.
Jetzt aber zum heutigen Tag und zur heutigen Geschichte: Ich habe von Freunden vorgestern finanzielle Hilfe versprochen bekommen, und kann Bonnie noch diese Woche operieren lassen! Der Optermin ist Donnerstag ab 8 Uhr. Über dieses Geld freue ich mich riesig, und auch darüber, dass meinem Hund jetzt geholfen wird.
Aber andererseits, seitdem der Termin steht, habe ich richtig große Angst davor. Immer wieder erwischt es mich hintenherum, dass ich mich fürchte. Und unter der Vorstellung leide, dass Bonnie damit zunächst noch heftigere Schmerzen zugefügt werden. Es ist irrational, okay? - Aber es ist da.
Dann ist neulich meine Waschmaschine kaputt gegangen. Ich habe vor einer Woche eine gebrauchte neue von dem Waschmaschinenfritzen gekauft, von dem ich schon eine hatte. Die hat, für kleines Geld, 7 Jahre gehalten - diese nicht einen Tag. Jeden Tag muss seitdem der Waschmaschinenmann kommen und daran herumreparieren. Ich meine, sie wusch, aber sie pumpte nicht ordentlich das Wasser ab, nach dem Schleudern war die Wäsche noch richtig nass. Heute morgen war der Kerl wieder da, und hat sie zum abpumpen überredet - seitdem hat die Maschine aber das Waschen komplett eingestellt. Das Programm tickt sich durch, sie zieht auch Wasser- aber die Trommel steht. Halleluja!
Na, und als ich dann nach dieser Entdeckung aus dem Keller kam - vorher hatte ich verschiedene Essenssachen auf den Schrank geräumt - hatte Tino mir ein halbes, gebratenes Huhn geklaut. Das sollten die Hunde ohnehin haben, denn es war alt, aber ohne splitternde Knochen, okay?
Tino war begeistert über seine Beute! Abgeben? - Niemals!
Auf meine Versuche, ihm das wegzunehmen, rannte er in den Garten. Das war schon mal gut, fand ich, denn der erlaubt mehr Bewegungsspielraum als eine Wohnung, in der er sich zum Beispiel damit auch unter einen Schrank hätte verziehen können.
Und nun? Der Schirm, mit dem ich ihm neulich die Nahrungsmittel zwischen den Pfoten wegzog, war im Auto. Den Besen nehmen? Nein, das wäre die Alternative bei Schrankunterraumbesetzung gewesen.
Also habe ich den großen Angelkäscher geholt, und dem Tino das Huhn damit weggefischt.
Der biss wütend rein in den Käscher, zerriss ihn, doch das Geflügel blieb dankenswerter Weise in den Maschen hängen. Tino sprang an mir hoch wie ein Flummiball, also bin ich rasch auf den Terrassentisch geklettert.
In sicherer Höhe habe ich das Hühnchen zerpflückt und dem Hund die essbaren Brocken hingeworfen. Puuh! Geschafft! Tino war beschäftigt.
Erleichtert stieg ich herunter, ging zur Mülltone, warf die Knochen fort.
Nahm den Käscher ausseinander, dass er in die Tonne passte, warf auch ihn fort.
Als ich in die Küche zurückkam, wunderte ich mich über meinen Tinohund. Der lag unter dem Tisch - und er sah tatsächlich so aus, als ob er betete. Er hielt die Pfötchen gefaltet, hatte andächtig den Kopf darüber gebeugt... erst auf den zweiten Blick begriff ich: Er hatte mir eine Teewurst gestohlen, und war nun dabei das Plastik zu verzehren.
"Tino aus!" - "Knurr!"
"Aus Tino!" - "Knurr!
"Tino, Plastik ist giftig! Komm, gib mir die Wurst!" - "Knurrrrrr!"
Ich habe noch eine Weile hilflos hin und her geredet.
Ich habe die Haarbürste geholt, versucht ihn damit unter dem Tisch hervorzulocken. Er betrachtet die Bürste, entschied sich aber für die Wurst. Was nun? Der Käscher war ja kaputt.
Ich ging in den Keller und schnappte mir die Grillzange.
Kaum hatte ich die unter den Tisch gesteckt, entwickelte sich mein Besuchshund zur Furie. Wütend biss er hinein, seine Zähne fanden Platz zwischen den metallenen Aussparungen, und mit dem dranhängenen Tino konnte ich die Wurst nicht greifen.
Es dauert ja lange bei mir, aber jetzt war ich richtig sauer. Mir als nächstes stand die Bodum-Kaffekanne, die habe ich halb mit Wasser gefüllt, und es dem Tino - schwapp! - mitten ins Gesicht gegossen.
