Angelika-Marie
Sehr aktives Mitglied
Hallo ihr Lieben,
als ich gerade Christas neuen Thread las "Wer passt ich wem an?" , fiel mir diese Geschichte wieder ein, die mir allerdings für Christas Thread zu lang erschien, deshalb erzähle ich sie hier.
Sie ist schon fast 4 Jahre her und spielt in der Zeit, als ich Klein-Bonnie gerade zwei Wochen hatte.
HUND INS BETT? - NIEMALS!!!
04.01.06
Keiner meiner Hunde durfte bisher zu mir ins Bett. Ich habe ihnen das anfangs klargemacht, und das hat auch jeweils für ein Hundeleben gereicht. Auch Bonnie habe ich das klargemacht. Insbesonders weil sie vielleicht Mittelmeerkrankheiten hat, von denen noch keiner weiss was es ist. Ihr Korb steht direkt neben meinem Bett und mein Arm baumelt nachts zu ihr herunter. So ist doch alles in Ordnung, oder?
Tatsache ist: Ich kann mir schon vorstellen, mit einem süssen Welpen im Bett zu schlummern. Es ist einfach goldig! - Aber was ist, wenn dieser Welpe irgendwann ein 35 Kilo schwerer Hund ist, der nach kräftigem Schlammbad und noch an einem Kaninchenkürtel kauend, meine Bett-Nähe sucht?
Also: KEIN HUND IM BETT! NEIN!
Aber Bonnie sieht das anders. Heute Nacht hat sie es besonders geschickt angestellt. Sie muss, während ich fest schlief ( - soll ja auch bei Junghundebesitzern gelegentlich mal vorkommen -), an meinen Füßen vorbei eingestiegen und auf die freie Bettseite hinter mir gekrabbelt sein. Das große Holzbett steht nämlich quer zur Wand und hat oben und unten hohe Aufbauten. Und vorne liege ich.
Ich erwachte, weil sich mir eine weiche Pfote von falscher Seite her gegen die Nase drückte und blickte meinem glücklich lächelnden, blinzelndem Hundi ins Gesichtchen, das, wie ein Mensch, neben mir mit dem Kopf auf dem freien Kopfkissen ruhte.
"Bonnie! RRRRRAUS!" Alle Schärfe dieser Welt hatte ich in meiner Stimme versammelt, so gut es mir zu dieser Stunde möglich war. Was macht der Köter? Sie macht die Augen zu! "RRRRRAUSSSS!!!!" donnerte ich. Nix da. Sie sieht aus, als ob sie schläft. Meine Stimme kann sie doch unmöglich überhört haben? Lächelnd zieht Bonnie die Mundwinkel hoch. Sie TUT, als ob sie schläft! Weich und schlaftrunken paddeln ihre Pfötchen gegen meine Brust, ganz liebevoll patscht mir eines gegen die Wange, während mein Hund immer noch die Augen zu hat und lächelt. Boah - ist das SÜÜÜÜSS! Was habe ich doch für ein entzückendes Hundi! Zum Knutschen!
Aber - dass ist mir ja noch nie passiert. Ein Hund, der sich schlafend stellt! Und einfach rausschubsen kann ich sie auch nicht, weil ich ja mit meinem Körper den Eingang blockiere! Was blieb mir also anderes übrig als die Flucht nach vorn? - Ich bin aufgestanden.
Na, das hat mein Hundekind doch etwas überrascht, im Nu saß sie und schaute mich aus großen Augen an. Und allein im Bett bleiben wollte sie natürlich auch nicht, wenn ich jetzt interessanteren Dingen nachgehen würde...
10 Tage später:
Die alte Kuh geht abends immer brav in ihrem Korb schlafen, aber sobald ich fest eingepennt bin, liegt sie neben mir im Bett! Irgendwie ist das ja ganz niedlich, aber ich mag allein folgendes nicht: Nachts und morgens um sechs muss Bonnie dringend raus, ihre Geschäfte erledigen. Dann mache ich in der Regel einfach die Haustür auf, lasse sie angelehnt und schlüpfe zurück unter die Decke. Wenn Bonnie dann zurückkommt, will sie - überglücklich, teures Frauchen wiedergefunden zu haben - sofort zu mir Schlafnudel in die Polster. Ein lautloser Satz, der Hund hüpft über meinen Körper auf die freie Bettseite, springt auf's Kopfkissen und schlappert mir das Ohr ab. Ich kreische vor Entsetzen, denn ich weiß aus der kurzen Zeit unserer gemeinsamen Erfahrungen, bevor sie wieder hereinkam, hat sie noch mal schnell irgendwo ein Loch gegraben, ist sonstwie durch den Matsch marschiert, oder hat sich auf dem Misthaufen verlustiert, der zum Bauernhof gehört. "Rauuus, Bonnie!" Frauli setzt sich auf und katapultiert Hund entschlossen in ihr eigenes Körbchen. Nun leckt sie meine Nase von der anderen Seite. Na, das ist ja in Ordnung. Wenn nur der Stinkedreck neben mir auf dem Kopfkissen nicht wäre.
Nein. KEIN Hund im Bett!
23.01.06
Ich habe den alten Hundeweidenkorb verbannt - da von der spanischen Madame bis auf die Grundstreben abgefressen – und ihr ein so feines neues Bonnie-Bett gebaut, dass die Süße von nun an sicher nicht mehr in mein Bett kommen will! Sie hat ja ein viel besseres!
Ich habe ihr neben meinem Bett ein Lager aus zwei supergrossen, superweichen, supergefüllten (leider irgendwelche Kunstfaser - aber kochbar) Menschenkopfkissen bereitet, die, wenn sie so liegen, sicher 40 cm hoch sind, und darüber einen hübschen, hellblau-weiss gestreiften Stoff aus richtig starker Baumwolle gebreitet.
Jetzt können wir uns direkt in die Augen gucken, wenn sie dort schläft, oki?
Was macht mein Hundekind? - Mein Kind hatte Angst, dieses "feine" Lager zu betreten. Köpfchen schief, zweifelnder Ausdruck: "Was, Mama, DAS soll für mich sein? Nein, auf diesen Trick falle ICH nicht rein! Bestimmt ist das Ding gefährlich!" - Wupps, in mein Bett gesprungen und sich ganz platt auf das zweite Kopfkissen gelegt. "Ich bin ganz flach, ich bin ja gar nicht da...." Bonnie, RUNTER!" schimpft ungnädiges Frauchen.
Die soll jetzt auf die Kissen gehen, Feierabend!
Also habe ich ihren Lieblingsball, den sie anschleppte, auf dem Kissenturm positioniert. Vorsichtig hat sie mit einem Pfötchen das Ding betreten - Ohhh, wie weich! - Pfötchen wieder zurück. Besorgter Blick: "Ich soll WIRKLICH?" „Ja! Hopp, mach schon, Bonnie!" Ein Bein auf das Kissen, das zweite, und sich dann mit dem Körper ausserhalb des Kissens hingelegt. Aber der blöde Ball lag ja noch oben! - Dritter Anlauf: Auf das Kissen geklettert - und kleines Hundi versinkt mit einem Ausdruck ungläubigen Entzückens in dieser göttlichen Weichheit. Alle Viere von sich gestreckt, den Kopf tief in die Kissen vergraben, die Augen halbgeschlossen: "Hmmm! Hier Frauchen, gehe ich nieeee mehr weg!" Bonnieli gestreichelt, sie schnurrte vor Behagen. Na, endlich hat sie ihren Schlafplatz gefunden, habe ich gedacht.
In dieser Nacht geschah es.
Im Morgengrauen stahl sich mein Schlaf davon, weil sich jemand zur freien Bettseite hin mit meiner Hand befasste, die eigentlich unter meinem Kopf lag. Zunächst drang eine Art leichter Kratzschmerz an ihr in mein Traumbewusstsein. Duselnd verglich ich: Nein, die andere Hand unter der Decke war nicht von dem gleichen Übel befallen. Auch sonst fühlte sich mein Leib von innen her gesund an. Nur dieses eine Körperteil hatte Malässen. Ich blinzelte. Es war Bonnie, und, wie ich an ihrem Gebaren erkannte, wollte sie diese Hand eindeutig "haben". So überrascht war ich, dass ich mein ausdrückliches "Raus" und "Runter" nach hinten schob, und dachte: "Na, das gucke ich mir aber mal an, was nun kommt." Ich schloss die Augen bis auf einen Winzritz - ganz geöffnet hatte ich sie ja eh nicht - und tat so, ruhig fliessend weiteratmend, als ob ich schliefe.
Bonnie hatte zunächst mit ihren Pfoten versucht, die Hand unter meinem Kopf fortzuzerren, was ihr auch halbwegs gelungen war. Nun packte sie das Handgelenk vorsichtig mit dem Maul, zog rückwärtsgehend meinen Arm in die Länge ( ich glaube, durchaus mit dem Tenor: "Bloß aufpassen, dass Frauchen nicht wach wird!"), bis er ausgestreckt auf der freien Bettseite lag. Dann legte sie sich ganz hinten an die Wand ( "Wenn ich weit genug weg liege und sie nicht berühre, wird Frauli mich nicht rausschmeissen..."), und mit erleichtertem Aufseufzen kuschelte sie ihr Köpfchen in meine geöffnete Handfläche. Ein Schleck an meinen Daumen, noch einer, die Augen zu machte der kleine Hund, ihr Körperchen entspannte sich. Von diesem zum nächsten Augenblick pennte sie auf der Stelle glücklich ein.
Ich war verblüfft und gerührt. Sie hatte offenbar meine Hand als etwas empfunden, was separat von mir war, und was man, in typischer Labradormanier, aufnehmen und wegtragen konnte. Dass sie den Arm nicht länger gezerrt hatte, lag nach meinem Empfinden daran, dass hinten eh die Wand war. So passten die Größen- und Längenverhältnisse. Und dann diese Heimlichkeit! Sie hatte die Hand von mir weggeschleppt, um sich nicht direkt neben meinen Körper zu legen, um mich nicht zu wecken, um nicht herausgeworfen zu werden. Verrückt! Und dort, entfernt an der Wand schlief sie jetzt, urglücklich, den Kopf in meiner "sanft erbeuteten" Hand.
Das ist Liebe und Bindung, dachte ich, bevor ich wieder sanft einnickte, und nicht mehr daran dachte sie rauszuschmeissen
10.02.06
Okay, Bonnie hat sich durchgesetzt! Aber wir haben auch einen Kompromiss geschlossen:
Abends um 12 geht eine saubere Bonnie mit mir ins Bett, auf ihre Seite, auf der jetzt über dem Kopfkissen ein Laken liegt, so dass ich es öfter austauschen kann. Nachdem sie nachts oder frühmorgens draußen war, hüpft sie nicht einfach zu mir herein, sondern geht erst - ganz von selbst und wie gelernt - auf ihre Kissen. Wälzt sich da den grössten Schmutz ab, oder lässt sich von mir mit dem bereitliegenden Handtuch trockenrubbeln wenn sie ganz nass ist, und springt erst dann auf ihre Bettseite, wenn ich es erlaube! - Juhuh! Damit ist allen geholfen!
Lieben Gruß,
Geli :blume2:
als ich gerade Christas neuen Thread las "Wer passt ich wem an?" , fiel mir diese Geschichte wieder ein, die mir allerdings für Christas Thread zu lang erschien, deshalb erzähle ich sie hier.
Sie ist schon fast 4 Jahre her und spielt in der Zeit, als ich Klein-Bonnie gerade zwei Wochen hatte.
HUND INS BETT? - NIEMALS!!!
04.01.06
Keiner meiner Hunde durfte bisher zu mir ins Bett. Ich habe ihnen das anfangs klargemacht, und das hat auch jeweils für ein Hundeleben gereicht. Auch Bonnie habe ich das klargemacht. Insbesonders weil sie vielleicht Mittelmeerkrankheiten hat, von denen noch keiner weiss was es ist. Ihr Korb steht direkt neben meinem Bett und mein Arm baumelt nachts zu ihr herunter. So ist doch alles in Ordnung, oder?
Tatsache ist: Ich kann mir schon vorstellen, mit einem süssen Welpen im Bett zu schlummern. Es ist einfach goldig! - Aber was ist, wenn dieser Welpe irgendwann ein 35 Kilo schwerer Hund ist, der nach kräftigem Schlammbad und noch an einem Kaninchenkürtel kauend, meine Bett-Nähe sucht?
Also: KEIN HUND IM BETT! NEIN!
Aber Bonnie sieht das anders. Heute Nacht hat sie es besonders geschickt angestellt. Sie muss, während ich fest schlief ( - soll ja auch bei Junghundebesitzern gelegentlich mal vorkommen -), an meinen Füßen vorbei eingestiegen und auf die freie Bettseite hinter mir gekrabbelt sein. Das große Holzbett steht nämlich quer zur Wand und hat oben und unten hohe Aufbauten. Und vorne liege ich.
Ich erwachte, weil sich mir eine weiche Pfote von falscher Seite her gegen die Nase drückte und blickte meinem glücklich lächelnden, blinzelndem Hundi ins Gesichtchen, das, wie ein Mensch, neben mir mit dem Kopf auf dem freien Kopfkissen ruhte.
"Bonnie! RRRRRAUS!" Alle Schärfe dieser Welt hatte ich in meiner Stimme versammelt, so gut es mir zu dieser Stunde möglich war. Was macht der Köter? Sie macht die Augen zu! "RRRRRAUSSSS!!!!" donnerte ich. Nix da. Sie sieht aus, als ob sie schläft. Meine Stimme kann sie doch unmöglich überhört haben? Lächelnd zieht Bonnie die Mundwinkel hoch. Sie TUT, als ob sie schläft! Weich und schlaftrunken paddeln ihre Pfötchen gegen meine Brust, ganz liebevoll patscht mir eines gegen die Wange, während mein Hund immer noch die Augen zu hat und lächelt. Boah - ist das SÜÜÜÜSS! Was habe ich doch für ein entzückendes Hundi! Zum Knutschen!
Aber - dass ist mir ja noch nie passiert. Ein Hund, der sich schlafend stellt! Und einfach rausschubsen kann ich sie auch nicht, weil ich ja mit meinem Körper den Eingang blockiere! Was blieb mir also anderes übrig als die Flucht nach vorn? - Ich bin aufgestanden.
Na, das hat mein Hundekind doch etwas überrascht, im Nu saß sie und schaute mich aus großen Augen an. Und allein im Bett bleiben wollte sie natürlich auch nicht, wenn ich jetzt interessanteren Dingen nachgehen würde...
10 Tage später:
Die alte Kuh geht abends immer brav in ihrem Korb schlafen, aber sobald ich fest eingepennt bin, liegt sie neben mir im Bett! Irgendwie ist das ja ganz niedlich, aber ich mag allein folgendes nicht: Nachts und morgens um sechs muss Bonnie dringend raus, ihre Geschäfte erledigen. Dann mache ich in der Regel einfach die Haustür auf, lasse sie angelehnt und schlüpfe zurück unter die Decke. Wenn Bonnie dann zurückkommt, will sie - überglücklich, teures Frauchen wiedergefunden zu haben - sofort zu mir Schlafnudel in die Polster. Ein lautloser Satz, der Hund hüpft über meinen Körper auf die freie Bettseite, springt auf's Kopfkissen und schlappert mir das Ohr ab. Ich kreische vor Entsetzen, denn ich weiß aus der kurzen Zeit unserer gemeinsamen Erfahrungen, bevor sie wieder hereinkam, hat sie noch mal schnell irgendwo ein Loch gegraben, ist sonstwie durch den Matsch marschiert, oder hat sich auf dem Misthaufen verlustiert, der zum Bauernhof gehört. "Rauuus, Bonnie!" Frauli setzt sich auf und katapultiert Hund entschlossen in ihr eigenes Körbchen. Nun leckt sie meine Nase von der anderen Seite. Na, das ist ja in Ordnung. Wenn nur der Stinkedreck neben mir auf dem Kopfkissen nicht wäre.
Nein. KEIN Hund im Bett!
23.01.06
Ich habe den alten Hundeweidenkorb verbannt - da von der spanischen Madame bis auf die Grundstreben abgefressen – und ihr ein so feines neues Bonnie-Bett gebaut, dass die Süße von nun an sicher nicht mehr in mein Bett kommen will! Sie hat ja ein viel besseres!
Ich habe ihr neben meinem Bett ein Lager aus zwei supergrossen, superweichen, supergefüllten (leider irgendwelche Kunstfaser - aber kochbar) Menschenkopfkissen bereitet, die, wenn sie so liegen, sicher 40 cm hoch sind, und darüber einen hübschen, hellblau-weiss gestreiften Stoff aus richtig starker Baumwolle gebreitet.
Jetzt können wir uns direkt in die Augen gucken, wenn sie dort schläft, oki?
Was macht mein Hundekind? - Mein Kind hatte Angst, dieses "feine" Lager zu betreten. Köpfchen schief, zweifelnder Ausdruck: "Was, Mama, DAS soll für mich sein? Nein, auf diesen Trick falle ICH nicht rein! Bestimmt ist das Ding gefährlich!" - Wupps, in mein Bett gesprungen und sich ganz platt auf das zweite Kopfkissen gelegt. "Ich bin ganz flach, ich bin ja gar nicht da...." Bonnie, RUNTER!" schimpft ungnädiges Frauchen.
Die soll jetzt auf die Kissen gehen, Feierabend!
Also habe ich ihren Lieblingsball, den sie anschleppte, auf dem Kissenturm positioniert. Vorsichtig hat sie mit einem Pfötchen das Ding betreten - Ohhh, wie weich! - Pfötchen wieder zurück. Besorgter Blick: "Ich soll WIRKLICH?" „Ja! Hopp, mach schon, Bonnie!" Ein Bein auf das Kissen, das zweite, und sich dann mit dem Körper ausserhalb des Kissens hingelegt. Aber der blöde Ball lag ja noch oben! - Dritter Anlauf: Auf das Kissen geklettert - und kleines Hundi versinkt mit einem Ausdruck ungläubigen Entzückens in dieser göttlichen Weichheit. Alle Viere von sich gestreckt, den Kopf tief in die Kissen vergraben, die Augen halbgeschlossen: "Hmmm! Hier Frauchen, gehe ich nieeee mehr weg!" Bonnieli gestreichelt, sie schnurrte vor Behagen. Na, endlich hat sie ihren Schlafplatz gefunden, habe ich gedacht.
In dieser Nacht geschah es.
Im Morgengrauen stahl sich mein Schlaf davon, weil sich jemand zur freien Bettseite hin mit meiner Hand befasste, die eigentlich unter meinem Kopf lag. Zunächst drang eine Art leichter Kratzschmerz an ihr in mein Traumbewusstsein. Duselnd verglich ich: Nein, die andere Hand unter der Decke war nicht von dem gleichen Übel befallen. Auch sonst fühlte sich mein Leib von innen her gesund an. Nur dieses eine Körperteil hatte Malässen. Ich blinzelte. Es war Bonnie, und, wie ich an ihrem Gebaren erkannte, wollte sie diese Hand eindeutig "haben". So überrascht war ich, dass ich mein ausdrückliches "Raus" und "Runter" nach hinten schob, und dachte: "Na, das gucke ich mir aber mal an, was nun kommt." Ich schloss die Augen bis auf einen Winzritz - ganz geöffnet hatte ich sie ja eh nicht - und tat so, ruhig fliessend weiteratmend, als ob ich schliefe.
Bonnie hatte zunächst mit ihren Pfoten versucht, die Hand unter meinem Kopf fortzuzerren, was ihr auch halbwegs gelungen war. Nun packte sie das Handgelenk vorsichtig mit dem Maul, zog rückwärtsgehend meinen Arm in die Länge ( ich glaube, durchaus mit dem Tenor: "Bloß aufpassen, dass Frauchen nicht wach wird!"), bis er ausgestreckt auf der freien Bettseite lag. Dann legte sie sich ganz hinten an die Wand ( "Wenn ich weit genug weg liege und sie nicht berühre, wird Frauli mich nicht rausschmeissen..."), und mit erleichtertem Aufseufzen kuschelte sie ihr Köpfchen in meine geöffnete Handfläche. Ein Schleck an meinen Daumen, noch einer, die Augen zu machte der kleine Hund, ihr Körperchen entspannte sich. Von diesem zum nächsten Augenblick pennte sie auf der Stelle glücklich ein.
Ich war verblüfft und gerührt. Sie hatte offenbar meine Hand als etwas empfunden, was separat von mir war, und was man, in typischer Labradormanier, aufnehmen und wegtragen konnte. Dass sie den Arm nicht länger gezerrt hatte, lag nach meinem Empfinden daran, dass hinten eh die Wand war. So passten die Größen- und Längenverhältnisse. Und dann diese Heimlichkeit! Sie hatte die Hand von mir weggeschleppt, um sich nicht direkt neben meinen Körper zu legen, um mich nicht zu wecken, um nicht herausgeworfen zu werden. Verrückt! Und dort, entfernt an der Wand schlief sie jetzt, urglücklich, den Kopf in meiner "sanft erbeuteten" Hand.
Das ist Liebe und Bindung, dachte ich, bevor ich wieder sanft einnickte, und nicht mehr daran dachte sie rauszuschmeissen
10.02.06
Okay, Bonnie hat sich durchgesetzt! Aber wir haben auch einen Kompromiss geschlossen:
Abends um 12 geht eine saubere Bonnie mit mir ins Bett, auf ihre Seite, auf der jetzt über dem Kopfkissen ein Laken liegt, so dass ich es öfter austauschen kann. Nachdem sie nachts oder frühmorgens draußen war, hüpft sie nicht einfach zu mir herein, sondern geht erst - ganz von selbst und wie gelernt - auf ihre Kissen. Wälzt sich da den grössten Schmutz ab, oder lässt sich von mir mit dem bereitliegenden Handtuch trockenrubbeln wenn sie ganz nass ist, und springt erst dann auf ihre Bettseite, wenn ich es erlaube! - Juhuh! Damit ist allen geholfen!
Lieben Gruß,
Geli :blume2: