AW: mein Muffin musste gehen ich will ihn auch hier verewigen
Ein anderes Tier wird nie das vorherige ersetzen, denn jedes Tier ist anders.
Ich will Dir jetzt eine kleine Geschichte erzählen als ich meinen über alles geliebten Mietscho gehen lassen musste.
Die Trauer und der Schmerz waren so groß, befand mich wochenlang in einer Art Dämmerzustand. Hatte auch so ziemlich schnell alles was mich an den Verlust erinnert (Bettchen, Näpfchen etc) aus meinen Augen verbannt, denn das hat den Schmerz noch unerträglicher gemacht. Ich habe mir geschworen, nie wieder ein Tier, ich ertrage diesen Schmerz es gehen zu lassen nicht mehr und will ihn auch nie wieder haben.
Nach ca. zwei Monaten merkte ich die Leere die mich empfing wenn ich nach Hause kam, kein felliger Mitbewohner war da. Da kam so langsam der Gedanke, nee, so geht das nicht. Habe dann im Fernsehen so Tiersendungen geschaut, wo hiesige Tierheime Tiere vorgestellt haben. Dann sah ich eine Katze, die meinem verstorbenen Mietscho sehr ähnlich sah. Ich wollte sie haben. Bin dann mit meinem Freund am nächsten Tag zu diesem Tierheim gefahren um sie mir anzuschauen und ggf. mitzunehmen. Es hat nicht geklappt, sie war schon für jemand anderen reserviert. Dies stürzte mich wieder in tiefe Traurigkeit und ich dachte, es soll nicht sein.
Bin dann in den nächsten Wochen alle Tierheime hier abgefahren, aber kein Tier hat mich so tief berührt und meine Unsicherheit, ob nochmals ein Tier oder nicht, wurde immer größer.
Habe den Gedanken dann auch erst einmal aufgegeben.
Einige Zeit später bin ich über ein Wochenende zu meiner Freundin gefahren, welche von mir ca. 11o Km einfache Strecke weg wohnte. Habe sie überredet, mit mir in das dortige Tierheim zu gehen.
Und was dann kam, war und wird für mich immer etwas besonderes bleiben.
Bin dann in die einzelnen Zimmer wo immer mehrere Katzen drin waren. In einem dieser Zimmer kam direkt als ich zur Tür hinein kam, eine Katze auf mich zu. Setzte mich dann in die Hocke und sie sprang direkt auf meinen Schoß und ließ sich graulen. In diesem Moment meinte ich zu spüren, dass mein verstorbener Mietscho mir sagen wollte, dies ist sie, derjenigen der Du ein schönes neues zu Hause geben kannst und sollst, was ich nicht mehr erleben durfte. Gib ihr all Deine Liebe die Du mir zuteil werden lassen hast, ich möchte nicht mehr das Du traurig bist. Ich kann es nicht anders beschreiben und ich wußte, ich möchte diese Katze haben.
Nun war natürlich das Problem, ich war 110 Km von zu Hause weg, fuhr erst sonntags wieder nach Hause, hatte keine Transportbox und eigentlich nichts da um die Mietze mitnehmen zu können. Fragte dann eine Tierheimmitarbeiterin, ob man mir sie reservieren könnte, was verneint wurde, da sie keine Tiere reservieren. Ich erzählte dieser dann, ich käme nicht aus dieser Gegend, hätte nichts dabei um sie mitzunehmen, möchte sie aber unbedingt haben. Sie merkte wie ernst mir die Angelegenheit war und reservierte sie mir dann bis zum nächsten offenen Tierheimtag. Dieser war dann dienstags. Ich bin direkt nach der Arbeit 110 Km gefahren nur um diese Mietze zu bekommen (diese Strecke musste ich ja auch wieder zurück, also insgesamt 220 Km für meine Mietze). Ich war so aufgeregt. Am Tag zuvor habe ich erst einmal richtig viel Futter geholt, Bettchen und Toilette aus dem Keller, alles geputzt und gereinigt. Ich war so aufgeregt.
So kam meine Polly zu mir. Zu Hause angekommen, wollte ich ihr erst einmal nur die Möglichkeit geben alles zu erkunden, hatte mich auf ängstliches fremdeln eingestellt, aber es war nichts von alledem. Sie kam aus der Box und war sofort zu Hause. Ich wußte es war die richtige Entscheidung und diese habe ich zusammen mit meinem verstorbenen Kater getroffen, denn ich bin bis heute davon überzeugt, er hat mir Polly geschickt.
Die Beziehung zu Polly ist auch heute noch etwas ganz besonderes und wertvolles für mich. Nach einem weiteren Jahr nach Pollys Einzug, folgte dann Celly in unsere Beziehung und vor 3 Jahren kam nun auch noch Krümel hinzu.
Somit habe ich zwei Katzenmädels aus dem Tierheim ein neues zu Hause gegeben und der Kater kam von privat im Alter von 8 Wochen.
Mein Mietscho bleibt dennoch unvergessen und hat seinen Platz in meinem Herzen und einen Bilderrahmen mit einer Collage genau hier über dem PC.
....ich durfte so viel von Muffin lernen...verzeihen, Trost spenden, jemanden mal eine zu "wischen" wenns denn sein muss und unabhängig meinen Weg zu gehen (immer wieder beim aufstehen eine NEUE Herausforderung) meine Krallen schärfen oder stutzen auszufahren oder einzuziehen...mich voller Vertrauen anzuschmiegen und zu gehen ohne Worte wenn mir was nicht passt...auf jeden Fall mich von niemandem dominieren zu lassen und mir trotz Respekt gegenüber anderen nichts aufdrängen zu lassen...Genügsamkeit und Aufmerksamkeit, Mut und Neugierde, etwas einfordern das ich brauche und will Durchsetzungsvermögen und Geduld...und so vieles mehr