Der ließ Zange und Wurst fahren, sprang, sich schüttelnd, in den Garten, wo er sich hinter der nächsten Hausecke versteckte. Soll er doch, dachte ich, und schlug ärgerlich die Tür zu. Sollte das Mistvieh doch draussen bleiben!
Ich ging in den Keller und unternahm einen neuen Waschversuch. Keine Reaktion seitens des Maschinchens - die Trommel stand.
So frustrierend dies auch war, ich hatte mich zumindest bezüglich Tino abgeregt. Ich öffnete die Haustür wieder, schaute nach ihm hinter der Hausecke, schaute nach ihm im Garten - der Hund war weg.
Neeiiin! dachte ich, nicht dass der jetzt aus Frust irgendwie fortgelaufen ist? Auf den Straßen umherirrt? Überfahren wird? Muss ich hinterher, und ihn suchen? Stress!
Bei unserem großen Bauerngrundstück gibt es immer Möglichkeiten, dass Hunde entkommen können, wenn sie es in seelischer Irritation wirklich wollen.
Im nächsten Atemzug fiel mir ein, dass Tino, wenn er muss, immer hinten hinter den Schuppen geht, und ich dachte, ich warte noch mal eine Weile.
Mit angstklopfendem Herzen ging ich in die Küche, räumte ein wenig auf.
Aber der Gedanke war richtig gewesen.
Zwei Minuten später spazierte der Kleine durch die Eingangstür.
Aber was hatte ich jetzt für einen Hund vor mir?
Es war die reine Liebe! Das vorher so garstige Köti umschwänzelte mich, leckte mir die Knie, kringelte sich zwischen meinen Beinen, um möglichst viel Berührung zu erwischen. Die "Erziehungsgeli" hat ihm dann mit strenger Stimme gesagt: "Sitz!" - Er saß wie eine Eins. "Pfötchen!" - Auf der Stelle schnellte die Pfote hoch. "Platz!" - Er lag sofort.
Also habe ich mich verzeihend auf den Teppich gehockt und ihn gestreichelt. Er konnte es kaum fassen, er hat seine Nase zwischen meine Beine gedrängt, und ist mir dann fast unter den Pullover gekrochen vor lauter Glück.
Na, und dann habe ich da auf dem Teppich gehockt und geweint.
Ich konnt' gar nicht anders, das Schluchzen und die Tränen kamen wie unabstellbar. Weil ich darüber selbst erstaunt war, bin ich ins Wohnzimmer gegangen und habe mich in einen Sessel gesetzt.
Tino hinter mir her. Er versuchte alles, um mich mit Liebe und ankuscheln zu trösten. Die kranke Bonnie, die in den letzten Tagen, außer zum Spazierengehen kaum noch läuft, kam auf meine Laute hin besorgt aus dem Schlafzimmer gehumpelt, sprang neben mir auf die Couch und leckte mir von rechts die Nase und die Tränen ab. Tino rieb sich drehend an meinen Beinen, und, ohne aufzusteigen, probierte er die gleichen Zärtlichkeiten von unten. Leckte meine Waden, leckte meine Hände.
Und ich saß da und weinte. Und weinte und weinte, bis es genug der Tränen waren. Dann habe ich meine Hunde gedrückt und geküßt, das nasse Taschentuch in die Schmutzwäsche geworfen und bin wieder zur Tagesarbeit übergegangen.
Lieben Gruß,
Geli
Huhu Batida,
und danke der Nachfrage.
Nein, ich habe noch niemanden, der ihn mir abnimmt. Da werde ich wohl noch etwas suchen müssen.
Tinos Verhalten hat sich Bonnie gegenüber inzwischen sehr gebessert, wenn er auch leider nicht mit ihr spielt.
Anfangs musste er begreifen, dass ich sie vor ihm schütze und beschütze. Nachdem er das ( widerwillig) akzeptiert hatte, spielte ihm seine eifersüchtige Seele einen Streich: Er konnte im wahrsten Sinne des Wortes, nicht mitansehen, wenn ich nett zu Bonnie war. Sicher zwei Wochen lang, musste er sich immer abwenden, wenn ich Bonnie streichelte, oder bei ihr Zecken entfernte, oder er sie bei mir im Bett entdeckte. Er hat sich dann hingesetzt und uns demonstrativ den Rücken zugekehrt. Gelegentlich ein kleiner Blick über die Schulter, ob sich die Situation vielleicht inzwischen geändert hätte? Und wenn ja, kam er zu mir angetrapst. Ich fand es zum piepen!
So, das hat sich aber inzwischen geändert, Tino akzeptiert, dass ich Bonnie streichele und anschließend ihn, oder auch beide zugleich.
