AW: Der Hund und die Träume
Ich habe irgendwo einmal gelesen, dass Hunde, von den uns nahen Säugetieren, diejenigen sind, die - wissenschaftlich erwiesen - am meisten träumen, sogar noch mehr und heftiger als die Primaten ( Affen) und der Mensch.
Leider weiss ich nicht mehr wo. Es könnte in "Das andere Ende der Leine" von MC.Connell. gewesen sein. Ja, genau, es WAR in dem Buch! Gerade habe ich es aufgeschlagen. Nur finden tu' ich die Stelle auf Anhieb nicht.
Aber hier findet man genau immer wieder die vergleichenden Studien: Primatenverhalten, Menschenverhalten, Hundeverhalten.
Ja, es muss aus dem Buch stammen.
Und unsere Beobachtungen bestätigen es.
An Ex-Pflegehund Tino ( ich werde ihn behalten) habe ich am 1. Januar den ersten "Zorntraum" als Hundebesitzerin miterlebt. So war mir das bisher nicht geläufig.
Vorausgeschickt werden muss, dass ich den Glockenschlag zum neuen Jahr vergrippt verpennt habe. Die erwachsenen Kinder waren bis halb 12 noch bei mir, dann zogen sie ab zu einer Nachbarschaftsfete. Eigentlich wollte ich folgen, machte aber den Fehler, mich kurz zu Bonnie auf die Couch zu kuscheln, um ihr zu sagen, nun bleib brav hier und hab keine Angst. Warmer Hund, warme Couch - zack - eingepennt.
Ich erwachte um 10 nach 12 von lautem Gebell. Bonnie, die Süße, lag vor Angst zitternd auf mir und hatte ihre Nase tief neben meinem Ohr vergraben.
Der kleine, rote Spitzköter Tino aber, stand in der Wohnzimmertür zur Küche, und verteidigte diesen Durchgang zu uns bei jedem Kracher mit lautem Gebell! "Haut ab, ihr Knallgeräuschmacher! Hier stehe ich, der tapfere Tino! Hinter mir liegen Bonnie und Mama! An mir kommt keiner vorbei! Fort mit euch! Wau, wau!"
Mei, was war der engagiert, den Zugang zum Wohnraum zu verteidigen und das 'Unheil' von uns fern zu halten! So ein Klasse Hund!
Ich habe ihn lieb in den Arm genommen, ihn beruhigt und Bonnie auch.
Ich bin dann erst zu den Nachbarn gegangen als es stiller war und habe - obwohl ich das eigentlich nicht sollte - die Hunde mitgenommen. Das war gut so.
Bei Bonnie habe ich kein vermehrtes Traumgeschehen feststellen können.
Aber in der Nacht zum zweiten Januar, nach dem Abendgang, konnte ich nicht ruhig am Computer sitzen, denn in meinem Schlafzimmer war ein Tino-Getöse im Gange. Meine Güte, das war ein lautes Geknurre, ein Zähnefletschen und Geschnappe, dass ich dachte, der liegt (was so noch nie vorgekommen ist ) mit der Bonnie im Streit. Aber von ihr hörte ich gar nichts...? - Also hin!
Schläft süße Bonniemaus auf ihrer Bettseite, schläft süßer Tino auf seinem Kissen. Und seine Pfötchen rudern, und er knurrt lauter und durchdringender als je zu Wachzeiten, er fletscht die Zähne, er faucht ... und er schläft!
Pah!
Er hat da eindeutig seinen Kraftakt an der Wohnzimmertür verarbeitet.
Lieben Gruß,
Geli :blume2: