Liebe Honey, ich finde überhaupt nichts "provokantes" bei deiner Frage, sondern sehe das genau wie du. Der Mensch hat sich ein Nutztier für unterschiedlichste Aufgaben geschaffen. Diese Tatsache möchte ich an dieser Stelle gar nicht werten, sondern nur so stehen lassen.
Diese unterschiedlichen Aufgaben werden aber den meisten Hunden heutzutage nicht mehr abverlangt. Der Hund ist nur noch selten ein Nutztier (eigenartiges Wort, aber ich denke, alle wissen, was ich ausdrücken möchte). Unsere Fellnasen sind Familienmitglieder, Freunde, Hobbies geworden. Ihre Charaktere passen sich aber nicht so schnell an unsere Bedürfnisse an. Mit Akribie wurden über Hundegenerationen bestimmte Eigenschaften in die Rassen reingezüchtet. Heute erwarten wir aber einen Hund, der sozialkompatibel Mensch und Hund gegenüber ist, mit Katzen soll er sich auch verstehen, jagen darf er nicht, aber beschützen soll er schon, aber nur ein bisschen. Antiallergisch soll er sein, auf´s Wort gehorchen muss er sowieso. Bellen darf er in der Wohnung nicht, wegen des Vermieters, pinkeln am Laternenpfahl muss reichen, wir sind schliesslich berufstätig. Der Hund findet statt, wenn ich es will, ansonsten hat er auf seiner Matte zu pennen und mir schon gar nicht die Wohnung zu zerlegen.
Und da wundert sich dieser Autor, dass es Hundepersönlichkeiten gibt, die sich das nicht gefallen lassen? Wir Menschen haben solche Persönlichkeiten doch gezüchtet. Der Typ hat für mein Empfinden ein bissel viel Allmachtsphantasien. "Wir haben´s geschaffen, also dürfen wir auch vernichten". Gruselig finde ich das.