In der letzten Nacht hat der verrückte Köter doch tatsächlich eine Maus gefangen! In der Wohnung, in meinem Malzimmer! Ich wusste, dass es diese Maus gibt und verfolge sie seit einer Woche mit den schönsten Spezereien in der Lebendfalle, aber das Viech ging nicht rein. - Nu, dumm gelaufen, jetzt ist es aus mit ihr. Im Laufe des gestrigen Abends wunderte ich mich durchaus, wieso Tino , wie eine Katze, vor den Schränken hockte. Und als ich ins Bett ging, hatte er tatsächlich die Maus gefangen und erlegt. Er hat sie nur totgebissen, nicht gefressen.
Für beides war ich ihm sehr dankbar, wenn ich dem besitzergreifenden Tino das Viech auch nicht wegnehmen konnte. Es musste bis heute früh tot vor der Schlafzimmertür liegen, dann hatte Pflegehund es vergessen.
Ich hatte viel Stress in seit Anfang Juni, viel Druck, viel Angst.
Bonnie ist krank, aber ich konnte sie nicht operieren lassen, weil mir die Mittel dazu fehlten. Das kam unter anderem auch deshalb, weil der neue Mieter, den ich für meine Wohnung in meinem Elternhaus gewonnen hatte, nicht zahlte und auch immer noch nicht zahlt. Ich werde ihn vor die Tür setzen müssen.
Jetzt aber zum heutigen Tag und zur heutigen Geschichte: Ich habe von Freunden vorgestern finanzielle Hilfe versprochen bekommen, und kann Bonnie noch diese Woche operieren lassen! Der Optermin ist Donnerstag ab 8 Uhr. Über dieses Geld freue ich mich riesig, und auch darüber, dass meinem Hund jetzt geholfen wird.
Aber andererseits, seitdem der Termin steht, habe ich richtig große Angst davor. Immer wieder erwischt es mich hintenherum, dass ich mich fürchte. Und unter der Vorstellung leide, dass Bonnie damit zunächst noch heftigere Schmerzen zugefügt werden. Es ist irrational, okay? - Aber es ist da.
Dann ist neulich meine Waschmaschine kaputt gegangen. Ich habe vor einer Woche eine gebrauchte neue von dem Waschmaschinenfritzen gekauft, von dem ich schon eine hatte. Die hat, für kleines Geld, 7 Jahre gehalten - diese nicht einen Tag. Jeden Tag muss seitdem der Waschmaschinenmann kommen und daran herumreparieren. Ich meine, sie wusch, aber sie pumpte nicht ordentlich das Wasser ab, nach dem Schleudern war die Wäsche noch richtig nass. Heute morgen war der Kerl wieder da, und hat sie zum abpumpen überredet - seitdem hat die Maschine aber das Waschen komplett eingestellt. Das Programm tickt sich durch, sie zieht auch Wasser- aber die Trommel steht. Halleluja!
Na, und als ich dann nach dieser Entdeckung aus dem Keller kam - vorher hatte ich verschiedene Essenssachen auf den Schrank geräumt - hatte Tino mir ein halbes, gebratenes Huhn geklaut. Das sollten die Hunde ohnehin haben, denn es war alt, aber ohne splitternde Knochen, okay?
Tino war begeistert über seine Beute! Abgeben? - Niemals!
Auf meine Versuche, ihm das wegzunehmen, rannte er in den Garten. Das war schon mal gut, fand ich, denn der erlaubt mehr Bewegungsspielraum als eine Wohnung, in der er sich zum Beispiel damit auch unter einen Schrank hätte verziehen können.
Und nun? Der Schirm, mit dem ich ihm neulich die Nahrungsmittel zwischen den Pfoten wegzog, war im Auto. Den Besen nehmen? Nein, das wäre die Alternative bei Schrankunterraumbesetzung gewesen.
Also habe ich den großen Angelkäscher geholt, und dem Tino das Huhn damit weggefischt.
Der biss wütend rein in den Käscher, zerriss ihn, doch das Geflügel blieb dankenswerter Weise in den Maschen hängen. Tino sprang an mir hoch wie ein Flummiball, also bin ich rasch auf den Terrassentisch geklettert.
In sicherer Höhe habe ich das Hühnchen zerpflückt und dem Hund die essbaren Brocken hingeworfen. Puuh! Geschafft! Tino war beschäftigt.
Erleichtert stieg ich herunter, ging zur Mülltone, warf die Knochen fort.
Nahm den Käscher ausseinander, dass er in die Tonne passte, warf auch ihn fort.
Als ich in die Küche zurückkam, wunderte ich mich über meinen Tinohund. Der lag unter dem Tisch - und er sah tatsächlich so aus, als ob er betete. Er hielt die Pfötchen gefaltet, hatte andächtig den Kopf darüber gebeugt... erst auf den zweiten Blick begriff ich: Er hatte mir eine Teewurst gestohlen, und war nun dabei das Plastik zu verzehren.
"Tino aus!" - "Knurr!"
"Aus Tino!" - "Knurr!
"Tino, Plastik ist giftig! Komm, gib mir die Wurst!" - "Knurrrrrr!"
Ich habe noch eine Weile hilflos hin und her geredet.
Ich habe die Haarbürste geholt, versucht ihn damit unter dem Tisch hervorzulocken. Er betrachtet die Bürste, entschied sich aber für die Wurst. Was nun? Der Käscher war ja kaputt.
Ich ging in den Keller und schnappte mir die Grillzange.
Kaum hatte ich die unter den Tisch gesteckt, entwickelte sich mein Besuchshund zur Furie. Wütend biss er hinein, seine Zähne fanden Platz zwischen den metallenen Aussparungen, und mit dem dranhängenen Tino konnte ich die Wurst nicht greifen.
Es dauert ja lange bei mir, aber jetzt war ich richtig sauer. Mir als nächstes stand die Bodum-Kaffekanne, die habe ich halb mit Wasser gefüllt, und es dem Tino - schwapp! - mitten ins Gesicht gegossen.
Der ließ Zange und Wurst fahren, sprang, sich schüttelnd, in den Garten, wo er sich hinter der nächsten Hausecke versteckte. Soll er doch, dachte ich, und schlug ärgerlich die Tür zu. Sollte das Mistvieh doch draussen bleiben!
Ich ging in den Keller und unternahm einen neuen Waschversuch. Keine Reaktion seitens des Maschinchens - die Trommel stand.
So frustrierend dies auch war, ich hatte mich zumindest bezüglich Tino abgeregt. Ich öffnete die Haustür wieder, schaute nach ihm hinter der Hausecke, schaute nach ihm im Garten - der Hund war weg.
Neeiiin! dachte ich, nicht dass der jetzt aus Frust irgendwie fortgelaufen ist? Auf den Straßen umherirrt? Überfahren wird? Muss ich hinterher, und ihn suchen? Stress!
Bei unserem großen Bauerngrundstück gibt es immer Möglichkeiten, dass Hunde entkommen können, wenn sie es in seelischer Irritation wirklich wollen.
Im nächsten Atemzug fiel mir ein, dass Tino, wenn er muss, immer hinten hinter den Schuppen geht, und ich dachte, ich warte noch mal eine Weile.
Mit angstklopfendem Herzen ging ich in die Küche, räumte ein wenig auf.
Aber der Gedanke war richtig gewesen.
Zwei Minuten später spazierte der Kleine durch die Eingangstür.
Aber was hatte ich jetzt für einen Hund vor mir?
Es war die reine Liebe! Das vorher so garstige Köti umschwänzelte mich, leckte mir die Knie, kringelte sich zwischen meinen Beinen, um möglichst viel Berührung zu erwischen. Die "Erziehungsgeli" hat ihm dann mit strenger Stimme gesagt: "Sitz!" - Er saß wie eine Eins. "Pfötchen!" - Auf der Stelle schnellte die Pfote hoch. "Platz!" - Er lag sofort.
Also habe ich mich verzeihend auf den Teppich gehockt und ihn gestreichelt. Er konnte es kaum fassen, er hat seine Nase zwischen meine Beine gedrängt, und ist mir dann fast unter den Pullover gekrochen vor lauter Glück.
Na, und dann habe ich da auf dem Teppich gehockt und geweint.
Ich konnt' gar nicht anders, das Schluchzen und die Tränen kamen wie unabstellbar. Weil ich darüber selbst erstaunt war, bin ich ins Wohnzimmer gegangen und habe mich in einen Sessel gesetzt.
Tino hinter mir her. Er versuchte alles, um mich mit Liebe und ankuscheln zu trösten. Die kranke Bonnie, die in den letzten Tagen, außer zum Spazierengehen kaum noch läuft, kam auf meine Laute hin besorgt aus dem Schlafzimmer gehumpelt, sprang neben mir auf die Couch und leckte mir von rechts die Nase und die Tränen ab. Tino rieb sich drehend an meinen Beinen, und, ohne aufzusteigen, probierte er die gleichen Zärtlichkeiten von unten. Leckte meine Waden, leckte meine Hände.
Und ich saß da und weinte. Und weinte und weinte, bis es genug der Tränen waren. Dann habe ich meine Hunde gedrückt und geküßt, das nasse Taschentuch in die Schmutzwäsche geworfen und bin wieder zur Tagesarbeit übergegangen.
Lieben Gruß,
Geli