AW: Der schwierige Mensch...
Huhu alle Leute,
so, ich habe mir jetzt noch mal alle Themen von Sharon bis hierhin durchgelesen, und bis auf zwei kleine Dinge ( und den Kommentar den ich oben schon mal verlinkt habe), finde ich die einzelnen Abschnitte nach wie vor gut und richtig.
Sharon schrieb:
Das Hundepaar
Es ist verständlich dass eine Hündin, die einen Rüden hat, noch schärfer auf fremde Hündinnen ist. Da der Rüde unter dem Kommando der Hündin ist, kann es sogar passieren dass auch er die fremde Hündin böse anbellt, sich sogar auf die fremde Hündin stürzt, wenn dies die Hündin auch tut. An sich paradox, weil ein Rüde einer Hündin nichts tun würde…
Der zweite Teil stimmt. Das habe ich selbst heute noch beobachtet.
Ich beschreibe es mal: Bonniehündin ( 3) spielt während des ganzen Spaziergangs mit ihrer Freundin Lara ( 2), die wir zufällig getroffen haben.
Der kastrierte Tino ( 4), der sich dennoch als Bonnies Rüde sieht, spielt nicht mit, sondern zockelt hier vorweg und dort hinterdrein.
Laras Besitzerin hat soeben ein neues, urgutes, naturreines Trofu erstanden; als wir beim Auto sind, will sie es mir zeigen und gibt sowohl Lara als auch Bonnie einen Happen davon. Ein Happen fällt herunter. Da das Zeug wirklich extrem lecker sein muss, entbrennt auf der Stelle eine kurze ( ungefährliche, aber laute) Beisserei zwischen Lara und Bonnie um den Happen, eine von beiden fraß ihn dann.
Tino war weit entfernt, er hatte überhaupt nicht mitgekriegt um was es hier ging - jetzt kommt er aber angeschossen, ergreift auf der Stelle Bonnies Partei, und geht Lara nun seinerseits kurz und entschlossen an! Da der Kampf aber schon entschieden ist, wendet sie defensiv den Kopf ab und Tino die Flanke zu.
Der nimmt mit einem letzten, ablassenden "Wuff" die Situation an, dreht sich auf der Stelle um, reitet blitzschnell auf Bonnie auf, und beginnt, sie zu rammeln. "MEIN Mädchen!" Bonnie lässt es sich lächelnd geschehen, liebevoller Blick zu Tino: " Meiiiin Rüde!"
Ich finde diese Interaktion schon irre!
Sharon schrieb:
Falls ein Rüde einer Hündin im Wege steht, ist diese durchaus in der Lage ihn einfach tot zu beißen, ohne dass der Rüde sich wehren würde.
Na, da bin ich mir nicht sicher. Jedes Viecherl kämpft um sein Leben, selbst wenn es ein Rüde einer bissigen Hündin gegenüber ist.
Sharon schrieb:
Wenn es aber die eigene Hündin befielt, dann kennt auch er keine Grenzen und wird ihr mit all seiner Kraft helfen!
Ja. Siehe oben. Ich bin sicher, dass das im Extremfall bei nicht gut sozialisierten Hunden wirklich ausarten kann.
Sharon schrieb:
Kommt also eine läufige Hündin des Weges, dann an alle Hundepaarbesitzer: Vorsicht!
- Denn es könnte ihr letzter Ausflug gewesen sein…
Das halte ich bei Haushunden für ein Gerücht. Selbst wenn Hündin und Rüde seit langer Zeit ein Paar bilden, wird sie ihn nicht dazu kriegen, mit ihr zusammen eine heiße Hündin totzubeissen. Möglicherweise ist dies in der Rudelstruktur bei Wölfen so, bei Haushunden sicher nicht.
Ich bin sicher, wenn Lara heiß gewesen wäre, hätte Tino gewaltige Skrupel gehabt. Er wäre von ihrem Duft verführt worden.
Hinzu kommt, dass auch Bonnie keine Eifersucht auf heiße Hündinnen zeigt, sie hat ein reges, auch durchaus sexuelles Interesse an ihrem Duft. So schnuppern dann Tino und Bonnie gerne gemeinsam an einer heißen Hündin.
Tino ist auch noch nicht lange kastriert. Er fühlt sich immer noch als Rüde, obwohl er keiner mehr ist. Die drei unkastrierten Jahre haben für ihn gereicht, typisches Rüdenverhalten zu entwickeln.
Punkt 2:
Sharon schrieb:
Läufige Hündin
Zweimal im Jahr ist eine gesunde Hündin läufig (...) Acht Tage vor der Eireifung treten erste blaßrote Blutstropfen aus der Vulva aus.(...) Dieses "Färbchen" der Hündin dauert normalerweise acht Tage. Es gibt aber auch Hündinnen die drei Wochen lang bluten, was ein hinausschieben des eigentlichen Decktermines bewirkt.
Letzteres stimmt nur bedingt. Ich kann vier Hündinnen vergleichen. Zwei von ihnen, Bonnie und Lucy haben/hatten ihre "Stehtage", d.h. den Eisprung, relativ spät, in der Regel zwischen dem 16 und 22 Tag nach Beginn des Tropfens. Lucy tropfte immer nur kurz: 3-5 Tage, Bonnie tropft ( jetzt bis in die dritte Hitze) 16 Tage! Trotzdem lag der Eisprung bei
beiden spät.
Sharon schrieb:
Es ist besser, die Hündin stets an der Leine zu führen und zwar von Beginn der Blutungen bis mindestens zwanzig Tage danach.
Aus dem vorher gesagten ( und dem was gleich noch kommt) , ergibt sich, dass das so nicht hinhaut.
Generell sinnvoll ist es, den ersten Tag des Tropfens bei der läufigen Hündin mitzukriegen und ab da zu zählen.
Anders als bei Menschenfrauen, bei denen der Eisprung vor der Menstruation stattfindet, beginnen die Hündinnen zu tropfen, wenn sich ein bestimmtes Hormon bildet, was es den Eizellen erlaubt, in 8 bis 9 Tagen in den Eierstöcken heranzuwachsen.
Das heisst, in diesen ersten 8, 9 Tagen, solange die Eizellen noch in den Eierstöcken stecken, kann biologisch keine Fortpflanzung passieren.
So, und dann braucht es noch ein mal 2, 3 Tage, bis das Ei tatsächlich empfängnisbereit in der Gebärmutter liegt.
Früher sagte man, es sei sinnvoll, vom 11 bis etwa zum 18 Tag nach Beginn des ersten Tropfens auf die Hündin gut aufzupassen, bzw. sie auf öffentlichen oder ungeschützten Flächen angeleint zu lassen.
Jetzt kann es aber sein, dass man den Beginn des Tropfens nicht mitbekommt, weil in den ersten Tagen nur wenige Tropfen abgehen und die Hündin sich gut sauberleckt.
Also ziehen wir mal von unserem subjektiven Beginnen des Blutens bis zum 11 Tag, drei Tage ab - sind wir wieder bei acht.
Diese ersten 8 Tage betrachte ich ( alle Risiken kalkuliert) als ungefährlich.
Jetzt, wann darf die Leine wieder ab? Pauschal ab dem 18. Tag, passt nicht ganz.
Ein untrügliches Zeichen, wann die Leine noch dranbleiben muss, ist, solange die Hündin "steht." Dann schiebt die Hündin bei Rüdenbegegnung den Schwanz seitlich weg, so dass er sie ungehindert bespringen kann.
Und solange die Hündin noch steht, muss, egal welcher Tag es ist, die Leine noch angelegt bleiben.
Hier mal ein link dazu in einem anderen Thema:
https://www.tierliebe.at/forum/showpost.php?p=102843&postcount=12
Trotzdem, mit etwas guter Beobachtung seiner Hündin, kann man die Leinenzeit auf rund 10 Tage beschränken. Ich mache es auch so, das ich 10 Tage lang ganz stille Orte aufsuche, wo keine Rüden kommen, da darf sie auch freilaufen.
Einen lieben Gruß,
Geli :blume1: