Angelika-Marie
Sehr aktives Mitglied
Hallo liebe Foris,
nachdem sich hier mancherorts in den Threads soviel Ernst eingeschlichen hat - bei mir auch - möchte ich wieder auf etwas zurückkommen, was eigentlich Lebens-WICHTIG ist: Jedem Konflikt kann man umkehren, in eine Chance zu wachsen. Was dazu beiträgt ist das Lachen. Nicht der Schwere verfallen, sondern sich leichternehmen!
Habe ich nicht neulich geschrieben, dass mein Hundi keine Rehe jagt? - Tja, Hustekuchen. So, nun kann ich leiden - oder ich kann's auch lassen.
In diesem Sinne schicke ich Euch ein paar neue Bonnie-Tagebuchgeschichten.
Viel Spaß dabei.
Liebe Grüße,
Geli:kuss1:
Bonnietagebuch, 04. März
Bonnie und das Wasser - Der erste Gang ins Städtchen
Diese Geschichte gehört eigentlich in die Reihe der Erlebnisse der ersten Tage, aber ich schreibe sie jetzt erst auf, weil ich das, was mich damals an Hundis Verhalten überraschte und entgeisterte, inzwischen in allen Nuancen kennengelernt habe und - danke! - im Vorfeld einordnen kann. Deshalb wird erst jetzt eine runde Sache daraus.
20.12.05
Bonniesüße ist gerade drei Tage da. Sie kann auf Kommando sitzen, sie hat gelernt kurze Zeit an der Leine zu warten, in sicherem Gelände trägt ihre Leine im Maul und läuft ansatzweise auch schon bei Fuß, wenn auch noch nicht verlässlich. Ich bin der Meinung, wir brauchen nicht immer nur über Felder und Wiesen zu streifen, wir können einen zivilisierten Gang in den Ort wagen, bei dem ich auch einige Erledigungen machen kann.
Aber die Dinge mit einem jungen Hund gehören ja gut geplant, deshalb dachte ich: Ich parke den Wagen so, dass wir erst mal durch den verwilderten Park gehen können, da lasse ich Bonnie laufen, da kann sie ihr Geschäft machen, dann nehme ich sie wieder an die Leine und dann ab ins Städtchen!
Gesagt - getan. Wir hatten drei Grad minus, und im Park tobte Hundi erstmal im Schnee.
Sie spielte fröhlich - bis sie den "Stadtteich" sah. So nennt man diesen in Bruchstein gefügten Weiher hier umgangssprachlich. Sommers wie Winters liegt eine dicke Schicht Entengrütze auf dem Wasser, im Sommer grün, im Winter braun-grau und verdorben. Es ist ein Becken, in dem die allerkleinsten Schuljungen des des Ortes im Frühjahr ihre allerersten Stichlinge fangen, und in dem alle Penner der Umgebung des Abends ihre Schnapsflaschen auf Nimmerwiedersehen unter der Entengrütze versenken.
Nun, dieses feine Wässerchen nahm der Hund wahr, und bevor ich noch "Ups!" sagen konnte, war sie drin. Einfach von der Mauer aus reingesprungen, ungeachtet möglicher Tiefe oder Glasscherben auf dem Grund. Paddelte fröhlich in dem mit Eisstückchen versetzen Entengrützenmoder, und ich stand am Rand und brüllte entsetzt: "Raus! Bonnie komm da raus!"
Mein neuer Hund gehorchte zu meiner Überraschung sofort, wählte allerdings für ihren Ausstieg das allersteilste und höchste Stück der Bruchsteinmauer. Und da kam sie nicht hoch! Sie krallte mit den Vorderpfoten am Rand, sie ruderte mit den Hinterbeinen im Wasser. Mir klopfte das Herz vor Angst. Ihre Vorderpfoten glitten immerwieder ab. Konnte mein Hund ertrinken?
Erst habe ich noch versucht, sie mit Rufen zu einer seichteren Stelle zu dirigieren, aber nein, sie wollte genau DA aussteigen. Würde sie das schaffen? Kämpfte sie bereits in Panik? - Ich fragte mich, wie kann ich das einem Junghundkind verlässlich ansehen, den ich gerade genau drei Tage habe?
Also habe ich mich hingehockt, ihre Vorderpfoten gefasst und ihr durch Ziehen herausgeholfen. Welche Erleichterung! " Oh Bonnie, Bonnie, du Kleine, Süße... " - Hundi umarmt trotz Wassertriefens - "Wie kannst du nur so einen Unsinn machen? Du darfst doch nicht in diesen Teich springen!"
Hundi sieht mich aus braunen Augen lachend an, verpasst mir einen nassen Schleck über die Nase, dreht sich um, und mit einem grossen Satz hüpft die vermeintlich zu Tode Erschrockene wieder ins Wasser! - Neiiiin!
Ich muss sagen, irgendwie habe ich innerlich die Augen zugemacht. Nach innen hin sah nur Glasscherben, die in weiche Pfoten schneiden, während mein wirklicher Blick ein fröhlich um sich spritzendes Hundi gewahrte, was die Nase immer wieder bis über die Augen, tief in den Modder tauchte. Man muss die Angst innerlich echt anhalten, um diese Diskrepanz zwischen Sehen und Fürchten zu ertragen.
" Bonnie - komm - da - raus! - Sofort!"
Nun gut, 's Hundi schickt sich. Kommt an Land gekrabbelt, schüttelt sich - es stört mich nicht, dass ich nass werde, ich will jetzt ganz schnell die Leine festmachen und sie fortzerren.
Nie wieder Stadtteich, ich schwöre es!
Nach einigen fünfzig Metern werde ich ruhiger. Was habe ich jetzt hier? Ein klitschnasses Hundi bei 3 Grad minus, auf dem verlotterte Entengrütze klebt wie schäbige Sommersprossen. - Und wollte ich nicht eigentlich einen gepflegten Stadtbummel machen?
Nach weiteren 20 Metern frage ich mich: Sind meine Erledigungen für heute damit ins Wasser gefallen? - Nee, eigentlich ist ja noch machbar. Allerdings kann ich nicht mit einem
triefendem Hundi bei 3 Grad minus spazierengehen, das steht fest.
Also eile ich mit Bonnie - die Kurze soll sich ja nun wirklich nicht erkälten - in das Reisebüro meiner Freundin Angelika. Ich drängele mich vor bis zum Counter.
"Tschuldigung - sag, hast du gerade mal ein Handtuch?" Angelika sieht von ihrem Ägypten-all inclusive-Computerangebot auf. "Ein Handtuch?- Wieso brauchst du denn HIER ein Handtuch?"
Den nassen Wauwi herbeigezerrt. "Ach, ist das dein neuer Hund? - Wie süß!!! Natürlich, Handtuch! Bittesehr, das kannst du behalten!" Hundi trocken gerubbelt, was das ganze Reisebüro aufmischte.
Lachende Kommentare von allen Seiten, Süßie bekommt Hundeleckerli und Kekse.
So, nun gut. Kleinchen muss jetzt doch kurz hinaus in die Kälte, 10 Meter schnell zum Schuster hinübergehuscht, rein in den warmen Laden. " Ist das Ihr neuer Hund? - Ein Findelkind aus Malaga? Entzückend!" - Bonnie bekommt Leckerchen.
Kurzen Weg bei minus 3 Grad zur Apotheke: "Wow, das ist der neue Hund? Ja, kannst du denn schon "sitz" machen?" Bonnie sitzt . - Viele Leckerchen.
In das Bekleidungsgeschäft auf der anderen Seite der Straße. Die Chefin und zwei Verkäuferinnen laufen zusammen: " Ach wie goldig, schaut nur den kleinen Hund! Er trägt ja schon seine Leine! - Nein, nein, nein, wie putzig!" Bonnie sitzt bereits von sich aus, lächelt. - Leckerchen aus drei verschiedenen Händen.
Draußen ist ein Platz auf dem keine Autos fahren. Ich lasse Bonnielein mit der Leine im Maul frei laufen.
Der nächste Laden ist ein großes Lebensmittelgeschäft.
Ich habe es nicht bedacht und auch nicht erwartet: Hundi läuft voraus - und wupps - rennt sie selbstsicher durch die Ladentür!
Na, ich hinterher! " Bonnie, komm! Raus hier! Du darfst hier nicht rein! - Bonnie?" Hundi ist weg. Zwischen Gemüsetheke und Blumenstand in den Regalreihen verschwunden.
Ich laufe die Standreihen ab. - Kein Hund. Meine Ohren werden riesig und versuchen das, was ich nicht sehen kann, durch Hören zu ersetzen. Gibt es in diesem Laden vielleicht irgendwo einen lautstarken Aufstand? Nein. Es bleibt ruhig. "Leise rieselt der Schnee..." aus den Kaufhauslautsprechern.
Ich finde meinen Hund neben den Kassen. Sie umschwänzelt liebevoll, die Leine im Maul, eine betroffen wirkende Kassiererin, die mit beiden Händen den Eingang zu ihrer Kasse verteidigt. "Schhhh, schhh, schhhhh!"
Mit hochrotem Kopf quäle ich mich an der Schlange vorbei. "Entschuldigen Sie bitte, Tschuldigung!!! - Entschuldigung bitte .... Bonniiiiie!" Ich zerre an der Leine Richtung Ausgang, Hundi akzeptiert es widerwillig.
Uff, das wär' geschafft! Meine Schuld. Warum musste ich Bonnie frei laufen lassen? Wie sollte sie es wissen können? Sie dachte, klar, jeder Laden der sich öffnet ist für sie...
Ich muss jetzt jedenfalls nur noch schnell zur Sparkasse - und dann können wir diesen stressigen Stadtgang endlich beenden!
Dort binde ich meinen Hund unten am Treppengeländer fest. Ich lasse der Leine einen Meter Spiel, damit sie im Zweifelsfall Passanten ausweichen kann.
" Du wartest, Bonnie. Sitz und bleib!" Aber bevor ich reingehe, prüfe ich den Zustand ihres Fells. Es ist trocken. Hundi wird hier also mal fünf Minuten sitzen können, ohne sich zu erkälten.
Ich hole Geld am Automaten und lasse Kontoauszüge drucken, das dauert.
Von draußen klingt Gelächter herein. Worüber amüsieren sich die Leute?
Ich ahne, wirklich, ich ahne gar nichts Gutes. Aber Bonnie ist doch angebunden, oder? - Ist sie auch.
Sie hat nur den Meter Leinenspiel genutzt, um in das neben der Treppe gelegene Beet zu springen, wo die städtischen Aufräummannschaften den Schnee der letzten Tage hingekippt haben. Und das ist ein meterhoher weißer Berg, leicht angetaut inzwischen.
In diesem hervorragenden Buddelberg gräbt Bonnie ein fulminantes Loch. Vorn steckt die Schnauze tief im nassen Zeug, hinten spritzen Schneematsch und Eiskristalle heraus in hohem Bogen, niemand kann die Treppe betreten, alle Sparkassenbesucher werden nass.
Ich kann mich dem Gelächter nur anschließen. Es ist zum Piepen!
"Bonnie, du Süße, du kleiner Glücksfall auf vier Beinen, komm mal her! " Bonnie ist höchst erfreut mich wiederzusehen, jeglicher Schnee ist vergessen. Sie stürzt in meine Arme und möchte nur eines: mir die Nase lecken. Kann ich ja auch verstehen. Ich halte sie ganz fest. Es ist minus 3 Grad, und was ich da im Arm habe, ist ein klitschnasser Hund.
nachdem sich hier mancherorts in den Threads soviel Ernst eingeschlichen hat - bei mir auch - möchte ich wieder auf etwas zurückkommen, was eigentlich Lebens-WICHTIG ist: Jedem Konflikt kann man umkehren, in eine Chance zu wachsen. Was dazu beiträgt ist das Lachen. Nicht der Schwere verfallen, sondern sich leichternehmen!
Habe ich nicht neulich geschrieben, dass mein Hundi keine Rehe jagt? - Tja, Hustekuchen. So, nun kann ich leiden - oder ich kann's auch lassen.
In diesem Sinne schicke ich Euch ein paar neue Bonnie-Tagebuchgeschichten.
Viel Spaß dabei.
Liebe Grüße,
Geli:kuss1:
Bonnietagebuch, 04. März
Bonnie und das Wasser - Der erste Gang ins Städtchen
Diese Geschichte gehört eigentlich in die Reihe der Erlebnisse der ersten Tage, aber ich schreibe sie jetzt erst auf, weil ich das, was mich damals an Hundis Verhalten überraschte und entgeisterte, inzwischen in allen Nuancen kennengelernt habe und - danke! - im Vorfeld einordnen kann. Deshalb wird erst jetzt eine runde Sache daraus.
20.12.05
Bonniesüße ist gerade drei Tage da. Sie kann auf Kommando sitzen, sie hat gelernt kurze Zeit an der Leine zu warten, in sicherem Gelände trägt ihre Leine im Maul und läuft ansatzweise auch schon bei Fuß, wenn auch noch nicht verlässlich. Ich bin der Meinung, wir brauchen nicht immer nur über Felder und Wiesen zu streifen, wir können einen zivilisierten Gang in den Ort wagen, bei dem ich auch einige Erledigungen machen kann.
Aber die Dinge mit einem jungen Hund gehören ja gut geplant, deshalb dachte ich: Ich parke den Wagen so, dass wir erst mal durch den verwilderten Park gehen können, da lasse ich Bonnie laufen, da kann sie ihr Geschäft machen, dann nehme ich sie wieder an die Leine und dann ab ins Städtchen!
Gesagt - getan. Wir hatten drei Grad minus, und im Park tobte Hundi erstmal im Schnee.
Sie spielte fröhlich - bis sie den "Stadtteich" sah. So nennt man diesen in Bruchstein gefügten Weiher hier umgangssprachlich. Sommers wie Winters liegt eine dicke Schicht Entengrütze auf dem Wasser, im Sommer grün, im Winter braun-grau und verdorben. Es ist ein Becken, in dem die allerkleinsten Schuljungen des des Ortes im Frühjahr ihre allerersten Stichlinge fangen, und in dem alle Penner der Umgebung des Abends ihre Schnapsflaschen auf Nimmerwiedersehen unter der Entengrütze versenken.
Nun, dieses feine Wässerchen nahm der Hund wahr, und bevor ich noch "Ups!" sagen konnte, war sie drin. Einfach von der Mauer aus reingesprungen, ungeachtet möglicher Tiefe oder Glasscherben auf dem Grund. Paddelte fröhlich in dem mit Eisstückchen versetzen Entengrützenmoder, und ich stand am Rand und brüllte entsetzt: "Raus! Bonnie komm da raus!"
Mein neuer Hund gehorchte zu meiner Überraschung sofort, wählte allerdings für ihren Ausstieg das allersteilste und höchste Stück der Bruchsteinmauer. Und da kam sie nicht hoch! Sie krallte mit den Vorderpfoten am Rand, sie ruderte mit den Hinterbeinen im Wasser. Mir klopfte das Herz vor Angst. Ihre Vorderpfoten glitten immerwieder ab. Konnte mein Hund ertrinken?
Erst habe ich noch versucht, sie mit Rufen zu einer seichteren Stelle zu dirigieren, aber nein, sie wollte genau DA aussteigen. Würde sie das schaffen? Kämpfte sie bereits in Panik? - Ich fragte mich, wie kann ich das einem Junghundkind verlässlich ansehen, den ich gerade genau drei Tage habe?
Also habe ich mich hingehockt, ihre Vorderpfoten gefasst und ihr durch Ziehen herausgeholfen. Welche Erleichterung! " Oh Bonnie, Bonnie, du Kleine, Süße... " - Hundi umarmt trotz Wassertriefens - "Wie kannst du nur so einen Unsinn machen? Du darfst doch nicht in diesen Teich springen!"
Hundi sieht mich aus braunen Augen lachend an, verpasst mir einen nassen Schleck über die Nase, dreht sich um, und mit einem grossen Satz hüpft die vermeintlich zu Tode Erschrockene wieder ins Wasser! - Neiiiin!
Ich muss sagen, irgendwie habe ich innerlich die Augen zugemacht. Nach innen hin sah nur Glasscherben, die in weiche Pfoten schneiden, während mein wirklicher Blick ein fröhlich um sich spritzendes Hundi gewahrte, was die Nase immer wieder bis über die Augen, tief in den Modder tauchte. Man muss die Angst innerlich echt anhalten, um diese Diskrepanz zwischen Sehen und Fürchten zu ertragen.
" Bonnie - komm - da - raus! - Sofort!"
Nun gut, 's Hundi schickt sich. Kommt an Land gekrabbelt, schüttelt sich - es stört mich nicht, dass ich nass werde, ich will jetzt ganz schnell die Leine festmachen und sie fortzerren.
Nie wieder Stadtteich, ich schwöre es!
Nach einigen fünfzig Metern werde ich ruhiger. Was habe ich jetzt hier? Ein klitschnasses Hundi bei 3 Grad minus, auf dem verlotterte Entengrütze klebt wie schäbige Sommersprossen. - Und wollte ich nicht eigentlich einen gepflegten Stadtbummel machen?
Nach weiteren 20 Metern frage ich mich: Sind meine Erledigungen für heute damit ins Wasser gefallen? - Nee, eigentlich ist ja noch machbar. Allerdings kann ich nicht mit einem
triefendem Hundi bei 3 Grad minus spazierengehen, das steht fest.
Also eile ich mit Bonnie - die Kurze soll sich ja nun wirklich nicht erkälten - in das Reisebüro meiner Freundin Angelika. Ich drängele mich vor bis zum Counter.
"Tschuldigung - sag, hast du gerade mal ein Handtuch?" Angelika sieht von ihrem Ägypten-all inclusive-Computerangebot auf. "Ein Handtuch?- Wieso brauchst du denn HIER ein Handtuch?"
Den nassen Wauwi herbeigezerrt. "Ach, ist das dein neuer Hund? - Wie süß!!! Natürlich, Handtuch! Bittesehr, das kannst du behalten!" Hundi trocken gerubbelt, was das ganze Reisebüro aufmischte.
Lachende Kommentare von allen Seiten, Süßie bekommt Hundeleckerli und Kekse.
So, nun gut. Kleinchen muss jetzt doch kurz hinaus in die Kälte, 10 Meter schnell zum Schuster hinübergehuscht, rein in den warmen Laden. " Ist das Ihr neuer Hund? - Ein Findelkind aus Malaga? Entzückend!" - Bonnie bekommt Leckerchen.
Kurzen Weg bei minus 3 Grad zur Apotheke: "Wow, das ist der neue Hund? Ja, kannst du denn schon "sitz" machen?" Bonnie sitzt . - Viele Leckerchen.
In das Bekleidungsgeschäft auf der anderen Seite der Straße. Die Chefin und zwei Verkäuferinnen laufen zusammen: " Ach wie goldig, schaut nur den kleinen Hund! Er trägt ja schon seine Leine! - Nein, nein, nein, wie putzig!" Bonnie sitzt bereits von sich aus, lächelt. - Leckerchen aus drei verschiedenen Händen.
Draußen ist ein Platz auf dem keine Autos fahren. Ich lasse Bonnielein mit der Leine im Maul frei laufen.
Der nächste Laden ist ein großes Lebensmittelgeschäft.
Ich habe es nicht bedacht und auch nicht erwartet: Hundi läuft voraus - und wupps - rennt sie selbstsicher durch die Ladentür!
Na, ich hinterher! " Bonnie, komm! Raus hier! Du darfst hier nicht rein! - Bonnie?" Hundi ist weg. Zwischen Gemüsetheke und Blumenstand in den Regalreihen verschwunden.
Ich laufe die Standreihen ab. - Kein Hund. Meine Ohren werden riesig und versuchen das, was ich nicht sehen kann, durch Hören zu ersetzen. Gibt es in diesem Laden vielleicht irgendwo einen lautstarken Aufstand? Nein. Es bleibt ruhig. "Leise rieselt der Schnee..." aus den Kaufhauslautsprechern.
Ich finde meinen Hund neben den Kassen. Sie umschwänzelt liebevoll, die Leine im Maul, eine betroffen wirkende Kassiererin, die mit beiden Händen den Eingang zu ihrer Kasse verteidigt. "Schhhh, schhh, schhhhh!"
Mit hochrotem Kopf quäle ich mich an der Schlange vorbei. "Entschuldigen Sie bitte, Tschuldigung!!! - Entschuldigung bitte .... Bonniiiiie!" Ich zerre an der Leine Richtung Ausgang, Hundi akzeptiert es widerwillig.
Uff, das wär' geschafft! Meine Schuld. Warum musste ich Bonnie frei laufen lassen? Wie sollte sie es wissen können? Sie dachte, klar, jeder Laden der sich öffnet ist für sie...
Ich muss jetzt jedenfalls nur noch schnell zur Sparkasse - und dann können wir diesen stressigen Stadtgang endlich beenden!
Dort binde ich meinen Hund unten am Treppengeländer fest. Ich lasse der Leine einen Meter Spiel, damit sie im Zweifelsfall Passanten ausweichen kann.
" Du wartest, Bonnie. Sitz und bleib!" Aber bevor ich reingehe, prüfe ich den Zustand ihres Fells. Es ist trocken. Hundi wird hier also mal fünf Minuten sitzen können, ohne sich zu erkälten.
Ich hole Geld am Automaten und lasse Kontoauszüge drucken, das dauert.
Von draußen klingt Gelächter herein. Worüber amüsieren sich die Leute?
Ich ahne, wirklich, ich ahne gar nichts Gutes. Aber Bonnie ist doch angebunden, oder? - Ist sie auch.
Sie hat nur den Meter Leinenspiel genutzt, um in das neben der Treppe gelegene Beet zu springen, wo die städtischen Aufräummannschaften den Schnee der letzten Tage hingekippt haben. Und das ist ein meterhoher weißer Berg, leicht angetaut inzwischen.
In diesem hervorragenden Buddelberg gräbt Bonnie ein fulminantes Loch. Vorn steckt die Schnauze tief im nassen Zeug, hinten spritzen Schneematsch und Eiskristalle heraus in hohem Bogen, niemand kann die Treppe betreten, alle Sparkassenbesucher werden nass.
Ich kann mich dem Gelächter nur anschließen. Es ist zum Piepen!
"Bonnie, du Süße, du kleiner Glücksfall auf vier Beinen, komm mal her! " Bonnie ist höchst erfreut mich wiederzusehen, jeglicher Schnee ist vergessen. Sie stürzt in meine Arme und möchte nur eines: mir die Nase lecken. Kann ich ja auch verstehen. Ich halte sie ganz fest. Es ist minus 3 Grad, und was ich da im Arm habe, ist ein klitschnasser Hund.